News

Interview

Engst: Vom Moshpit in die Casting-Show

Matthias Engst erzählt im Podcast von seiner spannenden Karriere.

VON AM 08/11/2023

“Es stellen sich viel zu viele Arschlöcher auf die Bühne, predigen ihre Moralvorstellungen und leben es ganz anders aus. Das finde ich schwierig und das sollte man auch anprangern!” Engst-Frontmann Matthias Engst ist ein Mann der klaren Worte. Der Frontmann der Punk-Band, die seinen Nachnamen trägt, hat eine durchaus turbulente Karriere hinter sich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Als Sänger verschiedener Hardcore- und Punk-Bands gestartet, führte sein Weg über eine ProSieben Casting-Show Mitte der 2010er Jahre ins Fernsehen. Über das Kapitel “Die Band” kann er heute allerdings eher lachen: “Du musst dir überlegen, wie blöd die sind. Die stecken da 20 Mucker in eine Villa mit unendlich viel Alkohol, mit einer Sauna, einem Pool und dann gib ihm!” Vieles, was er dort erlebt hatte, sei damals gar nicht ausgestrahlt worden. Das Album, das er im Anschluss an die Sendung aufnahm, wurde nicht veröffentlicht. Major Label Deals blockte er ab – und zog einfach sein Ding durch.

Engst: Der Erfolg hält an

2020 veröffentlichten Engst das Album “Schöne neue Welt” und landeten damit sogar auf Platz 20 der deutschen Album-Charts. Mit dem neuen Album “Irgendwas ist immer” konnten die Berliner das Ergebnis sogar toppen: Platz 14 und das in derselben Woche wie die Rolling Stones und Blink-182.

Ein Erfolg, den der Engst-Fronter allerdings kommen gesehen hat: “Es war keine Überraschung für mich”, erklärt er und verweist auf die ganze Arbeit, den die Band investiert hatte. Denn neben sehr viel Social Media-Aktivität drehten Engst fünf Musikvideos und hatten nun auch Radio Airplay, was beim Album davor nicht der Fall war. Dass zugleich auch die Streaming- und Follower-Zahlen nicht stagniert, sondern immer weiter gestiegen waren, gab ihm ein gutes Gefühl beim Release des neuen Albums, auf dem die Band auch viele persönliche Geschichten verarbeitet.

In der neuen Folge vom Kerngeschäft Podcast gibt Matthias Engst eine Menge Einblicke in seinen Werdegang, aber auch die Leute in und hinter der Band Engst, die eben auch einen Anteil am Erfolg haben: “Es ist bei uns mittlerweile eine relativ große Gang”, erzählt er und hebt dabei vor allem Tourmanager Thommy Heine raus, der nicht nur das wichtigste Bandmitglied sei, sondern auch über Matthias selbst stehen würde. Und obwohl die Band seinen Namen trägt, seien die anderen Mitglieder, bestehend aus Ramin Tehrani (Gitarre, Backing Vocals), Yuri Cernovolov (Schlagzeug) und Chris Wendel (Bass Backing Vocals), so wichtig, dass es ohne einen von ihnen nicht funktionieren würde.

„Ich habe mir noch nie ein Ticket für meine Bäckereifachverkäuferin gekauft!“

Als Kerngeschäft Podcast-Host Maik einen Instagram-Kommentar vorliest, der zu einer der vergangenen Folgen geschrieben wurde, als es unter anderem um die Kontroversen rund um Thy Art Is Murder und Falling In Reverse geht (“Musiker ist genau so ein Beruf wie Bäckereifachverkäuferin, Busfahrer oder Pilot. Deren Privatleben interessiert mich auch nicht. Musiker sollen Musik machen und mich unterhalten.”), muss Engst zunächst schmunzeln: „Ich habe mir noch nie ein Ticket für meine Bäckereifachverkäuferin gekauft!“ Doch dann wird er ernst und erklärt, dass die Leute einem auf der Bühne natürlich zuhören würden und man auch eine gewisse Form von Macht besäße. Die Privatperson hinter den Musiker:innen sei zwar nicht immer wichtig, aber bei gewissen Thematiken eben schon.

Als der Skandal um Lostprophets-Sänger Ian Watkins damals bekannt wurde, zögerte Engst nicht lange und entsorgte alles, was er von der Band besaß. “Da ist einfach eine Grenze überschritten worden!” Auf der anderen Seite kenne man aber eben auch nicht jeden einzelnen Menschen hinter der Musik, die man höre, was es nicht einfacher mache. Man solle aber eben nicht vergessen, dass es am Ende auch Menschen seien, die auch ihre privaten Belangen hätten. “Solange die nicht im Gegensatz stehen zu dem, was ich in meiner Musik verkörpere, solange ist das auch in Ordnung.”

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von MoreCore Podcasts (@morecorepodcasts)

Unser Podcast: Rock am Ring & Rock im Park Lineup, Spotify und neue Releases

Obwohl mittlerweile erfolgreich als Punk-Band unterwegs, haben die Mitglieder von Engst auch nach wie vor eine Verbindung zur Core-Szene. Welche Bands Matthias Engst neben Heaven Shall Burn und Narziss früher gehört hat, wie es zur Zusammenarbeit mit Evergreen Terrace kam und welche Rolle seine alte Band Melloy plötzlich im Talk spielt, erfahrt ihr in der neuen Folge vom Kerngeschäft Podcast. Außerdem geht es um das angekündigte Rock im Park und Rock am Ring 2024 Lineup, dass Maik und Linn zusammen mit Matthias Engst einordnen, das neue Abrechnungsmodell von Spotify, sowie die neuen Releases von The Gaslight Anthem, Paleface Swiss und Casey.

Über diesen Link gelangt ihr direkt zum Podcast. Natürlich gibt’s das Ganze auch über den eingebetteten Player zu hören. Wir wünschen euch viel Spaß beim Zuhören! Eure Gedanken und Feedback zur Folge könnt ihr wie gewohnt auf unserer Instagram Seite abgeben. Die regelmäßig aktualisierte Spotify-Playlist zum Podcast findet ihr hier:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

Wer bisher unsere Podcast-Folgen verpasst haben sollte, sollte sich definitiv auch die vorherigen Ausgaben zu Gemüte führen. Die entsprechenden Ausgaben findet ihr wahlweise auch über den Tag auf unserer Website über diesen Verweis.

Foto: Yuri Prinz / Offizielles Pressebild

Feature

Podcast Kerngeschäft

„Es fühlt sich so an, wie eine Wanderung, bei der man sich irgendwann umdreht und feststellt, dass man schon sehr …

von