Review

Pop-PunkRock

Kritik: As It Is - "I Went To Hell And Back"

Eine Band, die zwar im südenglischen Brighton ihre Basis hat, deren Mitglieder aber auf beiden Seiten zuhause sind – kann ...

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Eine Band, die zwar im südenglischen Brighton ihre Basis hat, deren Mitglieder aber auf beiden Seiten zuhause sind – kann das funktionieren? As It Is geben seit inzwischen 10 Jahren eine eindeutige Antwort auf diese Frage und haben es geschafft, sich mit zahlreichen Veröffentlichungen und Live-Shows eine treue Fangemeinde aufzubauen – auch das auf beiden Seiten des Atlantiks.

Mit „I Went To Hell And Back“ steht nun Studioalbum Nr. 4 in den Startlöchern. Zwar hat sich die Band auch in den letzten Jahren nicht von Besetzungswechseln aufhalten lassen, doch „I Went To Hell And Back“ ist das erste Album, welches die Kombo als Trio veröffentlicht.

So klingt das neue Album „I Went To Hell And Back“ von As It Is

Und auch wenn der Albumtitel zunächst eher düster klingt, bleiben As It Is zunächst bei ihrem insgesamt eher positiven melodischen Sound. Der Opener „IDGAF“ (I don’t give a fuck) dürfte Fans schon als Single bekannt sein und steht stellvertretend für typischen Sound der Band.

Das Hauptaugenmerk wird auf den eingängigen Refrain gelegt, aber auch abseits dessen gibt es immer wieder starke Passagen – im Falle von „IDGAF“ ist es das energiegeladene Outro. Auch „I Lie To Me“ wurde bereits im vergangenen Jahr als Single veröffentlicht und wird definitiv für einige Ohrwürmer gesorgt haben.

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„ILY How Are You“ nimmt zum ersten Mal deutlich Tempo heraus und ist mehr Pop als Punkrock. Der Song ist aber auch der Auftakt zu einem insgesamt etwas ruhigeren Mittelteil des Albums, der aber weiterhin einen eingängigen Refrain nach dem nächsten abliefert. Wer sich an dieser Stelle fragt, inwiefern die doch größtenteils fröhlichen Melodien zum Titel des Albums passen: Es sind vor allem die Texte, die die Geschichten und Erlebnisse der Band in den letzten Jahren erzählen.

Mit „I Miss 2003“ geht es sogar fast 20 Jahre zurück – laut Sänger Patty Walters war es der letzte Song, der für das Album geschrieben wurde. Da man aber schon viele Themen in den Songs verpackt hatte, wollte die Band eine Hommage an Emo- und Poppunk-Bands der 00er-Jahre schreiben: „I Miss 2003“ enthält nicht weniger als 13 Referenzen von Überhits aus dieser Zeit. Wer nicht alle aufspürt, findet die Auflösung übrigens in den YouTube-Kommentaren unter dem Video.

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„I Went To Hell And Back“ überzeugt aber nicht nur mit fröhlichen Melodien und düsteren Texten – es geht auch komplett psychedelisch, wie „In Threes“ beweist. Passend zum Titel, der Einsamkeit und das Entstehen von Parallelwelten im Kopf behandelt, hat die Band sich hier Unterstützung von Cody Carson (Set It Off) und Jordy Purp geholt.

So düster bleibt es aber nicht lange, denn auch das Finale des Album zeigt vor allem schnelle und launige Melodien. Zur Wahrheit gehört hier aber auch, dass das hohe Niveau der Refrains vom Anfang nicht ganz gehalten werden kann. So plätschert das Album ein wenig dem Ende entgegen, hat aber ganz zum Schluss noch einmal zwei Highlights parat.

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„I Can’t Feel A Thing“ entwickelt sich zum härtesten Song der Platte, der ganz ans Ende gesetzte Titelsong wirkt demgegenüber geradezu zerbrechlich – was nach einer Reise zur Hölle und zurück aber auch verständlich ist. So bleibt am Ende ein doch schon eher melancholischer Eindruck, obwohl das Album zu großen Teilen in ganz anderen Sphären unterwegs ist. Aber wer sich in diesen wohler fühlt, kann das Album ja ganz einfach noch einmal von vorne hören.

Foto: As It Is / Offizielles Pressebild

ALBUM
I Went To Hell And Back
Künstler: As It Is

Erscheinungsdatum: 04.02.2022
Genre: ,
Label: Concord (Universal)
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. IDGAF
  2. I LIE TO ME
  3. ILY, HOW ARE YOU?
  4. IDC, I CAN'T TAKE IT
  5. I'D RATHER DIE
  6. I MISS 2003
  7. I'M SICK AND TIRED
  8. I WANT TO SEE GOD
  9. IN THREES
  10. I HATE ME TOO
  11. I'M GONE
  12. I DIE 1000x
  13. I CAN'T FEEL A THING
  14. I WENT TO HELL AND BACK
As It Is I Went To Hell And Back
As It Is I Went To Hell And Back
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FAZIT
Mit "I Went To Hell And Back" wagen As It Is auf Album Nr. 4 tatsächlich eine Reise, die von purer Energie bis totaler Melancholie alles beinhaltet. Dass die Band gerade bei den zumindest musikalisch harmonischen Songs ihre Stärken besonders ausspielen kann, wird auch auf "I Went To Hell And Back" deutlich. Gerade zu Beginn des Albums reiht sich ein Ohrwurm an den nächsten – kein Wunder, dass sich hier auch die bereits veröffentlichten Singles tummeln. Dieses Niveau wird nicht immer gehalten, doch all in all ist das schon ein ziemlich starkes Gesamtpaket.