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Kritik: Orbit Culture - "Shaman"

Nachdem die Mannen von Orbit Culture ihre Teilnahme an der Thy Art Is Murder-Tour absagen mussten, warten die Schweden dafür ...

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Nachdem die Mannen von Orbit Culture ihre Teilnahme an der Thy Art Is Murder-Tour absagen mussten, warten die Schweden dafür jetzt mit neuer Musik auf. Spätestens seit ihrem 2020er Meisterwerk „Nija“ stehen Orbit Culture weit oben in der Gunst der Metal-Fans. Ob die am 24. September 2021 über Seek & Strike erscheinende Platte da wohl mithalten kann? Wir haben vorab für euch schon mal reingehört.

Die fünfteilige EP namens „Shaman“ startet mit einem starken Track. „Mast Of The World“ ist einer der technischeren Songs, der gekonnt den Spagat zwischen Melodic Death Metal und Groove Metal meistert. Der Track baut sich langsam auf, dann ist ordentlich Druck dahinter und auch ruhigere Parts dürfen nicht fehlen und machen sogar eine gute Figur.

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Orbit Culture präsentieren sowohl ihre dunkle Seite als auch sanftere Parts

Die nächsten beiden Tracks markieren die zuvor ausgekoppelten Singles, die jeweils mit einem Videoclip erschienen sind. Da sich Orbit Culture für die Musikvideos mit ihren Instrumenten quasi mitten im Dschungel positioniert haben, machen sie hier ihre Sehnsucht nach entfernter, fremder Natur deutlich. Über die Sehnsucht nach Reisen an ferne Naturschauplätze spricht Fronter Niklas Karlsson auch in unserem Interview.

Der Vierer aus Schweden scheint seinen Sound gefunden zu haben. Musikalisch bekommen wir auf „Flight Of The Fireflies“ genau das, was wir von der Band erwarten. Ohne Umschweife bricht der Song los, harte Riffs führen zu einem schwermetallischen Höhepunkt. Gepaart sind die Instrumente mit einem eingängigen Refrain, wobei sich insgesamt cleaner Gesang mit Growls abwechselt.

Das Dschungel-Thema wird auf den ersten Blick auch lyrisch in „Carvings“ verarbeitet. Auf der darunterliegenden Ebene bewegt sich die gesamte Platte thematisch auf dem Feld der psychischen Gesundheit. Musikalisch ist „Carvings“ einer der düsteren und härteren Songs, der auf die dunkle Seite der Band einzahlt. Der Track steckt einen aber auch mit seiner Power an, verleitet selbst in der vollen Bahn zum Mitnicken und dürfte aufgrund weniger komplizierter Songstrukturen auch live gut ankommen. Dann aber mit ordentlich Druck aus den Lautsprecher-Boxen, der auf die Brust drückt und den Körper im Pit vorantreibt.

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Es folgen zwei weitere, zuvor noch unbekannte Tracks. „Strangler“ zieht das Tempo an und ist vielleicht auch deshalb der kürzeste Song der Scheibe. Auch hier hat sich das Quartett, allen voran Mastermind Niklas, einen eingängigen Chorus einfallen lassen. Der Song schiebt gut an und könnte auch bei einem Gig Laune machen.

Als fünfter und mit über sieben Minuten der längste Track komplettiert „A Sailor’s Tale“ die EP. Klanglich passt der Beginn des Songs zum Trend der Symphonic-Konzerte diverser Fantasy-Film-Soundtracks – bis dann die Härte des Metals zuschlägt. Epik pur!

Der Mix aus Chorus mit klaren Vocals, abgewechselt durch Growls sowie Streichern gepaart mit Gitarren und Drums, ist durchaus gelungen. Das Ding hat Ohrwurm-Potenzial. Eigentlich schade, dass die Platte damit schon ihr Ende erreicht hat.

Bild: Orbit Culture / Offizielles Pressebild

ALBUM
Shaman (EP)
Künstler: Orbit Culture

Erscheinungsdatum: 24.09.2021
Genre: ,
Label: Seek & Strike
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Mast Of The World
  2. Fight Of The Fireflies
  3. Carvings
  4. Strangler
  5. A Sailor's Tale
Orbit Culture Shaman EP
Orbit Culture Shaman EP
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FAZIT
Wo Orbit Culture draufsteht, ist auch Orbit Culture drin. Mit „Shaman“ liefern die Schweden wieder ordentlich ab. Düstere Growls wechseln sich mit eingängigen und cleanen Refrains ab. Zwischen harten und düsteren Parts ist Platz für Atmosphärisches. Die Riffs gehen direkt ins Ohr und bringen nicht nur das Trommelfell zum Schwingen, sondern auch den Kopf zum Mitnicken. Die Drums gepaart mit dem Bass machen ordentlich Tempo und Druck, was insgesamt die Vorfreude auf die nächste Gelegenheit steigert, Orbit Culture auf einer Bühne live zu sehen.