Review

Metalcore

Kritik: Our Hollow, Our Home - "Burn In The Flood"

Mit “Burn In The Flood” bescheren uns Our Hollow, Our Home bereits Studioalbum Nr. 3. Ist das Album der nächste ...

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Mit “Burn In The Flood” bescheren uns Our Hollow, Our Home bereits Studioalbum Nr. 3. Ist das Album der nächste Schritt der Metalcore-Dampfwalze aus dem südenglischen Southampton? Die Entwicklung der fünf Herren, die es geschafft haben, seit ihrer Gründung im Jahr 2012 in derselben Besetzung zusammen zu bleiben, geht jedenfalls stetig nach oben.

Aber nach zwei Studioalben und fast 10 Jahren im Geschäft geht es bei diesem Album auch darum, ob sich die Band in der Spitze der Metalcore-Szene behaupten kann.

Our Hollow, Our Home festigen ihr Standing

Los geht es direkt mit dem Titeltrack, der uns nur wenige Sekunden Intro gewährt, bevor das Gitarren-Synthie-Gewitter einsetzt. Our Hollow, Our Home zeigen direkt, dass sie auch auf „Burn In The Flood“ kompromisslos zur Sache gehen wollen. Allerdings fehlt dem Song nach den atmosphärischen und ruhigen Strophen ein wenig die Hookline im Refrain.

Ohne Frage ein solider Start, aber noch nicht das Feuerwerk, das man vielleicht erwartet hatte. Aber keine Sorge – das holen Our Hollow, Our Home dann in den folgenden Tracks nach.

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Ist es in „Failsafe“ noch der Chor, der definitiv im Ohr bleibt, kann „In Retrospect“ vor allem durch dem Gesang von Gitarrist Tobias Young überzeugen. Ohnehin gelingt das Zusammenwirken der beiden Sänger Connor Hallisey und Tobias Young auf dem gesamten Album gut – und das ist ja leider nicht bei jeder Band im Metalcore der Fall.

Grund hierfür ist nach Aussage der Band übrigens die Corona-Situation. Durch den harten Lockdown im UK habe man – über Zoom – die Möglichkeit gehabt, so eng und intensiv wie nie zuvor zusammenzuarbeiten. Das Resultat ist so gut, dass man es ohne Frage als Vorteil der Pandemie bezeichnen kann – immerhin etwas.

Auch die Produktion lässt keine Wünsche übrig. Die Gitarren wirken weder überproduziert noch langweilig und der Synthie-Einsatz erfolgt sehr bewusst und ausgewählt. Gerade Letzteres dürfte der Band auch besonders wichtig gewesen sein, denn nach den Worten von Sänger Connor Hallisey ging es der Band darum, ein möglichst live-taugliches Album, das von den Melodien lebt, zu produzieren. Nur wenig Experimente, dafür ein verstärkter Einsatz der Elemente, die Our Hollow, Our Home zu einer der interessantesten Bands des Genres gemacht haben.

Musikalisch und lyrisch eine Abwechslung

Eines dieser Elemente ist auch der Einsatz von Strukturen aus dem Post-Hardcore wie in „Better Daze“. Der Song bringt übrigens ebenso Abwechslung in das Album wie die durchaus vorhandenen, ruhigen Songs. Einer davon ist „Overcast“, in dem Tobias Young auch einmal die gesamte und eindrucksvolle Range seiner Stimme zeigen kann.

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Zum Ende des Albums wird es dann noch einmal persönlich. In der Halbballade „Blood“ verarbeitet Young, der sich für die Lyrics verantwortlich zeigt, den Tod seines Vaters und der letzte Song des Album „Seven Years“, der in Sachen Geschwindigkeit und Härte noch einmal alles gibt, thematisiert Abhängigkeiten.

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„Seven Years“ ist die perfekte Abrundung von „Burn In The Flood“, denn Our Hollow, Our Hollow zeigen noch einmal alles, was sie generell, aber gerade auch auf diesem Album ausmacht: Die Abwechslung aus Shouts und Clean Vocals, Post-Hardcore-Elementen und das Gespür für Melodien.

Das funktioniert so gut, dass die Repeat-Taste im Anschluss fast von selbst gedrückt wird.

Foto: Our Hollow, Our Home / Offizielles Pressebild

ALBUM
Burn In The Flood
Künstler: Our Hollow, Our Home

Erscheinungsdatum: 28.05.2021
Genre:
Label: Hollow Music
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Burn In The Flood
  2. Failsafe
  3. In Retrospect
  4. Monarch
  5. Better Daze
  6. Nerv (feat. Oli Duncanson)
  7. Overcast
  8. Remember Me (feat. Ryo Kinoshita)
  9. Children Of Manus (feat. Lochie Keogh)
  10. Blood
  11. Seven Years (Shine A Light On Me)
Our Hollow, Our Home OHOH Burn In The Flood
Our Hollow, Our Home OHOH Burn In The Flood
8
FAZIT
Our Hollow, Our Home wissen, was sie wollen und was sie können. Deshalb gibt es auf "Burn In The Flood" keine großen Experimente, sondern vor allem Bewährtes und Bekanntes. Das Ganze allerdings auf so hohem Niveau, dass man die Frage, ob sich die Band mit Album Nr. 3 in der Beletage des Metalcore etabliert hat, uneingeschränkt mit "Ja" beantworten kann.