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Emmerich im Interview: „2022 war das mit Abstand intensivste Jahr bisher“

Der Blackout Problems-Gitarrist im Interview.

VON AM 15/04/2023

Turbulente Wochen für Moritz Hammrich alias Emmerich. Neben dem Release seines ersten Solo-Albums „Life Sucks“ Ende März war er auch mit seiner Band Blackout Problems unterwegs. Zum Beispiel als Support für Enter Shikari.

Wir hatten die Gelegenheit, vor dem letzten Konzert der kleinen, aber feinen Tour in Köln mit Moritz Hammrich über sein Soloprojekt und über das intensive letzte Jahr zu sprechen. Emmerich – das ist übrigens sein Zweitname. Einfach, aber gut.

Emmerich: Intensive Wochen

Intensiv waren aber auch die letzten Wochen für Moritz Hammrich. Immerhin ging es auf Einladung von Enter Shikari im Februar für einige Dates in das UK. Für deutsche Bands alles andere als selbstverständlich. Und so findet auch Moritz nur lobende Worte für die Band um Sänger Rou Reynolds.

Von der Tour im Februar sei er allerdings mit einer nicht gerade harmlosen Kehlkopfentzündung zurückgekehrt. Keine guten Voraussetzungen, weil doch im März schon die Emmerich-Shows anlässlich des Albums anstanden. Also zog sich Moritz, der eigentlich immer etwas zu sagen hat, für ein paar Tage zurück, hielt sogar im wöchentlichen Band-Call die Klappe und drückte sich selbst die Daumen, dass er bis zu den nächsten Shows wieder fit wird. Das funktionierte auch, eine Show musste er dennoch canceln.

Der erste große Terminkonflikt

Die Anfrage, auch die Shows der Engländer in Deutschland und Brüssel zu supporten, kam dann recht kurzfristig – und führte bei Moritz Hammrich direkt zum ersten großen Terminkonflikt. Eigentlich hätte er nämlich als Emmerich zusammen mit Smile And Burn und Kind Kaputt am 05. April eine Show in seiner Heimatstadt München gespielt. Doch weil die Enter Shikari-Show in Hamburg am selben Tag stattfand, musste er umdisponieren. Alles andere als leicht für Moritz, doch aus seiner Sicht im Ergebnis die einzig richtige Entscheidung.

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Blackout Problems ist meine klare Priorität“. Das hören sicher auch die Bandkollegen gerne. Konflikte wegen seines Solo-Projekts gab es aber innerhalb der Band ohnehin nicht. Auch wenn Moritz Hammrich nicht zu den Gründungsmitgliedern der Band gehört, ist er mit Sänger Mario Radetzky und Bassist Marcus Schwarzbach so vertraut, dass ein Solo-Projekt wie Emmerich keinen Streit innerhalb der Band auslöst. „Wir haben alle auch noch andere Projekte neben der Band und unterstützen uns gegenseitig. Wichtig ist vor allem die Kommunikation“.

Songwriting im strömenden Regen

Musikalische Unterstützung hat sich Hammrich für sein Debüt bei seinen Bandkollegen allerdings nicht geholt. Die Songs auf „Life Sucks“ entstanden weitgehend alleine oder im Studio. Für Moritz Hammrich war es beim Songwriting besonders wichtig, die Ideen, die er hat, direkt umsetzen und festhalten zu können. Und genau das hört man auf „Life Sucks“ auch.

Wenn im dazugehörigen Pressetext davon die Rede ist, dass man den Münchener nach dem Hören des Albums besser kennt, dann liegt das auch an einem überaus persönlichen und ergreifenden Song wie „Mama+Papa“. Als Moritz Hammrich die Geschichte über die Entstehung des Songs erzählt, wird auch er noch einmal von der Wirkung des Songs eingeholt. Er habe das Stück im letzten Jahr geschrieben, nachdem er völlig ausgelaugt von einem Weekender mit Blackout Problems zurückgekommen sei. Er habe sich die Gitarre geschnappt und einfach gespielt. Musik und Lyrics seien ihm vom immer stärker werdenden Regen geradezu zugeschwommen. Am nächsten Tag sei er ins Studio gefahren, habe den Song aufgenommen und schon war er da, der wohl persönlichste Song eines ohnehin persönlichen Albums.

Wie geht es für Emmerich weiter?

„2022 war das mit Abstand intensivste Jahr bisher“, so Moritz Hammrich, als er über die vergangenen Monate spricht. Das tut er dabei allerdings mit einem Lächeln im Gesicht. Klar, es sei stressig gewesen, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause alles wieder hochzufahren, mit Blackout Problems zu spielen und ganz nebenbei auch noch „Life Sucks“ zu schreiben und zu produzieren. Im Herbst fand er dann auch noch Zeit, die Musikvideos zum neuen Album als sehenswerten Roadmovie in den USA zu drehen.

Gibt es schon Pläne für die Zukunft? Eines steht jedenfalls fest. Auch wenn Blackout Problems die klare Nummer Eins ist – ein neues Album steht an – soll es auch mit Emmerich weitergehen. Die Kritiken waren durchweg positiv. Moritz Hammrich genießt es außerdem, ohne Gitarre auf der Bühne zu stehen und sich voll und ganz auf den Gesang zu konzentrieren. Der Albumtitel „Life Sucks“ – das steht nach diesem Gespräch jedenfalls fest – ist trotz viel Stress und negativen Momenten keineswegs ernst gemeint.

Foto: Paul Ambrusch / Offizielles Pressebild

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