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Kritik: Sabaton - "The War To End All Wars"

Das Warten hat ein Ende – endlich erscheint das zehnte Studioalbum „The War To End All The Wars“ von den ...

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Das Warten hat ein Ende – endlich erscheint das zehnte Studioalbum „The War To End All The Wars“ von den schwedischen Metal-Ikonen Sabaton. Zwar thematisierten sie mit dem Vorgängeralbum „The Great War“ bereits den ersten Weltkrieg, doch wegen der Pandemie mussten sie ihre Tournee unterbrechen. Um den Fans trotzdem noch das vergangene Album im späteren Tournee-Verlauf präsentieren zu können, setzen sie sich nochmal mit dem Hintergründen des Ersten Weltkriegs auseinander.

So klingt das neue Album „The War To End All Wars“ von Sabaton

Für die Band gab es noch so viele Geschichten, die unerzählt blieben. Mit 11 neuen Tracks erschufen sie ein weiteres Konzeptalbum, welches erneut die Gräueltaten und wichtigsten Ereignisse aufgreift.

„Sarajevo“ ist nicht nur ein Intro, sondern auch der Ort des Auslösers der aktiven Waffengewalt. Eine Erzählerin gibt uns durch den Song hinweg einen Einblick über die Ermordung des österreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand. Im Refrain besingt Joakim Brodén mit voluminöser Stimme und stampfenden Drums den Schuss auf den Erzherzog, der die Welt augenblicklich veränderte. Schnelle Gitarrenriffs und weichgespülte Soli enden in unheimlichen und nervösen Passagen der Streichinstrumente.

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Mit „Stormtroopers“ geht es gleich schon viel gehetzter weiter. Es handelt sich dabei um die Soldaten in den Schützengräben. Voller Energie stürmt praktisch jedes Instrument durch den Song. Insbesondere der kämpferische Refrain hebt sich von anderen Elementen ab. Spätestens der tiefe Tenor-Männnerchor sorgt für ein wenig Verschnaufpause.

Unglaubliche Ereignisse

The „Unkillable Soldier“ ist eine Geschichte, die wirklich beeindruckt. Sir Andrian Carton De Wiart überlebte Schüsse in sein Auge, seinen Schädel, Hüfte, Bein und zahlreiche weitere Verletzungen. Aufgeben kam ihm nicht in den Sinn, nur weiter-kämpfen. Und genauso unaufhaltsam wie dieser Soldat, ist auch der gallopartige Rhythmus der Gitarre. Zusätzlich verleiht der Chor aus männlichen und weiblichen Stimmen einen heroischen, vielleicht auch etwas überzogenen Touch.

„Soldier Of Heaven“ sticht insbesondere hervor. Denn hier trifft der moderne Power-Metal auf den Synthie-Sound der 80er Jahre. Wohingegen die vergangenen Lieder anspruchsvoller und thematisch passend umgesetzt wurden, wirkt das Thema nun ein wenig schwach und aus dem Konzept gerissen. Zwar finden melancholische Gitarrenparts einen Platz, jedoch wirken sie einfach nur fehl am Platz.

Weiter geht es mit außergewöhnlichen Geschichten. Milunka Savić wird in Serbien als Kriegsheldin angesehen. Warum? Weil sie den Platz ihres Bruders in der Armee einnahm und sich als Mann verkleidete. Sie wurde zu einem der höchstdekorierten Soldaten des Krieges. Dieses Ereignis wollte die Band in „Lady Of The Dark“ in einem soliden Gewand teilen. Nur die Drums nehmen eine gewisse Führung an und werden von einem energetischen Gitarrensolo unterstützt.

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1918 ist endlich das Ende des Ersten Weltkriegs. Wieder begleitet uns die Frauenstimme, die auf „Versailles“ nochmal über die historischen Fakten berichtet. Eine Mischung aus Tragödie und Folk begleitet sie im Hintergrund und leitet zum feierlichen Refrain über.

Anm. d. Red.: Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine veröffentlichen Sabaton in der Release-Woche ein Statement zum Albumtitel und distanziert sich von den grausamen Kämpfen in Europa.

„Our […] album ‚The War To End All Wars‘ deals with a conflict that ended over a century ago, and we’re deeply saddened to now see mankind repeat the mistakes of generations past. There has been more than enough bloodshed throughout history. No need for more.“

Foto: Tim Tronckoe / Offizielles Pressebild

ALBUM
The War To End All Wars
Künstler: Sabaton

Erscheinungsdatum: 04.03.2022
Genre:
Label: Nuclear Blast
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Sarajevo
  2. Stormtroopers
  3. Dreadnought
  4. The Unkillable Soldier
  5. Soldier Of Heaven
  6. Hellfighters
  7. Race To The Sea
  8. Lady Of The Dark
  9. The Valley Of Death
  10. Christmas Truce
  11. Versailles
Sabaton The War To End All Wars
Sabaton The War To End All Wars
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FAZIT
Mit „The War To End All Wars“ erzählen die Geschichtsliebhaber Sabaton viele weitere berührende Geschichten. Doch nicht nur die Texte überzeugen, auch die Musik kann an alle Vorgänger anknüpfen. Jedoch haben sich mit diesem Album die Gitarrensoli um ein Vielfaches verbessert. Sie erhalten wesentlich mehr Rampenlicht und haben einen unglaublich gut produzierten Sound, der dem Werk noch mehr Hörspaß verleiht. Damit haben die Schweden die Themen sehr gut aufgearbeitet, um die Ereignisse mit der Welt zu teilen.