Review

Modern Metal

Kritik: Another Now - "HEX"

Another Now haben sich in der niederländischen Heimat längst einen Namen gemacht. Der Mix aus harten, modernen Metal-Sounds und elektronischen ...

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Another Now haben sich in der niederländischen Heimat längst einen Namen gemacht. Der Mix aus harten, modernen Metal-Sounds und elektronischen Klängen hat der 2018 gegründete Band bereits zahlreiche Türen geöffnet. Und auch außerhalb der Heimat gilt die Band aus Eindhoven inzwischen zumindest als Geheimtipp. Ehrensache, dass auch wir das in dieser Woche erscheinende neue Album „HEX“ einmal ganz genau anschauen.

Another Now liefern eine brutale Mischung

Die Platte startet nach dem Opener „_visions“, der noch verhältnismäßig ruhig als Einleitung daherkommt, mit „Daydreamers“ richtig durch. Der Song gibt bereits einen ziemlich guten Eindruck, was wir auch „HEX“ erwarten können. Brutale Vocals, harte Gitarren, aber eben auch eingängige elektronische Sounds. All das ergibt zusammen eine Mischung, die vielleicht nicht einzigartig, aber zumindest ziemlich interessant ist. Interessant geht es auch in „Doubt“ weiter. Der Song wurde im letzten Jahr als erste Single des neuen Albums veröffentlicht. Er kommt zwar nicht ganz so brutal daher wie „Daydreamers“, vereint dafür aber noch stärker verschiedene musikalische Elemente. Auch gesanglich ist hier von Shouts über Rap bis hin zum Clean-Gesang alles dabei.

Another Now werfen alles in die Waagschale

Fast könnte man sich Sorgen um Another Now machen – bekanntlich ist weniger manchmal mehr und bei den Niederländern wirkt es mitunter so, als seien dem Miteinander der verschiedenen musikalischen Elemente überhaupt keine Grenzen mehr gesetzt. Doch Grund zur Sorge ist das nun wirklich nicht. Denn auch wenn Another Now in einem Song wie „BREATH“ alles in die Waagschale werfen, so wirkt das Songwriting durchweg stringent und nachvollziehbar. Die Band lässt zwar nichts unversucht, aber es ist zu keiner Zeit konzeptlos oder überfordernd. Das gilt auch für den in der Mitte des Albums platzierten Titeltracks. So kommen die Shouts selten auf dem Album so brutal daher wie in „HEX“, und auch abgesehen hiervon kann der Song auf vielen Ebenen überzeugen. Zum Beispiel im Refrain, in dem die Band nicht auf die anderswo so bewährten Clean-Vocals setzt. Genügend Ohrwurm-Potential bietet der Song dennoch.

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Nichts für schwache Nerven

Wie schon erwähnt, überfordern Another Now zwar nicht durch das Songwriting. Doch der Sound der Band ist natürlich nichts für schwache Nerven. Da tun die gelegentlich eingestreuten Interludes genauso gut wie die in Sachen Sound etwas weniger progressiven Songs des Albums. Die gibt es nämlich auch – „Would It Kill You“ ist so ein Song, der insgesamt mehr auf die klassischen Elemente setzt. Auch dieses Handwerk beherrschen Another Now sicher und ohne Anzeichen von Schwäche.

Eine reife Leistung

„HEX“ hält das starke Niveau, mit dem die Platte startet, bis zum Ende. Klar, nicht jeder der insgesamt 15 Songs wird sich direkt im Gehörgang verewigen. Mitunter wirken die elektronischen Klänge – wie zum Beispiel in „The Death Of Everything“ – etwas deplatziert. Aber alles in allem zeigen Another Now auf ihrem zweiten Album bereits sehr eindrucksvoll, dass die Band in der Lage ist, sich ihr eigenes Genre zu erschaffen. Langweilig wird es jedenfalls nie. Und das ist bekanntlich eine ziemlich gute Basis, um den erfolgreichen Weg der Band in Zukunft auch verstärkt außerhalb der Heimat gehen zu können.

Foto: Another Now / Offizielles Pressebild

ALBUM
HEX
Künstler: Another Now

Erscheinungsdatum: 22.05.2024
Genre:
Label: -
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. VISIONS
  2. DAYDREAMERS
  3. DOUBT
  4. LEAVING
  5. BREATHE
  6. HEX
  7. WE WILL BE MORE CAREFUL NEXT TIME
  8. WOULD IT KILL YOU?
  9. DRIP
  10. SORRY
  11. 290332
  12. SMILE!
  13. THE DEATH OF EVERYTHING
  14. MIRAGE
  15. HORIZONS
Another Now HEX
Another Now HEX
7.5
FAZIT
„HEX“ ist keine Platte, die man nur so nebenbei hören sollte. Dafür steckt in den Songs ganz einfach zu viel, das entdeckt werden will. Moderne Metalsounds, der variabel eingesetzte Gesang, die elektronischen Klänge. Das mag hier und da zu viel des Guten sein – aber viel Gutes ist auf jeden Fall dabei.