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Live bei: Escalation Fest 2023 von Electric Callboy (23.09.2023)

Vollgas mit Knall und Konfetti.

VON AM 25/09/2023

„Oh, fuck yeah, let’s do it again!“ – ganz nach dem Mantra ihres eigenen Songs „We Got The Moves“ kündigten Electric Callboy letztes Jahr die zweite Ausgabe des Escalation Fest Vol.2 an – und am vergangenen Samstag war es dann auch soweit. Abermals öffneten sich die Tore der Rudolf-Weber-Arena in Oberhausen und das Line-Up hatte es in sich.

Und nicht nur das Line-Up konnte sich sehen lassen – nein, auch die Kritik des letzten Jahres hat sich das Sextett aus Castrop-Rauxel sichtlich zu Herzen genommen und an ein paar Stellschrauben geschraubt, was das Thema Rahmenprogramm und Festivalfeeling betrifft.

Im Innenbereich der Arena gibt es – so wie auch letztes Jahr – Merch, Drinks & Food. In der Lounge N°1 konnte man sich ein Accessoire für die Ewigkeit mitnehmen, denn dort haben die Jungs und Mädels von Schwarzwerk tätowiert. Damit hört es aber nicht auf. Auch draußen gibt es musikalische Untermalung von Bizkit Park, während man sich entweder einen veganen Burger oder Pizza gönnt, oder auf dem Weg in die Gaming Area oder den Photobooth ist.

Diese zu erreichen ist etwas umständlich, da man aus der Halle raus und einmal links nach unten laufen musste, bevor man sich nach Lust und Laune verkleiden kann, um mit seiner Gang zu posieren. Wer alles mal ausprobieren will, muss damit rechnen, dass die Schlangen länger ausfallen und man somit echt timen muss, bei welcher Band man es eventuell verschmerzen, kann zu spät zum Set zu kommen oder gegebenfalls sogar früher zu gehen.

The Butcher Sisters

15:00 Uhr: Die Pforten zur Rudolf-Weber-Arena öffnen sich und manch einer würde behaupten, das eine Dreiviertelstunde für den Einlass – sagen wir mal – sportlich ist. Pünktlich um 15:45 Uhr starten The Butcher Sisters mit ihrem Set und eröffnen mit „Drei Streifen“ offiziell das Escalation Fest 2023. Dass das wohl bislang die größte Bühne und Crowd ist, vor der TBS bislang performt haben, merkt man den Jungs überhaupt nicht an. Die Kurpfälzer Truppe aus Mannheim überzeugt mit ihrer chaotisch-lustigen Art und heizt das Publikum ordentlich ein. Egal ob mit aufblasbaren Keulen, Bananen oder Badesee-Tieren, einem Heiligen, der die Menge teilt oder einer Runde Dosenbier zum Abschluss… die Hütte brennt.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Future Palace

Wenn schon der Opener überzeugen kann, ist es für den nachfolgenden Act oft schwer, das Stimmungsbarometer oben zu halten. So ist die Menge bei Future Palace doch recht verhalten. Electric Callboy hatten Future Palace schon bei ihrer „Tekkno Tour“ im Frühjahr als Support mit dabei. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, sie heute in diesem Kontext auf der Bühne zu sehen. Auch bei ihrem selbsternannten Party-Song „Flames“ kann das Berliner Trio die Menge leider nicht so ausgiebig in Partystimmung versetzen. Sei es drum: Es ist immer wieder erstaunlich, was da für brachiale Töne aus der zierlichen Frontfrau Maria herauskommen. Neben altbekanntem Material haben Future Palace auch ihren im April erschienenen Song „Malphas“ dabei, den sie zum Besten geben.


Foto im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Rise Of The Northstar

Je später der Abend wird, desto mehr füllen sich auch die Ränge und der Innenraum, was sicherlich auch der Anfahrt geschuldet sein könnte. So ist bei Rise Of The Northstar auch gut was los und die Menge begrüßt lautstark die Truppe aus Frankreich. Egal ob bei Songs wie „Here Comes The Boom“ oder „Legacy of Shi“; das Publikum ist quasi immer in Bewegung und ein Mosh-/Circle Pit folgt dem nächsten. Wie man es sonst auch von Rise Of The Northstar kennt, sind die maskierten Künstler eher sparsam mit ihrer Interaktion mit der Menge, was diese aber nicht groß zu stören scheint. Während andere Bands nach ihrem Set noch Drumsticks oder Pleks in die Menge werfen, gibt es von ROTNS derweil ein paar Wasserflaschen, was den eifrigen Pit’lern sicherlich mindestens genauso gut gefällt.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Mehnersmoos

Es ist Halbzeit beim diesjährigen Escalation Fest und auch dieses Jahr gibt es wieder einen Namen im Line-up, der im ersten Moment irgendwo so gar nicht reinpassen will. Mit ordentlich Bass und sehr laut, verglichen mit ihren Vorgängern, stimmt die Spaßtruppe Mehnersmoos aus Frankfurt ihren Song „Bir“ an und das Publikum singt lautstark mit. Bewaffnet mit DJ und Drummer, der übrigens mit gebrochenem Bein spielt, heizen sie die Menge ordentlich an. Grob geschätzt ein Dreiviertel des Publikums feiert das Hip-Hop-Duo, während der Rest nicht so recht weiß, wie er die Performance verbuchen soll. Eines steht aber fest: Mit Mehnersmoos hat man in punkto Spaßkurve auf jeden Fall eine gute Wahl getroffen. TBS und ROTNS hatten zwar die Messlatte schon ordentlich nach oben gelegt, nichtsdestotrotz gelingt es Mehnersmoos, das nochmal um ein Fünkchen zu toppen. Und so verabschieden sich die Jungs mit ihrem Hit „3 Uhr Nachts“.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Swiss & Die Andern

Mindestens genauso laut und mit genauso viel Bass stürmen um Punkt 20:00 Uhr Swiss & Die Andern die Bühne. Die volle Halle wird mit „What’s up, Offenbach?“ begrüßt, bevor es dann so richtig los geht. Der Moshpit feiert und auch auf den Rängen sieht man hier und da tanzende Menschen auf ihren Sitzplätzen. Und wem es gar nicht gefällt, der nutzt die Pause eben, um an der frischen Luft durchzuatmen oder sich einen Snack zu holen. Wer im Inneren der Arena geblieben ist, bekommt aber eine stimmungsvolle Show geboten, bei der vor allem Swiss-Fans auf ihre Kosten gekommen sind.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Electric Callboy

Um 21:30 Uhr erreichen wir den Höhepunkt des Abends mit Electric Callboy. Die Ränge sind gefüllt, der Stehraum ebenso, und die Party beginnt mit dem „Tekkno Train“. Die Sympathen aus Castrop-Rauxel haben wirklich alles dabei, was die Trickkiste so hergibt: Feuerwerk, Konfetti, Feuer und wenn man sich denkt „Was soll denn da noch kommen?“, schaffen es die Jungs doch noch eine Überraschung nach der anderen rauszuhauen.

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Surprise-Guest des Abends ist niemand geringeres als Kalle Koschinsky, der gemeinsam mit den Callboys „Castrop Spandau“ performt. Mittlerweile sitzt wirklich niemand mehr auf seinem Platz und die Leute feiern ausgelassen und haben Spaß ohne Ende. Und nicht nur Kalle, sondern auch die Boys von Mehnersmoos dürfen nochmal auf die Bühne und gemeinsam performt man die „Metal-Version“ von „Bir“. Wer schon einmal auf einer Electric Callboy-Show war, weiß, dass es imer auch eine kleine ruhige Einlage mit Piano und Akustikgitarre gibt. An diesem Abend funken leider ein paar technische Schwierigkeiten mit dem Pimmel-Piano dazwischen, für das Entertainment-Duo „Ratajllach“ ist das aber kein Problem.

Der Abend neigt sich dem Ende und bevor der letzte Song des Abends gespielt wird (natürlich kommen noch drei Zugaben), verkündet Kevin, dass es nächstes Jahr ein weiteres Escalation Fest geben wird.

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest

Electric Callboy Escalation Fest
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

Escalation Fest 2023: Eine gelungene Fortsetzung

Rundum kann man sagen, dass die Jungs auch dieses Jahr wieder ein schönes Tagesfestival aus dem Hut gezaubert haben. Über die Reihenfolge der Acts lässt sich sicher streiten und auch darüber, was den Zeitrahmen beim Einlass betrifft.

Dennoch sind wir auf jeden Fall gespannt, was sich die Band für 2024 einfallen lässt, welche Überraschungen uns erwarten und ob wir sogar vielleicht nächstes Jahr einen Autoscooter auf dem Gelände vorfinden.

Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei; also kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass man auch dann nicht enttäuscht wird.

Beitragsbild im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (Stray.View Photography)

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