Review

Rock

Kritik: The Faim - "Talk Talk"

Schon am 08. Juli 2022 hat das Warten ein Ende und die australische Rockband The Faim droppt ihr zweites Album ...

VON

Schon am 08. Juli 2022 hat das Warten ein Ende und die australische Rockband The Faim droppt ihr zweites Album „Talk Talk“. Das Debutalbum „State Of Mind“ ging so richtig durch die Decke und konnte mehrere Erfolge für die Band verzeichnen. Es bescherte ihnen sogar Auftritte bei Rock am Ring und Rock im Park – ein Indiz dafür, dass die Australier durchaus im Rock verwurzelt sind.

Kann die neue Scheibe da mithalten? Wir haben bereits reingehört und verraten, was euch mit den elf neuen Songs der Truppe um Sänger Josh erwartet.

The Faim – „Talk Talk“: Neues Album, neue Vibes?

The Faim ist die vierköpfige Band aus Australien, deren Song „Summer Is A Curse“ vor allem durch eine Jeep-Werbekampagne bekannt wurde. Dürfen wir solche Hits auf auf „Talk Talk“ erwarten? Den Einstieg findet das zweite Album der Band mit dem Song „madly, badly, fixed“. Ganz ruhig wird man als Hörer auf eine musikalische Reise eingeladen. Der Refrain bringt schließlich etwas Tempo in den Track und Sänger Josh verleiht dem Song mit seiner markanten Stimme die typische The-Faim-Dynamik.

Einmal Ohrwurm zum Mitnehmen bitte

Gleich darauf folgt der dynamisch treibende Track „The Hills“. Ein Song, mit dem sie vor Albumrelease bereits siebenstellige Zugriffszahlen erzielen konnte. Erneut ein Zeichen dafür, dass die Musik von The Faim einfach zum erneuten Hören einlädt. Wie man Ohrwürmer macht, wissen sie ganz genau. Das haben sie vielleicht auch der Zusammenarbeit mit hochkarätigen Produzenten zu verdanken, mit denen sie sich für dieses Album zusammengetan haben. Sowohl Zakk Cervini (Bring Me The Horizon, Yungblud, Machine Gun Kelly), Erik Ron (Panic! At the Disco, Godsmack, Set It Off) und Matthew Pauling (Palaye Royale, 5 Seconds of Summer, State Champs) hatten bei der Produktion ihre Finger im Spiel.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Fangemeinde wächst

Es folgt schließlich “You (and my Addiction)” als dritter Song, auch er reiht sich in den Faim-typischen Sound ein. Der findet seit ihrer Gründung 2014 in Perth, Australien, Anklang in der immer größer werdenden Fangemeinde. Die Bandbreite der Band, deren Name auf französisch „der Hunger“ bedeutet lieferte schon vor Release des Albums kleine Häppchen. So ist auch „The Alchemist“ schon vorher zu hören gewesen.

„‚The Alchemist‘ handelt von dieser einen Person, die unerwartet in dein Leben tritt und alles zum Besseren verändert“, sagt Bassist und Keyboarder Stephen Beerkens. „Sie ist diejenige, die dich auffängt, wenn du am Boden liegst und das Gute in dir sieht, auch wenn du es in dir selbst nicht siehst.“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

„Life in a Cinema“ und “Faith In Me” sind als Fortsetzung des stimmigen Gesamtkonzeptes eine gute Ergänzung für die rockig-poppige Platte. Beide Songs vereinen sowohl die lässige Atmosphäre, die The Faim in ihren Songs stets präsentieren, als auch die kraftvolle Energie, die ihren Songs eine gewisse Dynamik verschafft.

Pop-Rock at its best und Feel-Good-Musik mit Botschaft

Für etwas Abwechselung bringt die Pop-Rock-Hymne „Ease My Mind“, denn hier wird es wieder deutlich schneller. Drummer Linden Marissen kann hier richtig glänzen, die Drums hallen regelrecht wider und geben dem Song einen Charakter. Aber auch Bassist Stephen und Gitarrist Samuel geben ihr Talent zum Besten.

Einen drauf setzen die Jungs mit „Me Because Of You“ – ein weiterer Feel-Good-Song mit wichtiger Botschaft: „Me Because Of You‘ wurde über Veränderungen und das Loslassen einer vergangenen Version von sich selbst geschrieben“, sagt Bassist Beerkens. „Der Text erkennt den enormen Einfluss, den jemand anderes auf diesen Prozess haben kann.“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Auch „Flowers“ und „Jealous Love“ ergänzen das Album gut. Auch bei diesen Tracks bleiben sich The Faim ihrem gewohnten Sound treu. Das Album findet schließlich mit den Lyrics aus „ERA“ den perfekten Abschluss:

Let’s make a toast
For the highs and the lows
The times that brought us down
But showed us how to grow
If today’s our last day
We’ll raise a glass and say
It’s the end of an era

Alles in allem ist The Faim mit „Talk Talk“ ein weiterer Beweis dafür gelungen, dass sich alternative Rockmusik und klassischer Pop-Appeal sehr gut ergänzen, wenn man das nötige Talent und entsprechende Songqualität mitbringt. The Faim haben ihren ganz eigenen Sound, der zeitweilig an Panic! At The Disco oder Fall Out Boy erinnert. Sie machen Wohlfühlmusik, die sich nach Sommer anhört. Wer schon das erste Album mochte, der kann sich mit dieser Platte auf gebührende Nachfolger-Songs freuen. Grundsätzlich bleiben die Australier dennoch in ihrer eigens kreierten musikalischen Nische.

Foto: Jake Crawford / Offizielles Pressebild

ALBUM
Talk Talk
Künstler: The Faim

Erscheinungsdatum: 08.07.2022
Genre: ,
Label: BMG
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. madly, badly, fixed
  2. The Hills
  3. You (and my Addiction)
  4. The Alchemist
  5. Life In A Cinema
  6. Faith In Me
  7. Ease My Mind
  8. Me Because Of You
  9. Flowers
  10. Jealous Love
  11. ERA
The Faim Talk Talk
The Faim Talk Talk
7
FAZIT
Bei The Faim geht es darum, echte Songs zu machen, die Menschen zusammenbringen und eine Gemeinschaft schaffen. "Wir tragen unser Herz und unsere Seele zu 100 Prozent auf der Zunge", sagt Stephen. "Unser Ziel ist es, Musik zu spielen, die wir ein Leben lang lieben." Und wer bisher noch nicht in den Bann der australischen Alternative-Rockmusik gezogen wurde, wird es vielleicht auch nicht mit diesem Album. Aber diejenigen, die schon vorher The Faim-Songs auf Dauerschleife laufen ließen, um sich von ihrem wohltuenden Sound berieseln zu lassen, bekommen jetzt Nachschub, der einfach nur gute Laune transportiert.