
Review
Alternative Metalcore Post-Hardcore
Kritik: Venues - "Solace"
Da war ja einiges los im Hause Venues. Mit dem neuen Album „Solace“ veröffentlicht die deutsche Band nicht einfach nur ...
VON
Kevin Postir
AM 23/08/2021
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Da war ja einiges los im Hause Venues. Mit dem neuen Album „Solace“ veröffentlicht die deutsche Band nicht einfach nur ihr zweites Album. Nein!
Darüber hinaus präsentiert die Gruppe mit Sängerin Lela und Gitarrist Valentin nämlich gleich zwei neue Bandmitglieder. Wir das neue Stück klingt, und ob Venues nun immer noch Venues sind oder nicht, das erfahrt ihr in unserer Review.
Eines kann man nach dem Hören von „Solace“ sicher sagen. Die beiden neuen Mitglieder wurden keineswegs geschont. Es sind definitiv neue Einflüsse und ein frischer Wind (sofern man dies nach einem bereits veröffentlichten Album sagen kann) spürbar.
So bietet das Album durch seine eingängigen Drums und die dezente Verwendung unterschiedlicher Synthesizer einen treibenden, modernen Sound, der sich insgesamt zwischen hartem Rock und Metal einpendelt.
Dem epochalen Beginn, den der Song „Razorblade Teeth“ bietet, folgt „Whydah Gally“.
Venues präsentieren ein Komplettkunstwerk
Dass die Band um das Sänger*innen-Duo Lela und Robin auch in visueller Hinsicht kreativen Output besitzt, beweist sie in diesem Song. So ist „Whydah Gally“ als Teil eines fünfgliedrigen Kurzfilms zu sehen.
Hierfür lud sich die Gruppe Filmemacher Marius Milinski ein und veranschaulicht in den Videos zu „Rite Of Passage“, „Shifting Colors“, „Uncaged Birds“ und „Mountains“ eine zusammenhängende Story.
Es kann also definitiv die Empfehlung ausgesprochen werden, die veröffentlichten Musikvideos in der angedachten Reihenfolge zu schauen, da die Visuals die Musik noch einmal unterstützen und ein abgerundetes Erlebnis versprechen.
Und wo wir gerade beim Visuellen sind. Das Cover von „Solace“ muss an dieser Stelle definitiv hervorgehoben werden. Die düstere und packende Front ist definitiv ein Blickfang und dürfte besonders in der Größe einer Vinyl einiges hermachen.
Eine Weiterentwicklung mit Potenzial
Betrachtet man die musikalische Seite von „Solace“ isoliert, so gibt es neben dem modernen, harten, packenden Metal-Sound auch den ein oder anderen Punkt, der Hörer*innen eher weniger gut gefallen könnte.
Auffallend ist, dass die Songs in ihrer Struktur und besonders in der Aufteilung der unterschiedlichen Gesangsstile recht ähnlich sind. Die Abwechslung zwischen Shouts und cleanen Vocals wird demnach häufig versweise aufgeteilt.
Eine Alternative hierzu ist die Verwendung der Shouts als eine Art Antwort nach einer cleanen Gesangs-Line. Dies macht den Ablauf der Songs daher zu Teilen etwas vorhersehbar und bietet weiteren Raum für Weiterentwicklung.
Was Venues aber brillant gelingt, ist die Verwendung von poppigen und eingängigen Strukturen, ohne dabei die Härte des eigenen Sounds zu verlieren. Geeignete Beispiele hierfür sind „Shifting Colors“, oder auch „Down Below“, der mit einem mystischen C-Teil auffährt und außerdem rap-artige Elemente besitzt.
So schafft es die Band ihren eigenen Sound zu kreieren, Genregrenzen aufzubrechen und sich frei und modern zu entfalten, ohne den eigenen roten Faden zu verlieren.
Foto: Verena Red Photography / Offizielles Pressebild
Solace
Künstler: Venues
Erscheinungsdatum: 27.08.2021
Genre: Alternative, Metalcore, Post-Hardcore
Label: Arising Empire
Medium: CD, Vinyl, etc
- Razorblade Teeth
- Whydah Gally
- Rite Of Passage
- Uncaged Birds
- Into The Fire
- Down Below
- Shifting Colors
- Our Destiny
- Deceptive Faces
- Mountains
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