Review
Post-HardcoreRock
Kritik: Thousand Below - "Let Go Of Your Love"
Es war gerade im vergangenen Jahr, als die Kalifornier von Thousand Below mit „Gone In Your Wake“ ihr zweites Album ...
VON
Kevin Postir
AM 19/08/2020
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Es war gerade im vergangenen Jahr, als die Kalifornier von Thousand Below mit „Gone In Your Wake“ ihr zweites Album veröffentlichten. Zwischen diesem Zeitpunkt und dem Hier und Jetzt liegt eine Pandemie, die die Musiker um Frontmann James Deberg bestmöglich genutzt haben.
So erscheint nun mit „Let Go Of Your Love“ eine ganz besondere EP, die neben vier neu interpretierten Songs auch einen komplett neuen Track beinhaltet. Wir konnten uns das gute Stück schon einmal anhören und vergessen dabei natürlich nicht euch zu berichten, was wir davon halten.
Thousand Below liefern auf „Let Go Of Your Love“ ihre Songs in gelungener neuer Verpackung
Generell hat sich die Band mit dieser EP einen kleinen Wunsch erfüllt. So schwirrte bereits seit einiger Zeit der Gedanke in den Köpfen der Mitglieder, eigene Songs in Akustik- oder Remix-Versionen zu verwandeln. Der Lockdown bot das notwendige Zeitfenster, um Songs zu überarbeiten und neu aufzunehmen.
Die EP, die mit einem sehr ausdrucksstarken, dunkelblauen Cover daherkommt, welches in ausgeblichener Art und Weise eine Straße zeigt, die von einem Fluss überflutet wird, beginnt gleich mit dem Titeltrack des Albums. Dieser wurde bereits vorher veröffentlicht und stellt einen komplett neuen Track dar. Dabei gibt „Let Go of Your Love“ gleich die Marschrichtung der Platte vor.
Es handelt sich um einen akustischen Love-Song im 3/4-Takt. Der verträumte und eher ruhige Sound des Stücks wird durch den glasklaren und gewohnt hohen Gesang ergänzt. Von musikalischer Seite besteht der Song gerade einmal aus zwei Akustikgitarren. Diese werden allerdings so stark in Szene gesetzt, dass sie vollkommen ausreichen und keine weiteren Instrumente vermissen lassen.
Der zerbrechlich klingende Track behandelt den Schritt, sich von einer einst geliebten Person zu trennen und die Zukunft ohne diese zu planen. Die Band selbst sagt dazu: „Es ist einfach, sich von den Erinnerungen an die guten Zeiten fesseln zu lassen um sich so davor zu schützen, weiterzuziehen.“
Der Song „Chemical“ wurde bereits auf dem letzten Album der Band veröffentlicht. Auf der neuen EP erhält der Song ein ganz neues, deutlich ruhigeres Gewand. Durch das elektronische Drumkit und besonders die dumpfen Bass-Schläge wird ein anderer Grundton angeschlagen, der durch den hinzugefügten Klangteppich verstärkt wird.
Hinzu kommt, dass der Song durch Sumner Peterson (Dead Lakes) gefeatured wurde. Dadurch bekommen die Vocals unterschiedliche Höhen, wodurch die erste Strophe deutlich tiefer gesungen wird als die zweite. Zusätzlich zu den atmosphärischen Klängen werden auch auf Seiten der Gesangsmelodien neue Wege gegangen. So wird beispielsweise von den extremen Höhen des Refrains abgesehen, weswegen der Song sich in einer engeren Tonbreite bewegt, was den Ausdruck und die Atmosphäre weiter hervorhebt.
„Alone (Out Of My Head)“ beginnt mit akustischen Gitarren, die abweichend von der Ursprungsversion neu arrangiert wurden. Der Knallmoment im Refrain, der in der 2019er-Version enthalten ist, wird auch in der akustischen Version aufgegriffen und durch den mehrstimmigen Gesang angedeutet. Das geschieht allerdings so dezent, dass es sich in das Gesamtgefüge des Songs anpasst. Generell erinnert das Stück in seiner Art und Weise an akustische Versionen anderer Bands, wie beispielsweise Neck Deep, was möglicherweise an den ähnlichen Klangfarben der Frontmänner liegt.
„171 xo“ stellt in seiner Umsetzung den schwächsten Song der EP dar. Dies liegt vor allem am verwendeten Tempo, welches den Track hastig wirken lässt und was den Funken an dieser Stelle einfach nicht überspringen lässt. Erwähnenswert ist jedoch, dass der Song in seiner akustischen Version gleich einen Pop-Punk-Flair versprüht, der durchaus auch für Fans anderer Genres interessant sein kann.
Mit „Lost Between“ wird der neue Tonträger von Thousand Below abgerundet. Dieser Song wirkt durch das Mixing der Drums, denen ein gewisser Hall innewohnt, sehr natürlich. Auch die Vocals werden besonders hervorgehoben.
So wird Deberg an einigen Stellen durch oktavierte Background-Vocals unterstützt, die den Gesamtsound bereichern. Zusätzlich werden die Drums über den gesamten Song gesteigert, sodass die Snare beispielsweise erst im zweiten Refrain einsetzt.
Credit: Thousand Below / Offizielles Pressefoto
Let Go Of Your Love (EP)
Künstler: Thousand Below
Erscheinungsdatum: 21.08.2020
Genre: Post-Hardcore, Rock
Label: Rise Records
Medium: CD, Vinyl
- let go of your love
- chemical (feat. Sumner Peterson)
- alone (out of my head)
- 171 xo
- lost between
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