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Interview

Bad Wolves im Interview: „Keine Sorge, es kommt noch mehr von der härteren Sorte“

John Boeklin und Daniel "DL" Laskiewicz über ihre Zusammenarbeit und das neue Album.

VON AM 25/10/2021

Bad Wolves mussten nicht nur die Hürde eines Stillstandes ertragen. Auch die Trennung des ehemaligen Sängers und die Suche nach einem Nachfolger zählen dazu. Doch statt die Hoffnung aufzugeben, stellten sie sich der Herausforderung und fanden erfolgreich einen neuen Sänger. Daniel „DL“ Laskiewicz nahm das dritte Album „Dear Monsters“ mit ihnen auf, welches am 29. Oktober 2021 erscheinen wird.

Der Sängerwechsel brachte einigen Fans Zweifel. Vor allem wegen des markanten Sounds der Band. Kann die neue Stimme überzeugen? Wie hart ist der neue Sound? Bietet das Album noch mehr als “House Of Cards”?

Wir durften vorab mit Sänger „DL“ und Drummer John Boecklin sprechen und sind auf Fragen wie diese eingegangen. Wie kann sich eine Band in “distanzierten Zeiten” kennenlernen und formen? Was bietet das Album musikalisch und welche musikalischen Überraschungen erwarten die Fans? Dear Monsters, wir wünschen euch viel Spass beim folgenden Interview.

John Boecklin und Daniel Laskiewicz von Bad Wolves im Interview

Sarah-Jane | MC: Wie spiegelt das Artwork euer Cover wider?

John: Ich denke, das Ziel für das Albumcover war es einfach, stark zu sein und irgendwie immer noch mit dem Branding der Vergangenheit verbunden zu sein. Diesmal ist es ein echter Wolf und kein animierter oder gezeichneter. Wir sind also von cartoonhaften zu erwachsenen Wölfen übergegangen. Es sieht aus wie ein Horror-Filmplakat, wir wollten irgendwie stoisch sein. Es sieht auf einem T-Shirt gut aus und wirkt wie ein Statement der Neugierde.

DL: Es lässt auf eine neue Ära der Band schließen.

Sarah-Jane | MC: Josh Gilbert ist der Produzent des Albums. Warum ist er die richtige Person?

DL: Er ist der Miteigentümer des Studios, in dem wir gearbeitet haben. Er war eines Tages da und wir haben einen Refrain geschrieben. Er warf ein paar Ideen ein und wir fühlten uns sofort sehr wohl mit ihm. Ich fragte ihn: „Warum kommst du nicht morgen wieder und arbeitest mit uns ein paar Sachen aus und bist sozusagen das fünfte Auge bei all diesen Sachen?” Und er sagte „ok“. Es stellte sich heraus, dass As I Lay Dying nicht viel zu tun hatten und er Zeit hatte. Er kam also “versehenlicht“ in diese Rolle. Er war wirklich gut in seiner Rolle!

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Sarah-Jane | MC: John, du hast dich dieses Mal mehr an den Texten beteiligt. Warum ist das so?

John: Der einzige Grund dafür war, dass es eine Aufgabe gab, die erledigt werden musste und jemand musste sie erledigen. Als DL auftauchte, hatten wir nur ein kleines Zeitfenster, um an dem Material zu arbeiten und es fertig zu stellen. Im Wesentlichen waren es zweieinhalb Wochen. Es war also logisch, die Aufgaben aufzuteilen. Es hatte nichts damit zu tun, wer der Beste in was ist. Ich habe bei allem, was ich tue, immer einen Beitrag geleistet. Es war kein Problem für mich, die Rolle zu übernehmen, denn den Leuten schien es zu gefallen, was ich produzierte. Es war so einfach.

Sarah-Jane | MC: Songwriter zu sein, ist nicht immer einfach. Woher nahmst du die Inspiration?

John: Ich denke, vieles davon kam aus dem Aufbau, denn ich habe vorher noch nie wirklich viele Texte geschrieben. Und ich denke, die Inspiration kam durch die Intensität der Situation. Wir mussten das fertig bekommen und es musste gut sein. Ich liebe Herausforderungen, ich mag neue Dinge und es hat Spaß gemacht und war nicht schwierig. Ich saß in der Lobby, bestellte eine Pizza und arbeitete an dem Material und die Worte kamen zu mir.

Sarah-Jane | MC: Bad Wolves hat 2019 bereits mit Daniel gearbeitet. Du bist aber mitten in der Pandemiephase zur Band gestoßen. Wie habt ihr euch in dieser Zeit als neue Band neu erfunden?

DL: Als die Zeit für die Band kam einen neuen Sänger zu finden, blieben Doc und ich immer in Kontakt. Wir kannten uns schon als Doc bei God Forbid war und ich bei The Acacia Strain. Wir waren zusammen auf Tour. So wurden wir Freunde.

Als es Zeit für einen neuen Sänger war, dachte ich, Doc hätte sich daran erinnert, dass ich ihm etwas gezeigt hatte. Wir hatten einen Podcast zusammen und nachdem wir den Podcast gemacht hatten, haben wir telefoniert und ich habe ihm ein paar Sachen gezeigt, auf denen ich gesungen habe. Das war der Moment, als er herausfand, dass ich singen kann. Diese alten Demos kamen zur Sprache und Doc brachte eines der Demos zu John und wir fingen wieder an zu reden. Wir wollten sichergehen, dass es für alle das richtige ist.

Die Band wollte mich ausprobieren und ich wollte die Band ausprobieren. Es ging also nicht nur darum, dass wir uns alle kannten, sondern die Band wollte eine Reihe von Sängern ausprobieren und jedem eine faire Chance geben. Obwohl es für eine Band eine beängstigende Zeit ist, nach einem neuen Sänger zu suchen, ist es auch aufregend und man freut sich darauf, neue Dinge auszuprobieren und zu sehen, was der neue Sänger auf den Tisch bringen kann.

Sarah-Jane | MC: In einer Band sollte man miteinander befreundet sein. Wie lernt ihr euch privat kennen?

John: Ihr seid keine Freunde, ihr müsst Freunde werden. All das braucht Zeit. Als DL herauskam, habe ich auf rote Fahnen geachtet. Wenn man gezwungen ist, in einer Band zusammen zu sein, wie wir es sind, muss man sehen, welche Art von Freundschaft sich daraus entwickelt. Und diese wächst ständing.

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Sarah-Jane | MC: “House of Cards” wurde vorab als weitere Single veröffentlicht. Warum bietet diese einen Vorgeschmack auf das neue Album?

John: Es ist nicht wirklich eine Single. Eine Single ist für uns das, was im Radio gespielt wird. Der Song wurde hauptsächlich von Doc Coyle, dem Gitarristen, geschrieben, und es war seine Idee, dass wir vor dem Album etwas veröffentlichen müssen, das ein bisschen härter ist. Ich habe das dem Management mitgeteilt und wir haben schnell ein Lyric-Video dazu gedreht. Es gibt eine Menge härterer Songs auf der Platte, aber wir wollten nicht so weit gehen. Also haben wir uns für diesen Song entschieden oder Doc hat die Idee vorgestellt. Wir wollten der Welt zeigen: Keine Sorge, es kommt noch mehr von der härteren Sorte.

Sarah-Jane | MC: Da der Rest der Welt den Rest des Albums noch nicht gehört hat, könnt ihr den Fans sagen, was sie von dem Song „On the Case“ erwarten können?

John: ein echter Heavy Metal-Song.

DL: Der härteste Song auf dem Album, ganz sicher.

John: Ich würde sagen, der mit Abstand härteste Song auf dem Album. Nichts kommt auch nur annähernd an ihn heran. Die Musik wurde 2013 geschrieben, den wir nochmal aufgearbeitet haben, aber eigentlich ist es ein alter Song. DL hat ihn zerschmettert und der Song bietet das meiste Screaming auf der Platte.

DL: Es ist der intensivste Song auf dem Album. Wenn jemand sagt, dass Bad Wolves ihre Härte verloren haben, nachdem er das gehört hat, sollte er seinen Kopf überprüfen lassen, denn das ist verrückt.

Sarah-Jane | MC: Warum bietet “Springfield Summer” eine musikalisch Veränderung?

DL: John und ich begannen mit der Arbeit, nachdem ich weg war. Ich lebe an der Ostküste und die Band ist in L.A. Als ich nach Hause kam, hatten wir das Gefühl, dass noch etwas fehlte. John hatte das Haupt-Akustik-Riff schon vor einer Weile geschrieben. Am Ende habe ich die Vocals in meinem Studio aufgenommen. Es nahm von selbst Gestalt an. Springfield ist meine Heimatstadt und es war irgendwie meine Rolle, als ich in die Band kam. Ich bin aus meiner Rolle herausgetreten, Vater von zwei Kindern, seit über 10 Jahren auf Tour. Wir dachten, die Platte bräuchte eine andere Note. Auch wenn es erst später auf der Platte als neunter Track erscheint, fühlte es sich besonders nach einem Song wie „On the Case“ wie die perfekte Ruhe nach dem Sturm an.

Sarah-Jane | MC: Kannst du mir etwas über “In The Middle” erzählen?

John: Doc Coyle hat dieses Jahr beide Elternteile verloren. Wir haben angefangen, diesen Song zu schreiben, nachdem er seine Mutter verloren hatte. Ein paar Monate später starb sein Vater, also haben wir mehr zum Gesang hinzugefügt. Die Herausforderung war, wie man das stimmlich ausdrücken kann und welche Art von Songs musikalisch zu dieser Stimmung passt. Ich hatte eine Komposition und ich glaube, jeder dachte, dass das zu der Stimmung passt. Ich bin wirklich stolz darauf.

Sarah-Jane | MC: Daniel, wie war es für dich, einen Song wie diesen zu singen?

DL: Ich musste es einfach aufnehmen. Ich war sehr nervös, weil Doc im Studio saß. Ich wollte nur sicherstellen, dass ich ihm und der Situation, die er durchgemacht hat, gerecht werde. Es ist ziemlich nervenaufreibend, einen Song wie diesen zu singen, der uns allen so viel bedeutet, aber besonders ihm. Das war das Wichtigste, und ich hoffe, ich habe einen guten Job gemacht und bin ihm gerecht geworden, denn es ist etwas, das er für den Rest seines Lebens hören muss und das ihn an die Vergangenheit und seine Eltern erinnert.

Sarah-Jane | MC: Welches war euer schönstes Studioerlebnis während der Arbeit am neuen Album?

John: Für mich war es, als wir im EastWest Studio Schlagzeugaufnahmen gemacht haben. Es ist ein wirklich schöner Ort. Eine meiner Lieblings-Drum-Platten , „Divine Intervention“ von Slayer, wurde dort aufgenommen. Es tat gut, in diesem Raum zu sein. Und danach haben wir das Studio für ein paar Stunden beschlagnahmt. Wir bestellten Getränke und Essen, hörten uns die Tracks noch einmal an und feierten gemeinsam.

DL: Für mich war es eine Genugtuung, in die Band einzusteigen und nach L.A zu kommen. Ich kam für zwei Wochen, um das Album fertig zu stellen. Und am Ende der zwei Wochen gab es ein paar Tage, an denen wir Zeit hatten, kreativ zu sein und uns mit einigen Dingen zu beschäftigen. Als ich zu Hause war, hörte ich mir die Platte an und war überwältigt und stolz darauf.

Foto: Jim Louvau / Offizielles Pressebild

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