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Review

Metalcore Modern Metal

Kritik: Pridian - "Venetian Dark"

Ein nicht zu unterschätzender Debütant.

VON

Das Debüt-Album „Venetian Dark“ der vier Estländer Burschen ist genau das Richtige für diejenigen, die nicht genau wissen, worauf sie gerade Lust haben. Metal, Modern Metal, Metalcore – Pridian schmeißen alle möglichen Subgenres in einen Topf und rühren dabei ordentlich um.

Und so versteift sich die Combo jedes Mal bei dem Versuch, diese mit radiotauglicher Eingängigkeit zu formieren.

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Das Resultat: Gar nicht so übel. Irgendwie funktioniert dieses musikalische Potpourri, wobei das nicht zuletzt auch der Verdienst von Sänger Laur Lindmäe ist. Dieser hat eine erstaunlich kraftvolle Stimm- und Growlfarbe und kann sowohl an Ossuary erinnernde Nummern wie „Darker Tides“ oder „DINY“, als auch rauen Metal mit aggressivem Geschrei, und zudem Modern Metal zum Besten geben. Letztere sind leider arg kitschig geworden. Aber eines muss man dem guten Mann lassen: die Shouts kommen mit ungeheurer Kraft daher, alles stimmt bis hierhin. Oft wird dann in solch ein gelungenes Stück Wut ein plötzlicher, viel zu braver Refrain reingezimmert.

Erzwungene Liebe?

Der Rausschmeißer des Albums, „Void Resonance“, ist mit seiner erzwungen wirkenden Emotionalität einfach etwas drüber, genauso wie der mit einem grausamen Radio-Metal-Einsprengsel verzierte Song „Synthetic Salvation“. Da hätten die Estländer lieber mehr von metallischen Klängen der ersten Hälfte der Platte spielen können. Oder noch so eine Überraschung wie „Ruin“: Der groovige Metal-Banger ist definitiv das Highlight von „Venetian Dark“.

Was auf der einen Seite wirkt, als würden Pridian zwischen ihren eigenen Vorlieben wanken, bringt andererseits aber auch Überraschungen mit sich. In einem Stück wie „Convoy“ gelingt es dem Quartett, die vielen besagten Einflüsse sehr schlüssig zu verpacken: Hier überzeugen sie mit kraftvollen Rhythmen, einer greifbaren Melodie und dezentem Bombast. Auch das Schlusslied „Endless“ beweist ein gutes Händchen für Songwriting, da sich das Stück nach seinem melancholischen Einstieg sehr wirkungsvoll aufbaut.

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So legen Pridian mit „Venetian Dark“ durchaus ein vielversprechendes Debüt-Album vor, auch wenn sich einem dieses nicht zu hundert Prozent erschließen mag.

Pridian‘ Markenzeichen ist die Balance zwischen Härte und leichtfüßigen Melodien.

Nichts gegen ein gutes Gleichgewicht zwischen Härte und Melodie, jedoch muss Letztere nicht immer im selben Grundrhythmusprinzip à la Tetrarch verlaufen, nur um etwas Hit-Potenzial zu erlangen. Modern-lastige Nummern wie „Out For Blood“, die gar mit Neunziger-Synthie-Klängen spielen, steuern noch mehr in diese Richtung. Dennoch soll die Platte keineswegs schlechtgeredet werden: Trotz jener Facetten, die neben der Härte manchmal nicht ganz mithalten können, bleiben Pridian ein interessanter Debütant im modernen Metal, der einiges zu bieten hat.

Foto: Marta Vatsfeld / Offizielles Pressebild

ALBUM
Venetian Dark
Künstler: Pridian

Erscheinungsdatum: 16.05.2025
Genre: ,
Label: Century Media Records / Sony Music
Medium: Streaming, CD

Tracklist:
  1. The Downfall of Apathy
  2. Cyanide Dreams
  3. Out For Blood
  4. Darker Tides
  5. DINY
  6. Near Dark
  7. Ruin
  8. idoldust
  9. Void Resonance
  10. Synthetic Salvation
  11. Convoy
  12. Endless
7
FAZIT
Das Vierergespann kommt aus Estland und macht Modern Metal. Diese Kombination aus Herkunft und Subgenre wird bei den meisten eine klare Vorstellung der Musik hervorrufen, die in diesem Fall absolut zutrifft. Das Debüt "Venetian Dark" lässt sich stattdessen grob mit Tetrarch vergleichen. Kurzum: Liefern Pridian hier einen Genre-Meilenstein ab oder setzten sie in irgendeiner Art und Weise besondere Akzente? Absolut nicht! Bockt das Ganze trotzdem ungemein? Aber ja doch! Genre-Fans können jedenfalls bedenkenlos ein Ohr riskieren.