Kritik: Mark Tremonti - "Mark Tremonti Sings Frank Sinatra"

Es hat euch schon immer interessiert, wie sich euer Lieblingskünstler in einem anderen Genre schlagen würde? Das hat Sänger und Gitarrist Mark Tremonti nun gezeigt. Als Gründer von Creed und Alter Bridge spielte er schon immer die härteren Klänge an. Nun wechselt er zu den lebendigen und aufregenden Klängen des Jazz, oder, um es genauer zu sagen, zu niemand Geringeren als Meister Frank Sinatra. Und das für einen guten Zweck.

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Die Obsession für den guten Zweck

Auch Mark Tremonti hat einen Lieblingskünstler, den er verehrt und schätzt. In dem Fall Ol‘ Blue Eyes aka Frank Sinatra. Schon immer interessierte er sich für seine Musik und Leben. Schon ein wenig fanatisch eignete er sich alles an, was es über ihn zu wissen gibt. Auch die Technik seiner Gesangskunst studierte der Künstler. Aber was genau sollte er damit anfangen? Schließlich ist er als Rockmusiker bekannt.

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Als er und seine Frau davon erfuhren, dass ihre Tochter Stella das Down-Syndrom hat, ging ihm ein Licht auf. Sinatra war unter anderem für seine wohltätigen Zwecke bekannt, die Milliarden Dollar einbrachten. Somit tat die Familie Tremonti das, für sie, einzig richtige: die Gründung der Wohltätigkeitsorganisation Take A Chance. Damit wurde diese Platte aufgenommen, um Gelder für Familien und Menschen mit Down-Syndrom zu sammeln. Zusammen mit der National Down Syndrome Society und seiner Organisation wird der gesamte Erlös an ihre Arbeiten gehen.

Mark Tremonti – anpassungsfähig wie ein Chamäleon

Zusammen mit dem Bandleader des großen Jazz-Singers, Mike Smith, arbeitete Mark an dem neuen Werk und präsentiert nun 14 Lieder aus dem unglaublichen Katalog. Und damit leistet er beeindruckende Arbeit – denn seine butterweiche Stimme passt sich der Big Band ganz ohne Probleme an. Während der 48-jährige den Song „I’ve Got The World On A Strong“ ein bisschen schneller als das Original singt, nimmt die Geschwindigkeit beim Bossa Nova Track „Wave“ ab. Dabei sticht insbesondere Tremontis atemberaubender Bariton heraus. Sowas hätte man nicht von ihm erwartet!

Geschrieben von Paul Anka, gesungen von einem gebrochenen Frank, der seine Karriere zu dieser Zeit aufgeben wollte. Die Rede ist von einem der meist gecoverten Lieder überhaupt: „My Way“. Tremonti fasst ihn ehrfürchtig an und spielt ihn zunächst mit einer einfachen Akustikgitarre. Getränkt von Lebenserfahrungen baut sich seine Stimme zusammen mit dem Lied auf und flacht gegen Ende ab. Somit hat seine Interpretation ebenfalls einen persönlichen Touch.

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Und während man selbst in eine völlig andere Welt abtaucht, gerät der Name des Interpreten in Vergessenheit: Tremontis Performance lässt seine „wahre“ Herkunft schnell vergessen. Sei es die melancholische Schwer während „In The Wee Small Hours Of The Morning“ oder die federleichte Passage bei “The Song Is You”. Er passt sich wie ein Chamäleon an. Wie es zu dieser Vielfältigkeit kam, könnt ihr in unserer Interview-Story mit dem Sänger lesen. Doch ohne die Big Band wäre es nicht solch ein wahnsinniges Spektakel. Hin und wieder erhält die Spielweise ein Update, um mehr Power und Energie zu vermitteln.

Von der Kutte zum Anzug – wer hätte es erwartet. Mark Tremonti bietet mit seinem wohltätigen Album eine hochwertige Qualität. Denn er produzierte keine billige Kopie, sondern steckt viel Arbeit hinein um Sinatras Technik vollständig zu beherrschen. Damit präsentiert er neben seinem Gitarrenspiel und der Position als Frontmann auch eine weitere Fähigkeit seiner Stimmenvarianz.

Foto: Chuck Brueckmann / Offizielles Pressebild