Review

HardcoreMetalcore

Kritik: Counterparts - "Nothing Left To Love"

Freunde des Melodic-Hardcore, es ist endlich soweit: Counterparts veröffentlichen am morgigen Freitag ihr sechstes Studioalbum “Nothing Left To Love” und ...

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Freunde des Melodic-Hardcore, es ist endlich soweit: Counterparts veröffentlichen am morgigen Freitag ihr sechstes Studioalbum “Nothing Left To Love” und ich hatte die Ehre, es vorab bereits mehrfach zu hören und jetzt meinen Senf dazu abzugeben.

Verliebte ich mich (leider erst) 2017 in die Kanadier, so vergeht seither kein Tag, an dem nicht mindestens einer ihrer Song durch meine Playlist gejagt wird. Besser noch ein ganzes Album hinther.

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Meine Erwartungen sind und waren hoch, weil ich schon bei ihrem letzten Release von “You’re Not You Anymore” dachte “Das KANN man doch einfach nicht mehr toppen!”. Spoiler-Alarm: Ja, doch. Es geht.

Das Albumcover der neuen Platte ziert eine Hand, welche von einem Messer durchstochen wird und aus welcher Blut hinausströmt. Passender könnten sie das Cover nicht gestalten: Scharfe Gitarrenriffs, brachiale Breakdowns, emotionale, depressive, verzweifelte und packende Lyrics und Brendans unverkennbare Stimme dringen bis ins tiefste Innere ein, so wie eben nur ein Messer ein menschliches Körperteil durchbohren kann.

Die erste Hälfte der Platte ist für mich etwas stärker und besonders „Paradise and Plaque“, „The Hands That Used To Hold Me“ und die Singles „Separate Wounds“ und „Wings of Nightmares“ haben für mich das interessanteste Songwriting.

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Einzigartige Gitarrenriffs, fesselnde Hooks gepaart mit fetten Breakdowns laden zum Mitgröhlen und Tanzen/Moshen ein. Ich sehe die Crowd jetzt schon vor mir, wie sie der Band textsicher entgegenbrüllen und die Füße durch die Venue fliegen lassen.

„Your Own Knife“ dürfte ebenfalls dazu beitragen und vor allem bei den besonders abgebrühten Jungs und Mädels unter uns gut ankommen. Die Wut und der Frust sind hier besonders zu spüren, was nicht zuletzt durch die Zeilen „I should have let you die“ unterstrichen wird; schnelles Tempo der Instrumente und der düstere Sound tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die metaphorische Faust direkt in der Magengegend wiederfindet.

So weit so gut, bis hierhin alles sehr gelungen und stark. Die zweite Hälfte gestaltet sich ähnlich, hat aber keinen weiteren Wow-Effekt. Sie nutzen ihr altbekanntes Schema, es ist der „klassische“ Counterparts-Sound, trotzdem schaffen sie es erneut etwas völlig Neues zu kreieren. Auch vielleicht, weil sich Brendan sich im Titeltrack fast ausschließlich an Clean-Vocals versucht.

Wer Counterparts kennt, weiß, dass der letzte Track ihrer Alben immer etwas anderes ist und aus der Reihe fällt, so auch dieses Mal. Eine Ballade, die uns sanft aus der Platte führt. Sorry to say that, auch wenn das Ende sehr versöhnlich zu sein scheint, aber es packt mich so gut wie gar nicht und ich merke, dass ich mich schon viel früher verabschiede. Schade.

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Beitragsfoto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

ALBUM
Nothing Left To Love
Künstler: Counterparts

Erscheinungsdatum: 01.11.2019
Genre: ,
Label: Pure Noise Records
Medium: CD, Vinyl

Tracklist:
  1. Love Me
  2. Wings of Nightmares
  3. Paradise and Plague
  4. The Hands That Used To Hold Me
  5. Separate Wounds
  6. Your Own Knife
  7. Cherished
  8. Imprints
  9. Ocean of Another
  10. Nothing Left To Love
Counterparts Nothing Left To Love
Counterparts Nothing Left To Love
8
FAZIT
Die fünf Jungs aus Ontario haben es mal wieder geschafft, mich in ihren wehleidigen, schmerzerfüllten Bann zu ziehen. Vielleicht fehlt mir momentan noch so eine richtige Hymne, die direkt kleben bleibt, aber das soll kein Genickbruch sein. Es bleibt für mich ein starkes Album, was sicherlich noch mehrfach rauf und runter gehört wird und das ich jedem Fan, und allen, die es noch werden wollen, nur wärmstens ans Herz legen kann.