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„Mein erstes Rock am Ring“ – Geschichten aus der Redaktion

Was am Ring passiert...

VON AM 16/05/2022

Irgendwann ist immer das erste Mal. Gerade Rock am Ring und die Eifel (oder auch Rock im Park in Nürnberg) bieten dazu wunderbar herrliche Rahmenbedingungen für allerlei denkwürdige Momente. Um euch die Vorfreude auf die anstehende Festival-Saison noch ein bisschen mehr zu anzuheizen, haben wir mal in der Redaktion nachgefragt, was denn so bei ihrem ersten Rock am Ring so verrücktes passiert ist und welche Tipps unser Team für die „Erstis“ und euch hat.

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Pia: „Überleben vor der Center Stage“

Mein erstes RaR war 2013. Ich weiß nicht mehr viel außer, dass wir sonntags um 9 Uhr vor den Schleusen saßen, um schon morgens für Green Day am Abend in die erste Reihe bei der Center Stage zu kommen. Sind wir dann auch, aber ich frage mich bis heute wie wir das 17 Stunden ohne Essen, Trinken und Toilette überlebt haben. Abgerundet wurde die letzte Nacht mit einem nicht enden wollenden Marsch zurück zum Zeltplatz, wunden Füßen und 5 Mädels zusammengepfercht in einem Zwei-Mann-Zelt, weil die anderen voller Wasser waren. Aber immerhin habe ich an diesem Tag Royal Republic kennen und lieben gelernt. Seitdem sind Energieriegel, Blasenpflaster und Gaffa feste Bestandteile im Inventar.

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Karo: „Wir wachten am Fuße des Hügels wieder auf“

Ich war jung und hatte kein Geld. Mit zwei Freunden, die ich aus dem Jugendclub, in dem ich damals als Veranstalter tätig war, kannte, sind wir mit der Mitfahrgelegenheit zum Ring gefahren. Für unser Zelt gab es nur noch Platz am Hang, wir gingen dank mangelnder Heringe oben auf dem Berg ins Bett und wachten am Fuße des Hügels wieder auf. Bei Slipknot bin ich eingeschlafen, sitzend unter einem Regencape. Denn in Sachen Regen ist der Ring ein Garant. Eine Schlüsselerinnerung ist mir, trotz übermäßigem Konsum von hochprozentigen Billiggetränken, geblieben: Mein erstes Mal Crowd-Surfen. Oder viel mehr meine ersten drei Male hintereinander. Stilecht zu Iron Maiden. Auch die Erinnerung an die Abertausenden HELGA-Rufe sind geblieben. Sowie Kopfweh, Sonnenbrand und Blasen an den Füßen. Ein gelungener und realistischer Einstieg in die Festival-Welt

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Natascha: „Check your gear!“

2018 war mein erstes Mal bei Rock am Ring – I know, I was very late to the party. Zusammen mit einer Freundin bin ich dann einen Tag vorher gefahren, wie es sich gehört. Da wir beide absolut keine Camper sind, haben wir uns von Freunden das ganze Camping Gear ausgeliehen. Wurfzelt für Klamotten und sonstigen Kram, Schlafzelt – ab dafür! Natürlich haben wir vor der Abfahrt nicht kontrolliert, ob alles intakt und vollständig war and guess what, die Verleiher auch nicht!

Beim Aufbauen haben wir dann festgestellt, dass der Reißverschluss der Tür von unserem Schlafzelt nicht funktioniert und dass auch das Überzelt gefehlt hat, aber Wetter war ja gut, schläft man halt ohne Dach und mit halboffener Tür, bisschen Gaffa regelt schon.

Um 04:00 Uhr wurden wir dann wach, weil es wie aus Strömen geregnet hat und wir unter Wasser standen. Zum Glück hatten wir freundliche Nachbarn, die uns und unserem Hab und Gut Unterschlupf gewährten bis dann endlich um 05:30 langsam die Sonne aufging und die Lage checken konnten. Da standen wir nun, völlig durchnässt und durchgefroren an Festival-Tag 1 ohne Obdach. Am Ende gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder direkt nach Hause fahren oder ins Hotel “flüchten”, um wenigstens noch Tag 1 und 2 vom Festival mitzunehmen. Wir haben uns dann für letzteres entschieden und hatten zwar ein verkürztes, aber mindestens genauso schönes Wochenende und eine lustige Geschichte zum Erzählen. Remember kids, CHECK YOUR GEAR!!!

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Kathrin: „System Of A Down im strömenden Regen“

Mein erstes RaR im Jahr 2011 – und ich sag’s mal so, wie’s ist – war von Euphorie bis Frustration ein Wechselbad der Gefühle. Doch mehr als der elendig lange Weg vom Auto zum Camp und vom Camp zur Center Stage (wie sie damals noch hieß) oder der niemals enden wollende Regen (der sich im Gegensatz zu Festivals im Norden eigentlich sogar noch in Grenzen hielt, aber das wusste ich damals noch nicht) ist mir die unschlagbare Atmosphäre dort in Erinnerung geblieben. Die verrückten Kostüme, die wahnsinnig netten Menschen, die riesigen Bühnen, die internationalen Bands und die Käse-Calzone von Mario sind nach wie vor der Grund, dass Rock am Ring mein liebstes Festival von allen ist.

Aber: Ich ärgere mich noch heute, dass ich wegen eines überschwemmten Zelts damals auf Coldplay (ja, Coldplay) verzichtet habe, denn die Chance hatte ich bisher kein weiteres Mal; dafür hat mich System of a Down einfach nur umgehauen. Bis heute eine der prägendsten Festival-Shows, die ich jemals erleben durfte – im roten Regencape und im strömenden Regen “Aerials” zu brüllen – unbeschreiblich.

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Julia S.: „Toastbrot mit Benzin-Geschmack“

2012 ging es für mich zum ersten Mal an den Ring. In diesem Jahr waren Die Toten Hosen einer der Headliner, welche kurz zuvor ihren Song „An Tagen wie diesen“ rausbrachten. Ich sagt’s euch, Leute, das war unsere Hymne! Meine Freund:innen und ich hörten dieses Lied rauf und runter, bis zum Abwinken. Wir konnten es kaum erwarten wirklich „vor Freude über den Asphalt zu tanzen“ – was wir auch größtenteils getan haben.

Ein paar Schattenseiten und Anfängerfehler blieben natürlich nicht aus. Damals war es noch erlaubt kleine Aggregate mitzubringen – dumm nur, wenn man sein Toastbrot direkt daneben gelegt und dieses nach kurzer Zeit nur noch nach Benzin geschmeckt hat. Auch haben wir generell viel zu viel Krempel und Essen mitgeschleppt, was wir später wieder alles mit nach Hause genommen haben.

Wie kalt und nass die Eifel, und wie lange so ein Festivaltag für die eigenen Füße sein kann, sollten wir natürlich auch am eigenen Leib erfahren. Dennoch hat uns die Folgejahre nichts davon abgehalten, Rock am Ring erneut zu besuchen.

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Maik: „I can be your hero, baby“

2009 hatte ich mein Debüt am Ring und es zählt bis heute zu den denkwürdigsten Wochenenden meines Lebens. Ich war mit meinen besten Freunden vor Ort, die allerdings zum Großteil mehr das Campingplatz-Leben liebten als das Festivalgelände zu besuchen. Dementsprechend sah ich die meisten Bands und Acts „alleine“, was mir aber herzlich egal war, da ich mit Alexisonfire, A Day To Remember, Billy Talent, Beatsteaks, Enter Shikari und vor allem Limp Bizkit eine ganze Reihe Bands von meiner Bucket-List streichen wollte und konnte. Vor allem der Moment, als Fred Durst zu „Behind Blue Eyes“ auf den zweiten Wellenbrecher kletterte (an dem ich stand) und wir uns die Hand reichten, war für den LB-Fanboy in mir ein absolutes Highlight.

Doch auch die Vorzüge eines guten Camping-Wochenendes mit Freunden lernte ich dort kennen. Eines Abends feierten wir unsere persönliche After-Show-Party inklusive fetter Anlage und Mikrofon. Als „Hero“ von Enrique Iglesias lief und wir plötzlich lautes Gröhlen hinter unserem Pavillon vernahmen, entdeckten wir, dass sich dort einfach ein Dancefloor mit dutzenden Leuten aufgetan hatte, die die beste Zeit ihres Lebens hatten – so wie wir!

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Beitragsfoto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

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