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Kritik: Fire From The Gods - „Soul Revolution”

“It exemplifies everything we’re known for”, pries Leadsänger AJ Channer die kommende Platte von Fire From The Gods in unserem ...

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“It exemplifies everything we’re known for”, pries Leadsänger AJ Channer die kommende Platte von Fire From The Gods in unserem Interview bei Rock am Ring an.

Doch hält der bis dato zweite Full-Length-Player der Texaner wirklich das, was er verspricht? Wir durften „Soul Revolution” bereits vor dem Release am 28. Oktober 2022 einen Spin geben und verraten euch, wie es war.

Fire From The Gods verpassen „Soul Revolution” einen vielversprechenden Auftakt

Los geht es mit dem bereits vorab veröffentlichten Titeltrack, der der Platte einen würdigen Opener verpasst. Mit sowohl aggressiven Rap-Parts, wuchtigen Breakdowns und einem unglaublich catchy Chorus vereint zumindest dieser Titel – wie versprochen – all das, was wir an FFTG so lieben. Im Anschluss können auch die radiotaugliche Ohrwurmsingle „SOS” und „INI” zu einem starken Auftakt beitragen, wobei letzterer durch sorgfältig eingesetzte Effekte und Verzerrungen eine herausstechende Atmosphäre schafft.

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Wer sich von diesem Release jedoch ein „Narrative” 2.0 erhofft hat, wird eher enttäuscht werden, denn die raue Härte des Debüts findet sich auch hier nicht wieder. Stattdessen wird – vergleichbar mit dem vorangegangenen Album „American Sun” – auf eingängige Chorusse und AJ Channers Stimme gesetzt, wie bereits die Auskopplungen „Thousand Lifetimes” und „World So Cold” erahnen ließen. Obwohl die Vocals definitiv ihr Rampenlicht verdient haben, bedient sich Channer hierbei eines recht repetitiven Baukastens an Elementen, die die LP als Gesamtwerk gesehen etwas eintönig wirken lassen. Ebenso fährt auch „Double-Edged Sword” nach Schema F fort.

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Nach einer zähen Mitte wird langsam auf das Gaspedal gedrückt

Gemeinsam mit den beiden Balladen „Love Is Dangerous” und „Be Free” hängt die Mitte des Albums daher ein wenig durch. Hierbei zielt Track sechs mit einem soften Piano-Intro und einem protzig-strahlendem Build-Up sogar schon etwas erzwungen auf epische Gänsehautmomente ab, zu denen es allerdings nicht kommt. Da geht „Be Free” trotz (und vielleicht eben aufgrund) erhöhter Lautstärke schon eher ins Herz, denn das kathartische Achterbahn-Arrangement spiegelt durchaus passend die Thematik der Lyrics wider.

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Mit „The Message” nimmt die Sache erfrischenderweise zum letzten Drittel wieder etwas Fahrt auf. Aufgeladen mit ordentlich mitreißenden Reggae-Vibes lädt die Empowerment-Hymne zum Mitwippen ein. Daraufhin setzt „8 Billion Rats” den Energieschub fort und kommt stark mit von Hip-Hop geprägten Melodien daher. Ein erfreulich bouncy Track, der garniert mit einigen Screams nur so nach der Bühne ruft. „Rapture (Fool Dem)” wiederum bringt erneut die Reggae-Nuancen an den Start.

„This is who Fire From The Gods is. Take it, or fucking leave it.“

Zum Finale schlägt „Collapse” mit jener Energie ein, die wir uns die Listeningsession über gewünscht haben. Hier kommt uns voranpreschender Nu-Metal entgegen und die US-Kombo stellt letztlich unter Beweis, dass sie ihre heavy Roots keineswegs verlernt haben.

Vielmehr scheint es eine sehr bewusste Entscheidung gewesen zu sein, die in der Vorgänger-LP angeteaserte Soundentwicklung fortzuführen und zu festigen. Wie Channer so schön in unserem oben genannten Interview zum Album sagte: „This is who Fire From The Gods is. Take it, or fucking leave it.“ Nach einem kleinen Breakdown und abklingenden Distortions neigt sich das Werk schließlich dem Ende.

Foto: Fire From The Gods / Offizielles Pressebild

ALBUM
Soul Revolution
Künstler: Fire From The Gods

Erscheinungsdatum: 28.10.2022
Genre: , ,
Label: Better Noise Music
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Soul Revolution
  2. SOS
  3. I N I
  4. Thousand Lifetimes
  5. Double Edged Sword
  6. Love Is Dangerous
  7. World So Cold
  8. Be Free
  9. The Message
  10. 8 Billion Rats
  11. Rapture (Fool Dem)
  12. Collapse
Fire From The Gods Soul Revolution
Fire From The Gods Soul Revolution
7
FAZIT
„Soul Revolution” zeigt, dass sich Fans mittlerweile endgültig vom Sound des Fire From The Gods-Debüts „Narrative” verabschieden dürfen. Denn was bereits mit „American Sun“ als Stilshift merklich begann, wird auf der nun dritten LP der Jungs selbstbewusst fortgesetzt.

Für Verfechter der Sing-Alongs der Kombo mögen die eingägigen Rockmelodien genau das Richtige sein, doch die Formel zieht sich teils relativ zäh durch das Gesamtwerk durch - heavy Parts und Breakdowns kommen zu kurz. Somit präsentiert das Quintett mit diesem Album eine technisch durchaus solide Platte, die dabei bewusst in eine gewohnte Kerbe schlägt und, obwohl die große Neuerfindung ausbleibt, so manches Highlight in petto hat.