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Sumerian-Chef Ash Avildsen kündigt Lösung im Kampf gegen KI-Musik an
Gleichzeitig ruft er zu einer Revulotion auf.
VON
Lisa Kaiser
AM 07/12/2025
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Die Debatte um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Musikbranche brennt. Während die neue Technologie durchaus Prozesse vereinfachen kann, bringt sie allerdings zunehmend Probleme mit sich. Am Freitag äußerte sich Ash Avildsen – Gründer des Plattenlabels Sumerian Records – besonders kritisch über seine Social-Media-Kanäle.
Sumerian Records: Ash Avildsen schießt gegen die „Big Three“-Labels
Mit Bands wie Born Of Osiris und Bad Omens ist Sumerian Records eines der etablierten Labels für unsere Subkultur. Als Indie kann man das Label allerdings nicht mit den sogenannten „Big Three“ Major-Labels vergleichen: Universal Music Group (UMG), Sony Music Entertainment und Warner Music Group (WMG). Genau gegen diese drei Majors schießt Avildsen nun in seinem aktuellen Social-Media-Post.
Er kritisiert das Hinnehmen von KI-Bands und fürchtet, dass diese menschliche Musiker:innen vom Markt verdrängen. Besonders problematisch sei dabei, dass durch das „Pro-Rata-Modell“ der Streamingplattformen der finanzielle Anteil echter Künstler:innen geschmälert wird. In den letzten Tagen gab es auch Meldungen, dass verschiedene Labels Verträge mit KI-Musik-Generatoren wie Suno oder Udio abgeschlossen haben.
Avildsen schreibt:
„Wir werden nicht still und leise in der Nacht verschwinden, während die Konzern-Overlords erneut die Belohnung menschlicher Musik marginalisieren und minimieren.
Die „Big Three“ und Big-Tech-Konzerne haben sich zusammengeschlossen, um KI-Bands mit offenen Armen willkommen zu heißen. Warum? Aus demselben Grund, aus dem sie Spotify und YouTube erlaubt haben, die Künstler:innen-Tantiemen auszubeuten und den Wert einer Song-Abrufung zu entwerten. Weil sie in einem abgeschlossenen Konferenzraum sitzen und Deals über Unternehmensanteile und ein MG (eine garantierte Vorauszahlung) abschließen können, die ausschließlich an das Unternehmen geht.
Sie sind nicht im Geschäft für einzelne Künstler:innen. Sie sind im Geschäft für ihre Aktionäre.“
Um die Problematik besser zu veranschaulichen, hat Avildsen auch ein passendes Beispiel parat:
„KI-Bands bei Spotify hochzuladen ist, als würde man einen Door-Deal für eine Liveband buchen – und der eigene Ticketanteil muss dann mit einem Computer geteilt werden, der vor dir auf die Bühne geht, ohne schlagendes Herz. Genau so funktionieren die Streaming-Royalties. Es gibt keinen festen Betrag pro Stream, es ist eine numerische Meritokratie, die dafür gemacht ist, die an der Spitze der Nahrungskette zu belohnen. Punkt.“
Was das genau heißt? Bei Spotify (als Beispiel) werden Musiker:innen nicht direkt bezahlt. Alle Einnahmen kommen in einen Topf und werden dann anteilig ausgezahlt. Da die Plattform KI-Bands zulässt, teilen menschliche Künstler:innen diesen Anteil folglich mit „einem Computer“.
Steht eine Lösung für das Problem in den Startlöchern?
Deshalb fordert der Unternehmer eine „Revolution“ und scheint bereits eine Lösung in petto zu haben. Seine Wortwahl ist allerdings sehr aufgebauscht und der Inhalt noch sehr vage.
„Es muss eine samtige Revolution von Künstler:innen und Labels geben, die sich weigern zu akzeptieren und zu befolgen, was die alte Garde gegen unseren Willen durchsetzt.
Wir werden nicht ins Jahr 2026 starten, indem wir als Menschen, die Kunst erschaffen und pflegen, die Niederlage akzeptieren. Im Januar wird eine Lösung vorgestellt, die eine neue Ära einleitet, wie die erste Veröffentlichungsphase von Musik und Video starten kann. Und die eine klare Linie im Sand zieht, auf welcher Seite der Geschichte Musiker:innen und jene, die mit ihnen arbeiten, stehen wollen.
Ohne Menschen, die Musik erschaffen, und ohne die Teams um sie herum, die täglich Opfer für das größere Ganze bringen, damit die Kunst der Musiker:innen ihr Leben trägt, sind diese Tech-Konzerne oder Distributoren nichts wert. Es ist Zeit, diese Opportunisten daran zu erinnern.
Ich lade jeden CEO oder jede:n Manager:in eines Major-Labels oder Tech-Unternehmens dazu ein, live mit mir über die KI-Krise zu debattieren. Danke fürs Lesen.
Wie diese neue Initiative aussieht, bleibt demnach abzuwarten. Unter seinem Instagram-Post hat Avildsen bereits Zuspruch von Tyler Smith (The Word Alive) und Lucas Woodland (Holding Absence) erhalten.
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Das Problem mit den KI-Bands
Immer wieder tauchen problematische Einsätze von Künstlicher Intelligenz in Musik auf. Im Oktober äußerte sich Lucas Woodland von Holding Absence kritisch, nachdem die KI-Band Bleeding Verse die walisische Band kopiert hat und damit sogar die Anzahl an Hörer:innen auf Spotify von Holding Absence überholt hat.
Erst letzte Woche veröffentlichten Architects vermeintlich eine neue Single über Spotify – das Problem: Die Band befindet sich aktuell in der Ruhephase und hat nicht an neuer Musik gearbeitet. Die Single wurde mit künstlicher Intelligenz generiert und ohne Genehmigung der Band auf ihrem Profil veröffentlicht.
Eine ausführliche Aufarbeitung des Problems von KI-Musik findet ihr auf unserem MoreCore.TV-Kanal:
Foto: „Sumerian Records Speaks Out Against Vaccine Card Requirements for Concerts“ / Rock Feed, YouTube
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