Review

Post-Hardcore

Kritik: Svalbard - "The Weight Of The Mask"

Mit Svalbard haben Nuclear Blast Anfang des Jahres eine weitere Band aus UK verpflichtet, die für einen wahrlich progressiven Aufschwung ...

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Mit Svalbard haben Nuclear Blast Anfang des Jahres eine weitere Band aus UK verpflichtet, die für einen wahrlich progressiven Aufschwung sorgt. Schon seit jeher nimmt die Band aus Bristol kein Blatt vor den Mund und behandelt dabei Themen, vor denen viele die Augen schließen. Nun erschien ihr neues Album „The Weight Of The Mask“.

 

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Riffs en masse

„Faking It“ gibt direkt vor, was es auf einem Svalbard Album zu erwarten gibt. Mit atmosphärischen Tremologitarren und treibenden Schlagzeug-Beats zeigt sich der Post-Hardcore-Sound der Band in all seinen Facetten. Dabei agieren Svalbard stets brachial mit hartem Unterton und einem Fokus auf melodischem Riffing.

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Dabei erinnern Svalbard stellenweise an Bands wie Gojira und The Black Dahlia Murder, offenbaren aber genug Eigenständigkeit, um sich klar abzusetzen. Starkes Riffing findet sich auch in „Lights Out“, das sich auch als instrumentale Version spannend genug darbieten würde – mit den Vocals aber an Brachialität gewinnt.

Ätherische Clean Vocals

Auch „Eternal Spirits“ zeigt Svalbards Sound in Bravour. Die erste Single des Albums beginnt ohne große Vorbereitung wie ein Schlag ins Gesicht. Der wechselseitige Gesang von Serena Cherry und Liam Phelan unterstützt die Härte bevor Serenas Clean-Vocals erstmal für einen Moment der Ruhe sorgen. Mit dezenten Synthesizern hinterlegt kreieren Svalbard einen ätherischen Sound, der sich fast wie auf Wolken gebettet vom wilden Treiben der Instrumente abhebt.

„Defiance“ hingegen zeigt sich melancholisch und bedrückend in seiner Klangsprache. Post-Black Metal-Elemente, die mit Blastbeats unterlegt sind, blitzen auf und werden mit Clean-Gesang unterlegt, was kurzzeitig an Alcest erinnert. Einen ähnlichen Vibe kreieren Svalbard hin und wieder in ihrer Musik.

Momente der Ruhe

„November“ geht einen weiteren Schritt zurück und beginnt viel ruhiger. Clean-Gitarren und gehauchter Gesang bilden das Fundament einer traurigen Ballade, die sich zeit nimmt ihre Wirkung auszubreiten. Die Verbindung zu Alcest verbindet sich und auch Fans von Heretoir werden mit „November“ sehr viel Spaß haben. Der Song mündet in gewohnter Svalbard-Härte, hält seine Schwermütigkeit jedoch durchweg inne. Ähnlich ruhig zeigt sich „Pillars In The Sand“, das einen Ruhepol zum Ende des Albums markiert.

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Aus einem Guss

Über die neun Tracks des Albums bleiben Svalbard ihrem Sound durchweg treu. Dennoch gelingt es ihnen, genug Abwechslung in ihre Songs zu bringen, die dadurch auch mit Längen über 5 Minuten nicht langweilig werden. Tracks wie „Be My Tomb“ haben einen epischen Vibe, der mit treibendem Drumming für Gefühle der Euphorie sorgt und großen Hörspaß garantiert. Dabei versteht die Band aus England es auch, das richtige Mittel zwischen Spannung und Entspannung zu finden, was in kurzen atmosphärischen Passagen an Wirkung gewinnt.

Stellenweise ist „The Weight Of The Mask” vielleicht einen Ticken zu langatmig. Das wird aber mit gutem Songwriting und einer starken Produktion zur Nebensache. Wer mit Svalbard schon vertraut ist und ihren Sound mag, wird auch mit diesem Album nicht enttäuscht werden. Abzüge gibt’s höchstens in der B-Note, denn eigentlich macht die Band aus England alles richtig.

 

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Foto: Georgie Penny Photo / Offizielles Pressebild

ALBUM
The Weight Of The Mask
Künstler: Svalbard

Erscheinungsdatum: 06.10.2023
Genre: , ,
Label: Nuclear Blast Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Faking It
  2. Eternal Spirits
  3. Defiance
  4. November
  5. Lights Out
  6. How To Swim Down
  7. Be My Bomb
  8. Pillar In The Sand
  9. To Wilt Beneath The Weight
Svalbard The Weight Of The Mask
Svalbard The Weight Of The Mask
8.5
FAZIT
Am Ende ist auch „The Weight Of The Mask“ ein vielseitiges Metal-Album, das mit vielen Einflüssen aus Hardcore, Post-Metal und Black Metal an Spektrum gewinnt. Genau diese Mischung macht die Musik von Svalbard so spannend, wenn auch sie etwas mehr aus ihrem Käfig hätten springen können. Dabei verlieren die Engländer*innen den Fokus auf die Melodie nie, weshalb „The Weight Of The Mask“ auf weiter Strecke durchweg eingängig bleibt.