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Interview
Adam Angst: “Onkelz-Dokus sind so, als würde man sich einen Unfall angucken”
Sänger Felix Schönfuss zu Gast im Kerngeschäft Podcast
VON
Maik Krause
AM 22/11/2023
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- Minuten
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“Leider ein bisschen gestresst!” Felix Schönfuss und Adam Angst müssten sich eigentlich über den vollen Terminkalender freuen. Doch ganz so glücklich wirkt er dann doch nicht, als er in seinem Hotelzimmer in Potsdam sitzt. Eben hatte er noch ein paar Promo-Termine in Berlin, dann ins Hotel einchecken und schnell, halbwegs pünktlich zur Podcast-Aufnahme. Direkt danach steht ein weiterer Termin an.
Ein eng getakteter Tag also und das ziehe sich sogar durch die letzten Wochen und Monate: “Man stellt sich das dann immer vor wie so einen Geburtstag oder Silvester, dass dann um 0 Uhr auf einmal Feuerwerk kommt, aber so ist das momentan einfach nicht, weil wir so dermaßen viel zu tun haben!”, erklärt Schönfuss am Vorabend der Veröffentlichung von “Twist”, das dritte Album von Adam Angst. Es sei einfach traurig, dass man nicht die Zeit finde, gemeinsam anzustoßen, eine Release-Show zu feiern oder ähnliches. “Wir proben am Samstag, dann gehen wir abends essen und das war’s!”, lacht er.
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Adam Angst: Klare Kante gegen Rechts
Für Schönfuss ist die Situation eine ungewohnte. Zwar kennt er das Geschäft schon recht lange, unter anderem als Sänger von Escapado und Frau Potz, seit 2015 von Adam Angst. Doch erst mit der aktuellen Band veröffentlichte er mehr als ein Album. Nun also das dritte, mit dem die Band endgültig auch zu einer richtigen Einheit geworden ist. Gestartet als Soloprojekt mit dem gleichnamigen Album “Adam Angst” (2015), kamen die restlichen Mitglieder um David Frings (FJØRT) erst später hinzu und hatten keine direkte Verbindung zu den fertigen Songs. Mit “Neintology” (2018) leiteten Adam Angst dann ihre gemeinsame Findungsphase ein, die sie mit “Twist” nun endlich abgeschlossen haben. “Wir haben alle unsere Aufgaben, wir sind Freunde geworden, wir schreiben teilweise zusammen Songs, treffen alle Entscheidungen zusammen und das ist für uns sozusagen der Abschluss. Die Band ist geboren und die Kunstfigur und das Soloprojekt, das es mal ganz früher war, das gibt es so nicht mehr”, erklärt Schönfuss.
Zwar stellen sich Adam Angst auf “Twist” musikalisch noch breiter auf, um sich vom klassischen Punk-Stempel noch weiter zu entfernen, doch der gehobene Zeigefinger und der klaren Kante gegen Rechts bleibt die Band treu. Mit “Die Lösung für deine Probleme” als Klavierballade gegen die AFD oder mit “Unangenehm feat. Wutgruppe 0” als Persiflage eines typischen Deutschrock-Songs – Adam Angst finden auch auf “Twist” ihren Weg, sich zur aktuellen politischen Situation zu äußern.
Bei letzterem sei der Schreibprozess gar nicht so schwierig gewesen zu sein: “Erschreckend einfach! Aber wir haben auch ein Faible für Deutschrock. Wir ziehen uns alles rein. Auch Onkelz-Dokus und solchen Kram. Wir kennen uns tatsächlich recht gut aus, aber es ist leider auch, wie sich einen Unfall anzugucken. Dinge, die man scheiße findet, aber deswegen guckt man sich das gerne an”, schmunzelt Schönfuss.
Unser Podcast: When We Were Young Fest, Slipknot &Jay Weinberg, The Ghost Inside & Spiritbox
In der brandneuen Folge vom Kerngeschäft Podcast erzählt der Adam Angst-Sänger auch, welche drei Songs gerne regelmäßig vor ihren Shows laufen und warum sie dabei auch auf “Abenteuerland” von Pur zurückgreifen. Außerdem erklärt er, was er von Slipknot und dem Rauswurf von Schlagzeuger Jay Weinberg hält, welche Emo-Platte er gerne mal in voller Länge live sehen bzw. hören würde und was er von Karneval hält. Dazu geht’s um den neuen Song “Death Grip” von The Ghost Inside, die Collabo von Spiritbox mit Megan Thee Stallion und “Kein Kölsch für Nazis” von Querbeat, Lugatti & 9ine und den Brings.
Über diesen Link gelangt ihr direkt zum Podcast. Natürlich gibt’s das Ganze auch über den eingebetteten Player zu hören. Wir wünschen euch viel Spaß beim Zuhören! Eure Gedanken und Feedback zur Folge könnt ihr wie gewohnt auf unserer Instagram Seite abgeben. Die regelmäßig aktualisierte Spotify-Playlist zum Podcast findet ihr hier:
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Foto: Danny Kötter / Offizielles Pressebild
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