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Von wegen Pop: 10 starke Balladen im Metal und Core

Es muss ja nicht immer nur knallen.

VON AM 28/08/2022

Es war abzusehen, dass sich Parkway Drive mit ihrer neuen Single “Darker Still” nicht nur Freunde machen würden. Die fast sieben Minuten lange Ballade ist ein Song, an dem die Band schon seit einigen Jahren saß und nun endlich auf dem gleichnamigen Album ein Zuhause findet.

Klar, über Geschmack lässt sich herrlich streiten und der Song ist sicherlich weit entfernt von den früheren Hits wie “Deliver Me”, “Romance Is Dead” oder “Boneyards”. Der Vorwurf, dass die Australier nun aber dem Pop verfallen wären, ist jedoch, bei aller Liebe, nicht nur absurd, sondern auch schlichtweg falsch. Metal-Balladen sind doch seit jeher Tradition und ein fester Bestandteil des Genres. Dazu muss man nicht einmal Bands wie Guns N‘ Roses, Pantera oder Megadeth ranholen. Auch “aktuellere” Bands aus dem Metalcore und Co. haben so einige ruhigere Tracks im Katalog, die längst zu Fan-Favorites geworden sind.

Lasst uns deswegen einen Blick auf zehn starke Balladen werfen, die man dato so nicht unbedingt kommen gesehen hat:

Slipknot – Circle

Slipknot waren bis zu ihrem dritten Album “Vol. 3: The Subliminal Verses” (2004) vor allem für eines bekannt: Wütender, chaotischen Nu Metal. Auch besagte Platte hielt einige Überhits wie “Duality” oder “Before I Forget” bereit. Mitten im Album, genau zwischen zwei weiteren Brechern, platzierten Slipknot mit “Circle” allerdings eine bedrückende, für die Band bis dahin sehr ungewöhnliche Ballade, die im Outro zwar nochmal etwas verrückter wird, allerdings stark mit dem bis hierher Gehörten bricht. Natürlich sind auch “Vermillion, Pt. 2” oder “Snuff” aus dem Bandkatalog erwähnenswert, aber “Circle” hatte man so und in diesem Rahmen wohl nicht erwartet.

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Whitechapel – Hickory Creek

Nicht weniger als eine krasse Überraschung war das vorletzte Whitechapel Album “The Valley” (2019), hinter dem sich nicht nur eine sehr ernste Hintergrundgeschichte verbirgt, sondern das auch eine ganz neue Facette der einstigen Deathcore-only-Band zeigte. “Hickory Creek” kommt dabei fast ohne Shouts aus, was bis dato das Hauptwerkzeug von Fronter Phil Bozeman war. Natürlich zeigt die Band auf “The Valley” auch ihr bekanntes Gesicht, doch Songs wie “Hickory Creek” beweisen, dass Whitechapel auch anders können, was sie mit dem Nachfolgealbum “Kin” (2021) auch nochmals unterstreichen sollten.

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Dry Kill Logic – In Memoria Di

Dry Kill Logic hatten ihre größte Phase Anfang der 2000er, wo sie sich mit Songs wie “Paper Tiger” und “Rot” irgendwo zwischen Nu Metal und Metalcore einpendelten. Gerade “Of Vengeance and Violence” (2006) hat einige richtige Knüppler zu bieten, zeigt die Band aber auch von ihrer softeren Seite. Der Hit “Kingdom Of The Blind” ist ein bitterböser Vorgeschmack auf das, was einen am Ende in “In Memoria Di” erwartet. Akustikgitarren und Cliff Riganos starke Stimme sorgen für einen absoluten Gänsehaut-Moment.

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Architects – Heartburn

Dass Architects eine gewisse musikalische Reise hinter sich haben, ist sicherlich bekannt. Die einstigen Mathcore’ler entwickelten mit der Zeit ihren ganz eigenen Metalcore-Sound, der immer mehr Platz für cleanen Gesang bot. Wurde so mancher Fan auf “Hollow Crown” schon stutzig, war “The Here And Now” ein durchaus größerer Break vom vorherigen Sound. Spätestens bei “An Open Letter To Myself” und “Heartburn” wagten sich die Briten sehr weit aus dem Fenster und kreierten zwei emotionale Balladen, an denen sich bis heute die Geister scheiden. Architects haben sich zwar längst von der Platte distanziert, doch ehrlich gesagt stehen ihnen die ruhigen Sachen gar nicht so schlecht.

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System Of A Down – Roulette

System Of A Down haben in ihrer Karriere zwar nur fünf Alben veröffentlicht, dabei aber klar deutlich gemacht, dass sie so ziemlich jede Stimmung bedienen können. Schon auf “Toxicity” (2001) befand sich ein gewisser Song namens “Aerials”, der vergleichsweise ruhiger war als das meiste, wofür SOAD bis dahin bekannt waren. Doch mit “Roulette” vom 2002er “Steal This Album!” boten Serj Tankian und seine Kollegen eine herzzerreißende Ballade. Lassen System Of A Down sonst gerne Interpretationsspielraum in ihren Texten, ist “Roulette” eindeutig ein Love-Song und funktioniert als solcher auch wunderbar.

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Rammstein – Ohne Dich

Wer an Rammstein denkt, hat sicherlich sofort die spektakulären Live-Shows und reichlich Pyro vor Augen. Dass Till Lindemann und Co. es aber auch leiser können, haben sie in diversen Songs wie “Mutter”, “Seemann” oder auch dem kürzlich erschienenen “Zeit” längst bewiesen. 2004 überraschte Rammstein mit “Ohne Dich” vom “Reise, Reise”-Album dann allerdings doch diejenigen, die eher mit den lauteren Hits der Band vertraut waren. “Ohne Dich” ist eine düstere Ballade, die auch von seinem tragischen Text lebt und bis heute für Gänsehaut sorgt.

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Callejon – Kind Im Nebel

“Kind Im Nebel” ist nicht unbedingt der erste Ausflug von Callejon in die ruhigeren Töne. Schon “Phantomschmerz” (“Zombieactionhauptquartier”, 2008) war eine durchaus interessante Abwechslung zum sonst sehr wütenden Metalcore-Sound der Düsseldorfer. Doch mit dem melancholischen “Kind Im Nebel” kreierten sie einen absoluten Fan-Favorite, der für einige zu den absolute Highlights jeder Live-Show der Band gehört.

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Fit For A King – Skin and Bones

“Skin and Bones” ist ein weiterer Beweis dafür, dass auch Metalcore-Bands starke Balladen schreiben können. Flankiert von den Brechern “Bitter End” und “The Resistance” fügt sich “Skin and Bones” wunderbar auf dem zweiten Fit For A King Album “Creation / Destruction” (2013) ein. Wer so gar keine Lust auf den religiösen Hintergrund der Lyrics hat, wird sich hier vermutlich besonders schwer tun. Allerdings funktioniert der Song auch atmosphärisch sehr gut.

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Bleeding Through – Line In The Sand

“Line In The Sand” war die dritte Single, die die Melodic Death Metal-Band Bleeding Through von ihrem vierten Album “The Truth” (2006) veröffentlichte. Waren die beiden vorherigen Singles noch recht nah am gewohnt brutalen Sound der Band, hob sich “Line In The Sand” doch arg davon ab. Der düstere und ungewohnt ruhige Song lässt Sänger Brandan Schieppati genug Raum für seine raue Stimme, die für die Musikvideo-Version des Songs übrigens neu aufgenommen wurde.

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Metallica – Fade To Black

Zum Schluss noch ein echter Klassiker. Parkway Drive werden nicht müde zu betonen, welchen Einfluss Metallica auf ihren aktuellen Output haben und “Darker Still” hat sicherlich einige “Nothing Else Matters”-Vibes zu bieten. Dennoch erschien schon 1984 ein anderer Song, der sicherlich zu den besten Metal-Balladen aller Zeiten gehört: “Fade To Black”. Der erste Vorstoß der Band in ruhigere Klangwelten, der aufgrund der lyrischen Thematik auch viele Kontroversen erzeugte. Der sich aufbauende und im Verlauf steigernde Härtegrad ist eine Formel, die Metallica später auch immer wieder benutzen sollte und sicherlich auch deswegen großen Einfluss auf die nachfolgende Generation an Metal-Bands hatte.

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Bild: YouTube / „Rammstein – Ohne Dich (Official Video)“

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