News
MoreCore präsentiert
Rock am Ring und Rock im Park: Diese 25 Bands sind ein absolutes Muss für 2021
Unser Maik träumt von diesem Line-up.
VON
Maik Krause
AM 29/05/2020
Artikel teilen:
Für viele ist es das Highlight des Jahres, ein Ausweg aus dem sonst eher strukturierten (Arbeits)alltag, die perfekte Form des Jahresurlaubs, ein Ort an dem man alte und neue Bekannte trifft und zusammen ein unbeschwertes Lebensgefühl teilen kann: ein Wochenende auf dem Lieblingsfestival wie beispielsweise Rock am Ring und Rock im Park. Auch ich gehöre zu den Leuten, die schon im Herbst dem nächsten Sommer entgegenfiebern, die Gerüchte zu möglichen Bandbestätigungen diskutieren, die voll und ganz vernarrt sind in den Gedanken mit seinen Buddys ein Bier zum Frühstück zu kippen, um sich abends vor der Bühne in den Armen zu liegen und die Texte seiner Lieblingsbands mitzugröhlen.
Auch wenn wir 2020 wohl gänzlich auf jegliche größeren Events verzichten müssen, so sind die Festival-Veranstalter schon jetzt darum bemüht, ihre Line-ups für das kommende Jahr festzumachen. Wer vollends mit dem zufrieden war, was Vainstream, Hurricane und Co. einem ursprünglich in 2020 angeboten hatten, der dürfte sich darüber freuen, dass die meisten der angekündigten Bands und Künstler wohl auch im kommenden Jahr dabei sein werden. Dass die Trefferquote hier nicht bei 100% liegen würde, dürfte niemanden wundern. So sind Tour-, Studio- und Releasepläne gerne über mehrere Monate hinweg festgelegt.
Wie es in Sachen Lineup bei der Mutter aller hiesigen Festivals, Rock am Ring, im kommenden Jahr weitergeht, ist bis hierhin noch nicht bekannt. Und obwohl ich tendenziell eher ein Verfechter von kleineren Veranstaltungen bin, so zählt das Zwillingsfestival zu meinen jährlichen Highlights. Ob Stadionrock (Foo Fighters), zarte Death Metal Klänge (Gojira), Nu Metal-Action (Limp Bizkit), After Hour Disco (Lexy & K-Paul), Rap Party (Beginner) oder heftige Moshpit-Prügeleien (Code Orange), der Ring überzeugt mich – meist – mit einem starken und abwechslungsreichen Programm.
Rock am Ring & Rock im Park 2021 – man wird ja wohl noch träumen dürfen
So fiebere ich, wie wohl auch die meisten von euch, vor allem den ersten Bandbestätigungen entgegen, die in der Regel auch den einen oder anderen Headliner beinhalten, um mich dann entweder wie ein kleines Kind zu freuen oder mich tierisch darüber aufzuregen, dass Band ABC statt XYZ ganz oben im Billing steht.
Weil gerade solche Gedankenspiele besonders spaßig sind, habe ich mir mal die Mühe gemacht mein kleines persönliches Traum-Lineup zu basteln. Bands, die ich gerne mal oder endlich wieder am Ring (bzw. im Park) sehen würde. Künstler, denen ich durchaus einen Slot im Abendprogramm oder gar als Headliner zutrauen würde. Newcomer, die definitiv den nächsten großen Schritt verdient hätten.
Keine Sorge: Auf etwaige verrückte Ideen wie eine One-Time-Reunion der Smiths oder Nirvana mit Wes Scantlin von Puddle Of Mudd als Gastsänger verzichte ich an der Stelle!
Emo is back, again! My Chemical Romance, The Used und mehr!
Viele hatten darauf gehofft, manche sogar schwer damit gerechnet, dass My Chemical Romance ihr Comeback in Deutschland auf einem der großen Festivals feiern würden. Auch wenn es anders kommen sollte, so hat die vermutlich bekannteste Emo/Post-Hardcore Band der Mittzweitausender definitiv einen festen Platz in meinem Lineup. Zwar reicht es nicht für einen Headliner-Slot, dafür aber für das Abendprogramm auf der großen Bühne. Hierzu gesellen mit AFI und Thrice zwei Bands, die bis heute auf ihr Debüt am Ring warten. Für The Used, die nicht nur ihr neues Album „Heartwork“, sondern auch einen sehr interessanten Backkatolog mitbringen würden, gäbe es ein Wiedersehen nach der bislang einzigen Show im Jahr 2007, während mit Movements eine brandheiße Newcomer-Band ihre Chance auf ein hierzulande größeres Publikum bekämen.
Long time no see, Placebo!
Unglaublich, aber der letzte Auftritt von Placebo am Ring bzw. im Park liegt mittlerweile 11 Jahre zurück. In der Zwischenzeit veröffentlichten die britischen Alternative Rocker mit „Loud Like Love“ (2013) ein nicht unerfolgreiches Album und bewiesen ihre Livequalitäten bei ihrem fantastischen MTV Unplugged Auftritt 2015 in London. Incubus hingegen haben durch ihre letzten Veröffentlichungen sicherlich nicht mehr den Status, den sie sich Anfang der 00er mit Songs wie „Pardon Me“, „Drive“ und „Wish You Were Here“ erarbeitet hatten. Doch mit „Morning View“ feiert nächstes Jahr eines ihrer wichtigsten Alben 20-jähriges, was durch ein entsprechendes Set plus weiteren Hits gefeiert werden könnte. Auch um P.O.D. wurde es in den letzten Jahren eher still. Obwohl die Band mit „The Awakening“ (2015) und „Circles“ (2018) durchaus gute Alben veröffentlichte, so konnte die Jungs um Fronter Sonny Sandoval nie mehr an ihren Erfolg mit „Satellite“ (2001) und den Hits wie „Alive“ oder „Youth Of The Nation“ anknüpfen. Aber: Live sind P.O.D. nach wie vor eine Macht und würde auch heute noch Nu Metal Nostalgiker und Crossover Fans vollends überzeugen.
Volle Breitseite mit Turnstile, Knocked Loose und Co.
Natürlich darf es auch in meinem Lineup nicht an tanzbarer Musik der härteren Gangart fehlen. Mit Trash Talk und Turnstile wäre hier für ordentlich Chaos gesorgt – sowohl auf als auch vor der Bühne. Klar, normalerweise gehören beide Bands eher in einen kleinen Club als auf eine Stage mit Wellenbrecher. Dass dies aber kein Hindernis sein muss, haben zuletzt unter anderem Fever 333 bewiesen. Dementsprechend wäre es sehr interessant zu sehen, was sich Trash Talk und Turnstile jeweils einfallen lassen würden. Vor allem letztere haben mit ihrem aktuellen Release „Time & Space“ (2018) einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Genauso wie Knocked Loose, die mit „A Different Shade Of Blue“ eines der besten Alben des letzten Jahres veröffentlicht haben und dafür bekannt sind, auch live keine Gefangenen zu machen.
Auch Ice Nine Kills sind für ihre außerordentlich guten Shows bekannt. Unvergessen ist die Tour zum Konzept-Album „The Silver Scream“ (2018), das sich verschiedenen Horrorfilmen widmete und bei der auf der Bühne entsprechende Horrorikonen zum Leben erweckt wurden. Vergleichbares im Festivalkontext wäre nicht nur für Kenner der Band ein Genuss. Mit The Hirsch Effekt findet zudem eine von den Kritikern hochgelobte, aber gefühlt noch immer leicht unter dem Radar laufende deutsche Band ihren Weg ins Lineup. Von vielen als „Artcore“ bezeichnet, liefert das Trio seit Jahren konstant ab und hätten meiner Meinung nach, nach dem Wacken (2017) und With Full Force (2016, 2018) auch endlich eine Einladung zu Rock am Ring verdient.
What’s My Age Again? Mit blink-182 und Manu Chao in Erinnerungen schwelgen
Kaum zu glauben, aber die möglicherweise wichtigste Pop-Punk-Band aller Zeiten, immerhin vor fast 30 Jahren gegründet, hatte bis heute noch kein Gastspiel am Ring. Dies sollte dringend geändert werden. Ob in aktueller Besetzung mit Matt Skiba oder sogar im Original mit Tom DeLonge – die Gerüchteküche brodelt immerhin schon länger – blink-182 zählen sicherlich nicht zu den besten Live-Acts der Welt, machen aber nach wie vor richtig viel Spaß!
Im realen Leben wohl eher unwahrscheinlich, in diesem Gedankenspiel aber unbedingt gewollt: Manu Chao, vielen mindestens durch Songs wie „Bongo Bong“ und „Me Gustas Tu“ bekannt, ist ein französischer Weltmusiker mit einer äußerst treuen Fanbase, die ihm rund um den Globus nachreist. Grund dafür sind nicht nur seine Tätigkeiten als Aktivist, sondern auch die nicht weniger als großartig zu bezeichnenden Live-Shows, die gerne länger als zwei Stunden andauern und niemanden still stehen lassen. Tanzbar würde es auch bei Emarosa, die ihren alten Post-Hardcore-Sound mittlerweile gegen ziemlich coolen Synth-Pop getauscht haben und damit unter anderem als Support von Don Broco überzeugen konnten. Für chilligere Klänge bei bestem Wetter wären Turnover zuständig, die die Brücke zwischen Pop-Punk und Dream-Pop perfekt schlagen.
Als Late Night Special fast zu schade: Moby und Nine Inch Nails
Traditionell bietet Rock am Ring gerne zur späten Stunde ein besonderes Schmankerl. Wahlweise mit einem ikonischen Rock-Act à la Marilyn Manson oder auch etwas außer der Reihe wie Skrillex, Deadmau5 oder Major Lazer. Ich würde mir gerne Moby wünschen, der nicht nur eine Hardcore Punk-Vergangenheit hat, sondern auch als DJ mit Hits wie „Porcelain“, „Why Does My Heart Feel So Bad“ oder „Extreme Ways“ großes Ansehen erlangen konnte und gerne mit Band auftritt.
Zuletzt 2014 und dort auch als Late Night Act gesetzt, waren Nine Inch Nails. Gerade frisch in die Rock and Roll Hall Of Fame aufgenommen, wäre ein Wiedersehen mit der Ikone Trent Reznor ein absolutes Highlight des Festivals.
Die Exoten: Post Malone und Co.
Allerspätestens nach seinem Nirvana Tribute sollte Post Malone auch den letzten Skeptiker von seinem Hang zur Gitarrenmusik überzeugt haben. Ob Pinkpop, Reading & Leeds, Pukkelpop, Sziget oder Lollapalooza: die Liste der Festivals, die Post Malone schon gespielt hat, ist durchaus beachtlich. Keine Frage, dass ich ihn mit Kusshand in meinem Lineup begrüßen würde. Am liebsten mit Live-Band, ähnlich wie es zum Beispiel auch Jay-Z 2010 schon getan hatte.
Auch die $uicideboy$ wären eine absolute Bereicherung für das Lineup. Die Trap Kombo konnte seit ihrer Gründung 2014 durch ihre zahlreichen Releases schnell auf sich aufmerksam machen, wurden aber spätestens durch die Zusammenarbeit mit Travis Barker (blink-182) und Ex-Korn Gitarrist James „Munky“ Shaffer auf der EP „Live Fast Die Whenever“ (2019) auch für das gemeine Rock Publikum interessant(er). Party wäre hier definitiv garantiert. Ebenso bei Death Grips, wenn auch auf eine sehr spezielle Art und Weise. Das Trio aus den USA vereint Industrial, Punk, Rap, Elektro, Noise (und vieles mehr) zu einem sehr fordernden Sound, der live teils frei improvisiert wird und dann oftmals im Chaos endet. Dennoch genießen Death Grips ein sehr hohes Ansehen, weswegen es auch ein Coup wäre, das Trio zu verpflichten.
Die Headliner: Legenden treffen Shootingstars
Jedes Jahr aufs Neue ist die Verpflichtung der richtigen Headliner eine große Herausforderung für die Festivalbooker. Zum einen möchte man natürlich den möglichst größten Namen, aber auch eine gewisse Exklusivität und Abwechslung bieten. Klar, dass das oberste Regal nicht mehr allzu viel Auswahl bietet, sodass sich Bands wie Die Toten Hosen, Rammstein und Metallica regelmäßig abwechseln.
Trotzdem sehe ich durchaus noch andere Künstler, die man hierzu ins Rennen werfen könnte. Allen voran natürlich Rage Against The Machine. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die Crossover-Helden in der Zukunft regelmäßiger sehen bzw. für Shows gewinnen könnte, ist relativ gering. Dennoch ist die Band derzeit wieder aktiv, was ausgenutzt werden sollte. Auch wenn man sich zumindest über einen angesetzten Auftritt in Deutschland, beim Lollapalooza in Berlin, freuen konnte, so wären RATM meiner Meinung nach am Ring besser aufgehoben.
Twenty One Pilots zählen zu den absoluten Shootingstars mit einer passionierten Fanbase, einigen großen Hits und zahlreichen ausverkauften Shows in den größten Venues des Landes. Live ist das Duo eine Wucht und das nicht nur musikalisch, sondern auch durch diverse Showeinlagen, die sicherlich auch das Publikum bei Rock am Ring überzeugen würde.
Zu guter Letzt denke ich, dass Depeche Mode wunderbar als Headliner funktionieren würden. Die Briten um Sänger Dave Gahan zählen nicht nur ohnehin zu den erfolgreichsten Bands der Welt. Durch den aktuellen Retrowahn würde ihr Synth-Pop/ -Rock absolut den Sound der Zeit treffen. Zudem gehören Depeche Mode zu den Bands, die sowohl ein älteres, aber sicherlich auch ein jüngeres Publikum anziehen würden. Immerhin ist der Backkatalog der Band gespickt mit zahlreichen Hits!
Und was sagt ihr? Würdet ihr euch ein Ticket für dieses Festival kaufen? Welche Bands dürften bei euch nicht fehlen?
Beitragsfoto zu Rock am Ring im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Latest News
Live-Dates
Feature