Kritik: Hyro The Hero - "Bound For Glory"

Hyro The Hero alias Hyron Louis Fenton Jr. hat sich für Album Nr.3 reichlich Zeit gelassen. Immerhin fünf Jahre hat es bis gedauert, bis am vergangenen Wochenende endlich „Bound For Glory“ das Licht der Welt erblickte. Ob sich das lange Warten gelohnt hat, erfahrt ihr hier in unserer Review.

Genremix: Voll im Trend

Seit dem Release seines bis jetzt letzten Albums „Flagged Channel“ im Jahr 2018 hat sich nicht nur bei dem gebürtige Texaner, der inzwischen aber seit über 15 Jahren in Los Angeles lebt, einiges getan. Auch die Musikwelt ist in den letzten Jahren noch einmal deutlich flexibler geworden. Genregrenzen verschwimmen immer mehr. Es zählt nicht mehr unbedingt, was man macht und hört, sondern wie es sich anhört.

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Für Hyro The Hero ist das sicher kein Nachteil. Dabei steht der 36-jährige keineswegs im Verdacht, mit seiner von Gitarren dominierten Rapmusik nur auf einer Welle mitzuschwimmen. Dafür ist Hyro The Hero schon viel zu lange in „seinem“ Genre unterwegs.

Fun Fact am Rande: Seine Wikipedia-Seite erkennt in seiner Musik sogar Heavy Metal-Einflüsse. Das würden wir an dieser Stelle dann doch vehement bestreiten. Aber für Leute, die nicht aus der Gitarren-Ecke kommen, ist ja bekanntlich vieles, was wir noch fein säuberlich in 100+ Subgenres unterteilen, schlicht und einfach Metal.

Hyro The Hero mit einem Feature-Feuerwerk

„Bound For Glory“ startet gleich imposant mit dem Titeltrack, der sich dann auch als typischer Opener gibt. Der relativ kurze Song gibt aber im Refrain schon einen guten Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Und zwar sowohl in Sachen Sound als auch bei den Features. Denn schon der Opener besticht mit einem Gastpart von Solence-Sänger Markus Videsäter. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Und es bleibt natürlich nicht bei diesem einen Feature.

In „Head Under Water“ gibt es gleich ein Feature-Doppelpack, dass es in sich hat. Hyro The Hero holt sich hier nicht nur Support von REDDSTAR, sondern für die Gitarre auch noch von Ice Nine Kills-Gitarrist Dan Sugarman. Hier kann man dann doch tatsächlich zumindest eine ganz kleine Prise Metal feststellen. „Head Under Water“ ist jedenfalls so oder so einer der stärksten Tracks der Platte.

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Hyro The Hero kann es auch allein

Auch im weiteren Verlauf einer äußerst unterhaltsamen Platte reiht sich ein Highlight an das nächste. Dabei fallen uns natürlich zunächst die vielen, vielen Features auf. So zum Beispiel in „Retaliation Generation“, wo es wieder einen Gastpart aus dem Hause Ice Nine Kills gibt – dieses Mal allerdings von Sänger Spencer Charnas.

Allerdings wäre es auch vermessen, wenn man Hyro The Hero nur für seine Features loben würde. Denn nötig hat er die Unterstützung wahrlich nicht. Das zeigt zum Beispiel ein überaus wütender und dadurch enorm wuchtiger Track wie „I’m So Sick“. Zur Wahrheit gehört aber, dass sich einige Songs in Sachen Songstruktur schon ähneln. Und hier sind die Features eine willkommene Abwechslung.

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Mit „Standing Ovation“ beweist Hyro The Hero am Ende des Albums noch einmal, dass er es auch alleine sehr gut kann – und welche musikalische Vielfalt in ihm steckt. Der Song ist sicher nicht der härteste der Platte, aber einer der facettenreichsten. Und damit auch eine gute Zusammenfassung einer äußerst unterhaltsamen Platte.

Foto: Hyro The Hero / Offizielles Pressebild