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ElectronicaHardcorePunkrock

Kritik: House Of Protection - "Galore"

Gerade einmal eineinhalb Jahre waren vergangen seit der Meldung, dass Aric Improta und Stephen Harrison das Projekt Fever 333 verlassen ...

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Gerade einmal eineinhalb Jahre waren vergangen seit der Meldung, dass Aric Improta und Stephen Harrison das Projekt Fever 333 verlassen würden. Mit House Of Protection melden sich die beiden nun zurück und präsentieren sich auf ihrer „Galore“ EP sehr angriffslustig und experimentell.

House Of Protection: Auch schon vor Fever 333 eine Nummer

Mit Fever 333 gelang ihnen zwar der kommerziell größte Schritt, doch Aric Improta und Stephen Harrison waren auch zuvor alles andere als unbekannte Gesichter. Während Improta mit Night Verses, vor allem aber auch durch seine viralen Drum-Clips inklusive regelmäßiger Akrobatik-Einlagen, auf sich aufmerksam machte, spielte Harrison Gitarre bei The Chariot. Diese waren sowohl für ihren krassen Mathcore-Sound, vielmehr aber für ihre gnadenlos wilden Live-Shows bekannt. Führten beide ihren Hang zum spektakulären Treiben zunächst mit Sänger Jason Butler bei Fever 333 fort, sind sie nun also als Duo unterwegs.

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House Of Protection, der Bandname, symbolisiert den Schutzraum der eigenen Kreativität, aber auch ein Safe Space für die eigenen Fans. Der musikalische Output allerdings, war auch für die beiden Mitglieder zunächst eine Wundertüte. Das hört man den sechs Songs der Debüt-EP durchaus an, was jedoch keineswegs negativ ist. Dafür, dass weder Improta noch Harrison sonderlich große Gesangserfahrungen besaßen, klingt dies auf Songs wie dem Opener „Pulling Teeth“ mehr als souverän. Wieviel Einfluss Produzent und Ex-Bring Me The Horizon-Mitglied Jordan Fish im Studio darauf hatte, dürften die ersten Live-Shows der Band zeigen, wenn House Of Protection am 24. September ihr Bühnen-Debüt in Los Angeles feiern werden.

„Galore“ bietet viele Überraschungen

Musikalisch bewegt sich das Duo irgendwo zwischen Punk, Hardcore und Alternative Rock, um das Ganze regelmäßig durch elektronische Elemente aufzupumpen. Dabei behalten Songs wie „Learn To Forget“ oder „Fuse“ die Balance, um nicht zu überladen zu klingen. Generell findet man immer wieder spannende Referenzen – ob nun gewollt oder nicht. Hier mal ein bisschen Beastie Boys, da ein gewisser Death Grips-Vibe, dazu etwas Twenty One Pilots und natürlich auch BMTH: „Galore“ hat einige Soundwelten zu bieten, die man den beiden Protagonisten vielleicht gar nicht oder sogar ganz unbedingt zugetraut hätte.

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Größte Überraschung dürften aber das elektronische „Being One“ mit seinen Underworld („Born Slippy“)-esquen Strophen und das Hip Hop-lastige „Better Off“ sein. Wie sich dieses Potpourri mal auf Albumlänge ausweiten und zusammenfügen lässt, wird eine große Aufgabe für House Of Protection sein, die mit „Galore“ aber einen sehr spannenden Einstieg in ihre Welt präsentieren.

Foto: Kevin Garcia / Offizielles Pressebild

ALBUM
Galore
Künstler: House of Protection

Erscheinungsdatum: 13.09.2024
Genre: , ,
Label: Red Bull Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Pulling Teeth
  2. Fuse
  3. Learn To Forget
  4. Being One
  5. It’s Supposed To Hurt
  6. Better Off
8
FAZIT
"Galore" fühlt sich wie ein Mixtape ein, dass sich aus allen möglichen Genres bedient und gleichsam für den Moshpit, aber auch für einen Rave geeignet wäre. Das ist und klingt sehr modern, was man von den beiden Protagonisten aber auch absolut erwarten konnte.