Live

HardcoreMetalcore

Live bei: Knocked Loose in Köln (21.08.2023)

KNOCKED LOOSE MOTHERF*CKER.

VON AM 25/08/2023

Die Festival-Saison 2023 nähert sich mit großen Schritten dem Ende entgegen und auch Knocked Loose arbeiten dem Ende ihres Sommers entgegen. Zwischen Festivals wie dem Summer Breeze, dem Reload oder Reading/Leeds nutzen die fünf US-Amerikaner um Sänger Bryan Garris und Gitarrist Isaac Hale ihre Zeit abseits von Open Air für diverse Club Shows in ganz Europa. Sei es als Support von Killswitch Engage oder aber wie am 21.08.2023 in der Kantine, Köln selbst als Headliner.

Knocked Loose und mehr in Köln – so war’s!

Mit ihrer aktuellen Mini-EP „Upon Loss Singles“ und einem denkwürdigen Auftritt beim legendären Coachella 2023 im Rucksack versprachen Knocked Loose, einen adrenalingeladenen Montagabend liefern.

Shoreline

Nachdem sich die Tore pünktlich um 19 Uhr für das Publikum öffneten, überraschten Shoreline den gut gefüllten Raum als Support des Abends. Mit einer Zusage, die, laut Sänger und Gitarrist Hansol Seung erst zwei Tage vorher kam, starteten die vier Münsteraner mit ihrem Emo Punk-Sound das Konzert. Dabei setzen sie trotz des klanglichen Unterschieds zum Hauptact, die Messlatte für eine energetische Performance sehr hoch und spielten eine gut passende Auswahl an Songs ihrer beiden Alben „Eat My Soul“ und „Growth“.

Shoreline

Shoreline
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Zum Song „Konichiwa“ wandte sich Hansol an das Publikum und appelliert aufgrund seiner Erfahrungen als PoC (People of Color) für mehr echte Diversität und gelebte Toleranz in der Punk- und Hardcore-Szene. Ihr Engagement auf der Bühne zeigte auf jeden Fall Wirkung und beschaffte ihnen immer wieder lauten Applaus und mehr als nur ein müdes Kopfnicken zum Beat. Trotz der schwierigen Ausgangslage haben Shoreline sich als würdiger Support bewiesen und waren der perfekte Einheizer für das, was noch kommen sollte.

Shoreline

Shoreline

Shoreline
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Knocked Loose

Nach einer kurzen Umbaupause und Stil-echter Musik wie Abba oder Darude (Sandstorm) betraten Knocked Loose pünktlich um 21 Uhr die Bühne der Kantine Köln. Mit „Deep In The Willow“ kam direkt die Kampfansage für den Moshpit und spätestens beim Ausruf „Knocked Loose Motherf*cker!“ explodierte der Raum zwischen Mischpult und Bühnenkante. Bewegung war das Credo des Abends und Knocked Loose stellten sicher, dass sich dies nicht änderte. „God Knows“ folgt ohne Warnung direkt im Anschluss und lies keine Zeit zum Luft holen. Gitarrist Isaac Hale stachelte das Publikum immer wieder an und kommandierte den vollen Raum mit einer Entschlossenheit, der sich nur sehr wenige Leute entziehen konnten.

Knocked Loose

Knocked Loose

Knocked Loose

Knocked Loose

Knocked Loose
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Wer nicht schubst, verliert!

Trotz eines vollgepackten Tour-Monats ließ sich die Truppe aus Oldham County, Kentucky zu keiner Zeit auch nur einen Hauch von Müdigkeit anmerken und punkteten mit unmenschlicher Energie auf der Bühne. Es folgten Hits über Hits wie „Trapped In The Grasp Of A Memory“, „Where Light Divides the Holler“ oder „Mistake Like Fractures“. Großen Ansagen oder Reden von Sänger Bryan Garris suchte man vergebens, vielmehr überraschte er immer wieder mit massiven Growls zwischen der ansonsten hohen aggressiven Stimme.

Mit „All My Friends“ forderten Knocked Loose die Stimmbänder der Anwesenden heraus und mit der Zeile „All my friends are dead!“ bei der sich das Publikum in Sachen Lautstärke mit der Lautsprecheranlage duellierte, bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper. Immer wieder ruft Gitarrist Isaac Hale mit seiner durchdringenden Stimme Kommandos in Richtung Publikum. Neben dem knackigen „Violence! Everybody dies“ kamen auch Aussagen wie „From The Front to the f*cking merch, everybody moves! Push the person next to you!“ und ein beherztes „If you dont move, I move it for you!“.

Knocked Loose

Knocked Loose

Knocked Loose

Knocked Loose
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Who let the Dogs out?

Mit den Songs „Oblivions Peak“, „Deadringer“ und „Billy No Mates“ ließen Knocked Loose auch Fans des 2016er-Albums „Laugh Tracks“ nicht sitzen und zeigten im direkten Vergleich noch einmal, welche massive Wirkung diese Songs auch live haben. Mit dem Ende des Abends in Sichtweite wartete der gesamte Raum nur noch auf den Money Shot einer Knocked Loose-Show: „Counting Worms“. Bereits mit dem ersten Ton begann es im Raum zu brodeln und es folgt nach Einsatz der gesamten Band eine letzte Explosion, ein letztes Gewitter. „I wrote a song about getting better. It’s a feeling I can’t remember“ schrie das Publikum der Band entgegen, um nach dem berüchtigten „ARF ARF“ den Raum in ein komplettes Chaos zu verwandeln. Nach 1:11 Minuten war alles vorbei, jedoch zu meiner und der Verwunderung vieler anderer nicht der letzte Song des Sets. „Permanent“ von der EP „A Tear In The Fabric Of Life“ sollte den Abschluss das Abends machen. Dies sahen einige Besucher anders und machten sich direkt nach „Counting Worms“ bereits auf den Heimweg. Ohne Zugabe und nach dem ausgiebigen Outro des letzten Songs endete ein hitziger Montagabend in der Kantine zu Köln und das Publikum machte sich verschwitzt aber glücklich auf den Weg nach Hause.

Knocked Loose

Knocked Loose
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

More

Feature

Kid Kapichi

Hastings vorzeige Punkrocker Kid Kapichi haben seit ihrer Gründung im Jahr 2013 eine Mission: auf die Missstände der Welt, aber …

von