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Rock am Ring: Drei Erkenntnisse zum Festival-Wochenende
2025 wurden Legenden geboren!
VON
Maik Krause
AM 10/06/2025
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- Minuten
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Mit Rock am Ring 2025 liegt ein sehr turbulentes Wochenende hinter uns bei dem mal wieder zahlreiche Geschichten erzählt wurden. Das 40-jährige Jubiläum versprach ein sehr abwechslungsreiches Programm mit diversen Überraschungen und Neuerungen bei – gelinde gesagt – sehr durchwachsenem Wetter. Zeit für ein Resümee und drei Erkenntnisse des Festivals!
Bring Me The Horizon haben den Legenden-Status sicher
Alljährlich fahnden die größten Festivals nach den größten Bands und Artists, um ihre Headliner-Slots zu besetzen. Das große Problem hierbei ist jedoch die schwindende Anzahl an Namen, die sich hierfür eignen. Kein Wunder, dass man die „Last“ mittlerweile auf zahlreiche Schultern verteilt und nicht mehr nur einen, sondern gleich mehrere „Headliner“ pro Tag präsentiert. Waren es bei Rock am Ring 2019 zum Beispiel noch Die Ärzte, Tool und Slipknot, sowie Slayer, die besonders herausgehoben wurden, zierte das Poster 2025 gleich neun große Logos. Metallica, Die Toten Hosen, Die Ärzte… Das sind die Bands, die man bei dem Thema am Ring sofort im Kopf hat, doch tatsächlich wurde in den letzten Jahren einiges probiert, um neue Namen auf die höchste Ebene zu setzen. Mit Bring Me The Horizon dürfte nun ein neuer dauerhafter Vertreter für den Hauptslot gefunden worden sein.
Eine exzellente Show lieferten Oli Sykes und Co. und führten dabei mit einem spannenden Storytelling durch ihr knapp 90 minütiges Set. Hierbei enttäuschten sie zwar Old School-Fans, da man nur Songs ab dem Sempiternal-Album spielte, doch mit „AmEN!“, „Kool-Aid“ und „Kingslayer“ ging es dennoch gut zur Sache. Ein Fan-Feature bei „Antivist“, immersive Visuals auf den Screens und ein Bad in der Menge (beziehungsweise der erste Reihe) bei „Drown“ waren nur einige der Highlights. Die Briten gehören längst zu den wichtigsten Bands des Jahrtausends, doch dass sie es auch auf einer der größten Bühne Europas zur Prime Time können, haben sie nun nachhaltig bewiesen. Damit ist Bring Me The Horizon der Legenden-Status schon jetzt sicher.
Die Erwartungen an die Special Guests waren (zu) hoch
„Wir starten das Festival mit einem großen Bang“. verriet uns PRK Dreamhaus-Geschäftsführer Matt Schwarz im Interview. An anderer Stelle wurden die drei Very Special Guests, die den Freitag auf der Utopia Stage eröffnen sollten, als „Bands, die sonst eigentlich keine Festivals eröffnen, sondern eher schließen“ beschrieben.
Mit Knocked Loose war der erste Name wenige Tage vor dem Festival-Start schon bekannt gegeben worden. Dazu gesellten sich dann Electric Callboy als Opener und die Italo-Schlager-Band Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Gerade letztere wurden vor Ort, aber auch bei Social Media sehr kontrovers diskutiert. Eigentlich schade, ist die Kombi aus München seit wenigen Jahren ein gern gesehener Gast auf diversen Festivals wie dem Open Flair, Taubertal oder dem Hurricane und Southside. Schlagerstrudel statt Circle Pit – darauf hatten tatsächlich einige keine Lust, sodass man viele enttäuschte Gesichter beim Bühnenwechsel beobachten konnte.
„Roy Bianco doof finden, aber auf dem Campingplatz 40 Jahre die Flippers gröhlen!“ – vielleicht war die Hoffnung der anwesenden Fans auf einen wirklich spektakulären Gast einfach zu groß. Etwas mit mehr Bezug zur Historie wie Die Toten Hosen. Eine überraschende Wendung beim Thema Linkin Park, die man sich so sehr gewünscht hatte. Vielleicht sogar ein All Star-Auftritt mit mehreren Artists. Vor dem Hintergrund der Aussagen im Vorfeld und dass es um den 40. Geburtstag des Festivals ging, waren die Erwartungen natürlich sehr groß. Dass man letztendlich trotzdem mehr als 100 Acts auf vier Bühnen geboten bekam, sollte bei allen Diskussionen im Hinterkopf behalten werden. Dazu spielten Kraftklub einen Überraschungs-Gig auf dem Festivalgelände, ZSK und Feine Sahne Fischfilet sogar auf den Campingplätzen.
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Der Blick wird nach vorne und nicht nach hinten gerichtet
Und auch, wenn etwas mehr Nostalgie sicherlich passend gewesen wäre, die 2025er Edition von Rock am Ring präsentierte sich sehr modern und setzte an vielen Stellen auf Neuerungen. Ein Awareness-Team für Notfälle aller Art mit verschiedenen Safe Spaces wurde eingerichtet. Die neue vierte Bühne – die Atmos Stage – vergrößerte nicht nur das Gelände, sondern bot durch seine Lage ein intimes Festival-Erlebnis und diverse kleinere, aber auch etablierte Bands wie Turbostaat, Boston Manor und Zebrahead auf. Hätte das Wetter mitgespielt, hätte man hier Geheimtipps wie Spiritual Cramp, Creeper und Static Dress auf dem Rasen sitzend genießen können. Auch in Sachen Technik, vor allem die neuen und zusätzlichen Video-Screens vor der Utopia und der Mandora Stage waren ein echter Gewinn für das Festival. Und mit Blick auf das Lineup konnte man feststellen, dass es teils sehr hart zuging. Fit For An Autopsy, Deafheaven, Whitechapel, Lorna Shore, Thrown, Stray From The Path – gerade am Sonntag konnte man sich fröhlich den ganzen Tag anbrüllen lassen. Ist das noch Rock am Ring, *Zwinkersmilie*? Aber im ernst: Allzu viele Legacy-Bands wurden 2025 nicht geboten. Korn, Slipknot, Alice In Chains-Sänger und -Gitarrist Jerry Cantrell, Weezer, The Prodigy, In Flames oder die Beatsteaks könnten noch am ehesten in diese Kategorie fallen. Doch vielmehr dominierten jüngere Bands und Artists das Lineup und sorgten damit nicht nur für frischen Wind, sondern boten auch die Chance neu entdeckt zu werden.
Doch natürlich war nicht alles gut. Allen voran der Übertragungspartner und die Qualität der Streams waren ein großer Aufreger für alle, die das Festival von zu Hause aus miterleben wollten. Bei der Anreise musste teils viel Geduld aufgebracht werden und vor allem das Wetter sorgte auf Camping- und Parkplätzen für einige Herausforderungen. Generell war die höhere Anzahl an Menschen im Vergleich zu den vergangenen Jahren auf dem Gelände spürbar, doch gerade die vierte Bühne ist prädestiniert dafür, um die Massen zu entzerren.
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Rock am Ring 2026: Tickets ab sofort erhältlich
Ob ihr auch endlich mal dabei sein wollt oder nach der Rückkehr direkt den nächsten Ring-Urlaub buchen wollt – ab sofort könnt ihr euch Tickets für Rock am Ring 2026 sichern. Mit dabei sind Linkin Park, die am Wochenende als erster Act bestätigt wurden. Tickets für Rock im Park gibt es natürlich auch!
Foto im Auftrag von MoreCore.de: Jana Boese (synapsengift)
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