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AlternativeRock

Kritik: Eva Under Fire - "Love, Drugs & Misery"

Eva Under Fire – das Quintett aus Detroit, Michigan hat sich einige Jahre bis zum zweiten Album „Love, Drugs & ...

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Eva Under Fire – das Quintett aus Detroit, Michigan hat sich einige Jahre bis zum zweiten Album „Love, Drugs & Misery“, das in dieser Woche erscheint, Zeit gelassen. Doch untätig war die Band in den letzten Jahren keineswegs. Schließlich hat sich die Band mit zahlreichen Single-Veröffentlichungen und dem Journey-Cover „Separate Ways“ einen Namen gemacht und immer mehr Fans auf ihre Seite ziehen können. Nachdem die Kombo vor zwei Jahren von Better Noise Music gesigned wurde, standen die letzten Monate ganz im Zeichen des neuen Albums.

„In Sachen Songwriting das Beste vom Besten“

Eva Under Fire lassen keinen Zweifel daran, dass sie mächtig stolz auf das neue Werk sind. „Wir haben in Sachen Songwriting wirklich das Beste vom Besten hinbekommen. Manche Songs machen einfach nur Spaß, andere sind emotionaler“. Das ist doch mal eine Ansage. Mal sehen, ob wir diesen Eindruck nach dem Durchhören der neuen Platte teilen können.

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Mit dem nicht einmal drei Minuten langen „Blow“ startet die Platte äußerst explosiv und kurzweilig. Wie es sich für Alben im Jahr 2022 gehört, kommt natürlich auch „Love, Drugs & Misery“ nicht ohne Feature aus. Dass direkt beim ersten Song allerdings Ice Nine Kills-Fronter Spencer Charnas mitwirkt, dürfte keine ganz falsche Entscheidung gewesen sein. Der Song bleibt so allein durch das Feature noch einmal mehr im Ohr.

Eine einzigartige Mischung?

Die Band beschreibt ihren Sound selbst als „einzigartige Mischung aus Rock, Metal, Pop und Classic Rock“. Das klingt spannend, kann aber auch mal nach hinten losgehen. In welche Richtung es in „Unstoppable“ geht, sollen die Hörer:innen selbst entscheiden. Für die Ohren des Autors dieser Zeilen ist es hier und da ein wenig zu dick aufgetragener Classic Rock. Aber das könnte ja auch Teil der oben beschriebenen Mischung sein.

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Dass die Musik von Eva Under Fire tatsächlich eine äußerst bunte Mischung ist, zeigt sich direkt in „With or Without You“. Eine kämpferische Hymne, eindeutig im Pop zuhause. Hier hätte man die Stellschrauben in Sachen Pathos sicher noch etwas mehr anziehen können. So bleibt der Song am Ende doch etwas unter den Möglichkeiten. Für einen Song wie „Misery“ gilt das gleichwohl nicht. Hier zeigen Eva Under Fire, dass die Mischung verschiedener Musikstile auch ganz wunderbar funktionieren kann. Der Refrain verbindet Elemente der Pop- und Rock-Musik, dazu das Gitarrensolo. Bei so einem Song kommen alle auf ihre Kosten. Und während „With or Without You“ in Sachen Epicness nicht aus den Kinderschuhen hinauskam, entwickelt sich „The Strong“ dann tatsächlich und dem Titel entsprechend zur starken und kompletten Hymne.

Eva Under Fire: Langeweile? Fehlanzeige!

Eine weitere Stärke von „Love, Drugs & Misery“ zeigt sich erst allmählich beim Durchhören. Denn dass es Eva Under Fire mit der schon vielzitierten Mischung ernst meinen, bedeutet auch, dass das Album niemals langweilig wird. Sicher, nicht jeder Song wird jede:n auf die gleiche Art und Weise überzeugen können. Doch einfältig ist das Album auf keinen Fall. Berechenbar auch nicht – eine weitere Stärke, die sich in einem Song wie „Ghost“, der eine rasante Entwicklung nimmt, besonders deutlich zeigt.

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Für das Finale des Albums hat sich die Band auch noch einmal zwei Features gesichert. Bei „Coming for Blood“ haben die Nu-Metaller von From Ashes to New mitgewirkt, wodurch der Sound des Albums noch einmal eine ganz neue Richtung einschlägt. Bei „Comatose“ gibt es dann dank Ego Kill Talent-Sänger Jonathan Dörr zum Ende hin auch gesanglich neue Töne zu hören.

Die Halbballade als würdiger Abschluss

Mit der Halbballade „Give Me A Reason“ findet „Love, Drugs & Misery“ dann ein würdiges, weil emotionales Ende. Und auch wenn die Band nicht aus jedem Song des Albums das Allerbeste herausgeholt hat, so bleibt doch der Eindruck, dass in der „Rock City“ Detroit in den letzten Monaten ein verdammt vielseitiges und vielfältiges Werk entstanden ist. Sollte man definitiv öfter hören. Hier gibt es viel zu entdecken!

Foto: Jeremy Saffer / Offizielles Pressebild

ALBUM
Love, Drugs & Misery
Künstler: Eva Under Fire

Erscheinungsdatum: 23.09.2022
Genre:
Label: Better Noise Music
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Blow
  2. Unstoppable
  3. With Or Without You
  4. Another Shot Through The Heart
  5. Misery
  6. The Strong
  7. Death Of Me
  8. Heroin(e)
  9. Ghost
  10. Coming For Blood
  11. Comatose
  12. Give Me A Reason
Eva Under Fire Love, Drugs & Misery
Eva Under Fire Love, Drugs & Misery
7.5
FAZIT
Wenn die Band die eigene Musik als „Mischung aus Rock, Metal, Pop und Classic Rock“ bezeichnet, schrillen schnell einmal die Alarmglocken. Doch keine Sorge: Eva Under Fire haben zwar mit dieser Beschreibung nicht übertrieben, aber der Spagat zwischen den Stühlen gelingt der Band überraschend gut. Auch wenn nicht jeder Song sein Potential voll ausschöpft: Wer dieses Album hört, hat nie wieder ein Problem mit Langeweile.