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Kritik: Hawthorne Heights - "The Rain Just Follows Me"
Ja, ob ihr es glaubt oder nicht – die Mitgründer des Emocores Hawthorne Heights machen immer noch Musik und versuchen ...
VON
Lisa Kaiser
AM 08/09/2021
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Ja, ob ihr es glaubt oder nicht – die Mitgründer des Emocores Hawthorne Heights machen immer noch Musik und versuchen konsequent das Genre am Leben zu halten. Am 10. September 2021 erblickt ihr achtes Studioalbum „The Rain Just Follows Me“ das Licht der Welt. Mit elf Tracks in knapp 37 Minuten besingen die vier Musiker ihr Leben auf Tournee mit schwermütigen Texten, die von melodisch-leichten Refrains verschleiert werden.
Hawthorne Heights auf den Spuren der Vergangenheit
Mit lauter Rhythmus-Gitarre und starken, langsamen Drums eröffnet „Constant Dread“ das Album. Die schlichtgehaltenen, basslastigen Strophen werden von einem melodischen Refrain abgelöst, den man spätestens beim zweiten Durchlauf mitträllern kann. Um für ein bisschen Schmackes zu sorgen, haben sich Hawthorne Heights für diesen Song ihren Freund und Kollegen Brendan Murphy, Frontmann der Hardcore-Band Counterparts herangezogen. Mit seinem Screams liefert er zum Ende hin einen erfrischenden Breakdown und stellt sogar Background-Shouter Micah Carli, trotz des kurzen Auftritts, in den Schatten.
Entsprechend ruhig geht es dann mit dem Titeltrack weiter. Mit den Worten „I’ll head for the coast, and let the sunlight warm my bones“ leitet Sänger JT Woodruff den poppigen Refrain ein und wünscht sich in dieser depressiven Ballade, dem ständigen Regen zu entfliehen. Dieses Gefühl der Melancholie schleicht sich seitdem durch das ganze Album, weshalb der Song „The Rain Just Follows Me“ auch das perfekte Aushängeschild der Platte ist.
Und trotz dessen bleibt auch die Ohrwurm-Garantie nicht aus: „Thunder In Our Hearts“ kann man schon fast als Hymne bezeichnen. Der Song bringt alles mitm was das Emo-Herz begehrt: Dreckige, unsaubere Screams, einen catchy Refrain, tiefgehende Moll-Töne und einen abschließenden Breakdown.
Zurück in die Vergangenheit mit „The Rain Just Follows Me“
Es überrascht also nicht, warum gerade diese drei Songs vorab als Singles ausgekoppelt wurden. Mit den Texten, in denen sich jeder irgendwo wiederfinden wird, und eingängigen Melodien machen Hawthorne Heights das, was sie am besten können. Und sie machen es gut.
Und obwohl zusätzlich Ryan Key von Yellowcard und Anthony Raneri von Bayside mit ihrer Stimme im letzten Drittel des Albums nochmal für frischen Wind sorgen, ähneln sich die Lieder vom Aufbau und Klang doch sehr.
Lediglich zum Ende mit „Bambarra Beach (The End)“ wird das 08/15-Schema durch einen schnelleren Rhythmus und einem bedrohlichen Flüstergesang unterbrochen. Hier wird die zugleich schwermütige und doch leichte Stimmung des Albums durch einen Kriegsmarsch weggefegt und sorgt für ein Ende, das in Erinnerung bleibt.
Wer also auf einen abwechslungsreichen, modernen Sound hofft, der wird mit „The Rain Just Follows Me“ nicht glücklich. Wer jedoch zurück in die Vergangenheit katapultiert werden möchte, um von Melancholie triefenden Emocore mitgerissen zu werden, der hat die perfekte Platte in der Hand.
Foto: Hawthorne Heights / Offizielles Pressebild
Hawthorne Heights News
The Rain Just Follows Me
Künstler: Hawthorne Heights
Erscheinungsdatum: 10.09.2021
Genre: Emo, Post-Hardcore, Rock
Label: Pure Noise Records
Medium: CD, Vinyl, etc
- Constant Dread (feat. Brendan Murphy)
- The Rain Just Follows Me
- Holy Coast
- Tired and Alone
- Thunder in Our Hearts
- Spray Paint It Black (feat. Anthony Raneri)
- Dull Headlights
- Palm Canyon Drive
- Seafoam (feat. William Ryan Key)
- Words Can’t Hurt
- Bambarra Beach (The End)
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