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Interview

Parkway Drive: „Die Leute dachten, wir würden ein Linkin Park-Album machen!“

Im Interview lässt Winston McCall tief blicken!

VON AM 23/08/2022

Nicht wenige waren erschrocken, als Parkway Drive im April 2022 ihre Nordamerika Tour absagten, da nach beinahe 20-jährigem Bandbestehen “das Limit erreicht” gewesen sei. Ziemlich genau zwei Monate später überraschten die Australier ihre Fans dann mit “Glitch”, der ersten Single des Anfang September erscheinenden Albums “Darker Still”.

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Was wie eine “Blitzgenesung” wirkte, war leider dem Chaos und der nicht vorhandenen Planbarkeit während der Corona-Pandemie seit 2020 geschuldet. Ursprünglich hatte die Band geplant, sich nach ihrer letzten Tour 2019 Zeit für sich zu nehmen, bevor die Welt gezwungen wurde, auf die Bremse zu treten. Nach sechs Monaten waren Sänger Winston McCall und seine Kollegen gelangweilt und wollten einfach wieder Musik machen.

Doch neben dem anstrengenden Entstehungsprozess von “Darker Still” musste die Band auch einige persönliche Schicksalsschläge hinnehmen. Zudem realisierte das Quintett immer mehr, wie sehr die vergangenen fast 20 Jahre an ihnen gezehrt hatten, was beinahe dazu führte, dass sich die Band gegenseitig an die Gurgel gegangen wäre. “Es war die vielleicht intensivste Phase der Bandkarriere, um es milde auszudrücken”, erklärt McCall und versucht dabei immer, sein Lächeln zu behalten. Dennoch merkt man ihm an, wie schwer die letzten Monate und Jahre gewesen sein müssen.

 

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Mittlerweile nimmt sich die Band mehr Zeit für sich und arbeitet in regelmäßigen Therapiestunden aktiv an einer Besserung der Situation. Erinnerungen an Metallicas “Some Kind Of Monster”-Dokumentation kamen zwischenzeitlich auch zwischen den Parkway Drive-Mitgliedern hoch, woraus McCall auch keinen Hehl macht. Ganz im Gegenteil: “Wir sind alle fast 40 Jahre alt und haben realisiert, dass wir die Probleme nicht alleine regeln können. Es ist wichtig, sich Hilfe zu holen und ich bin mehr als glücklich, den Leuten das zu vermitteln.”

Parkway Drive: In dunklen Gefilden

Vor dem Hintergrund ist es kein Zufall, dass “Darker Still” ein noch düsteres Album als der Vorgänger “Reverence” (2018) geworden ist. Näherten sich Parkway Drive schon auf “Ire” (2015) mehr dem klassischen Metal an, waren Oldschool-Fans spätestens bei “Reverence” ratlos, inwieweit sie sich von dem Sound noch abgeholt fühlten.

Mit “Darker Still” gehen die Australier diesen Weg konsequent weiter und scheinen ihre Formel perfektioniert zu haben. “Wir waren unsicher, ob es nicht das letzte Album sein könnte, weil die Aussichten während der Pandemie so instabil waren”, erklärt McCall. Dementsprechend wollte die Band keine Kompromisse eingehen und sich den Einflüssen widmen, die für sie besonders prägend waren: dem Hard Rock- und Heavy Metal-Sound der 90er Jahre. Der Grund, warum Lead-Gitarrist Jeff Ling mit dem Gitarre spielen angefangen hätte, sei neben Metallica auch Bands wie Machine Head, Pantera oder Dire Straits gewesen.

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All diese Einflüsse hätten Parkway Drive versucht auf ihre Weise zu bündeln. “Wir wollten so verrückt wie möglich sein und keine Kompromisse eingehen, falls dies das letzte sein würde, was wir herausbringen”, beschreibt McCall den musikalischen Ansatz. So klingen Parkway Drive auf “Darker Still” noch schwerer, auch langsamer und in Songs wie dem rund 7-minütigen Titeltrack eben auch noch größer und experimenteller als je zuvor. Dabei verfolgten sie auch immer eine ganz bestimmte Formel: Mag ich es, den Song zu schreiben? Mag ich es, den Song zu spielen? Mag ich es, den Song zu hören?

Immer für Überraschungen gut

“Darker Still” ist aber gerade wegen seiner musikalischen Ausrichtung und dem Songwriting ein “echtes Album” und weniger eine Ansammlung von Singles. Das oberste Credo bei der Vermarktung des Albums sei jedoch, die Zuhörenden zu verunsichern. “Glitch” mit seinen Hooks und dem Moshpart am Ende bot sich wunderbar als erste Single an, während “The Greatest Fear” wiederum eine andere Seite der Band zeigte.

Mit dem Titeltrack “Darker Still” wählten Parkway Drive nun bewusst eine nochmals ganz andere Facette, die sicherlich für viel Aufsehen erregen wird. Dementsprechend verfolgt die Band die Diskussionen zu dem neuen Output auch sehr gespannt: “Als wir die Reaktionen zu ‘Glitch’ gesehen hatten, wirkte es so, als ob die Leute denken, dass wir ein Linkin Park-Album machen würden”, lacht McCall und fügt grinsend hinzu “Wartet bis ihr ‘The Greatest Fear’ hört. Und mit dem Titeltrack wird dann der Tisch umgeworfen.”

Welchen besonderen Special Guest Parkway Drive für das Album gewinnen konnte, ob die Band immer auf derselben Wellenlänge war, wenn es um die musikalische Entwicklung geht und was die Australier für ihr 20 jähriges Jubiläum im kommenden Jahr geplant haben, das erfahrt ihr im vollen Interview auf unserem YouTube-Channel oder gleich hier:

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Parkway Drive Tour 2022

Im Herbst könnt ihr Parkway Drive auch endlich wieder live sehen. Gemeinsam mit While She Sleeps und Lorna Shore geht’s dann quer durch Europa – mit einigen Stopps in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

09.09.2022 – DE – Leipzig – Quarterback Immobilien Arena
10.09.2022 – CZ – Prag – Forum Karlin
12.09.2022 – BE – Brüssel – Forest National
13.09.2022 – LX – Esch-sur-Alzette – Rockhal
14.09.2022 – DE – Franfurt – Festhalle
16.09.2022 – CH – Zürich – Samsung Hall
17.09.2022 – DE – München – Olympiahalle
18.09.2022 – AT – Wien – Stadthalle
20.09.2022 – DE – Berlin – Velodrom
21.09.2022 – DE – Hamburg – Barclays Arena
23.09.2022 – NL – Amsterdam – AFAS Live
24.09.2022 – DE – Dortmund – Westfalenhalle
25.09.2022 – DE – Stuttgart – Schleyerhalle
27.09.2022 – FR – Paris – Zenith
30.09.2022 – UK – London – Alexandra Palace
01.10.2022 – UK – Manchester – AO Arena
02.10.2022 – UK – Nottingham – Motorpoint Arena
03.10.2022 – UK – Cardiff – Motorpoint Arena

Foto: Dave Le Page / Offizielles Pressebild

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