Kritik: A Black Rainbow - "Face" (EP)

Zugegeben: Wer an Wilson Gonzalez Ochsenknecht denkt, wird vermutlich viele Assoziationen im Kopf haben, aber nur wenige, die ein Argument für einen Artikel in unserem Online-Magazin darstellen würden. Viele erinnern sich an seine Rollen in „Die Wilden Kerle“ vor ziemlich genau 20 Jahren, andere kennen ihn als Reality Person oder sogar als Inspiration für einen Casper-Song. Ob sich der 32 jährige mit seinem Projekt A Black Rainbow neu positionieren kann?

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A Black Rainbow wurde schon 2010 gegründet, allerdings dauerte es ganze 12 Jahre, bis die Band um Wilson Gonzalez Ochsenknecht ihren ersten Output im Mai 2022 preisgab: Der Song “The Inbetween” war eine erste Kostprobe, die durchaus Lust auf mehr machte. Mit “Face” präsentieren A Black Rainbow nun ihre Debüt-EP und geben sich darauf düster und verspielt, aber vor allem tanzbar. Eine Mischung, die auch dem Bandnamen gerecht wird, der letztendlich das Thema vorgibt: viele Facetten in einem dunklem Gewand – und dem werden die insgesamt sechs Songs durchaus gerecht.

Dark Wave für die Tanzfläche

Der Opener “Hey Kids” ist zugleich eines der Highlights der Platte und kann vor allem instrumental überzeugen. 80s Beats, gepaart mit Rock-Elementen, die Fans von Depeche Mode und Nine Inch Nails zumindest mal aufhorchen lassen könnten, während sich die Vocals gut in den Gesamtsound einfügen, wenn auch lyrisch recht einfach sind.

 

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Auch “Don’t Touch Ma Heart” funktioniert als Dancefloor-Hymne, klingt aber eine Ecke moderner und trägt einen gewissen artsy Berlin-Vibe in sich, wohingegen “Weird World” voll auf Techno-Beats setzt, während die vielen Gesangsspuren für einen unruhigen Flow sorgen, der das Thema des Songtitels aber gut aufgreift.

Der Titeltrack “Face” nimmt dann etwas Geschwindigkeit raus, während sich die Vocals mehr in den Vordergrund kämpfen. Hier werden sich sicherlich die Geister scheiden, denn auch, wenn die Stimme von Wilson G. Ochsenknecht in vielen Momenten gut zum Sound passt – der beste Sänger ist er dann doch nicht und auch der starke Akzent in seinem Englisch dämpft an einigen Stellen das Hörerlebnis. Auf instrumentaler Ebene machen A Black Rainbow aber richtig Spaß und dürfte Dark Wave Fans gut gefallen.

Foto: Waldschuetz & Lukas Rotter / Offizielles Pressebild