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Marek Lieberberg über Corona-Politik: „Wir sind die Zurückgelassenen, eine Art Corona-Kollateralschaden“

Ein Statement zur aktuellen Situation der Live-Industrie.

VON AM 13/08/2020

Marek Lieberberg will kommenden Monat zusammen mit Live Nation das erste große Konzert nach dem Corona-Lockdown veranstalten. Rund 13.000 Besucher soll die Show fassen, bei der u.a. Sarah Connor, Bryan Adams und The BossHoss am 04. September in Düsseldorf auftreten werden.

Von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hagelte es kurz nach Verkündung der Eventpläne Kritik. Die Veranstaltung sei nicht mit der Regierung abgesprochen gewesen. In Deutschland beschließen die Bundesländer derzeit selbst, welche Größe für Veranstaltungen gestattet sind. Bundesweit herrscht bis Ende Oktober allerdings ein Verbot von Großveranstaltungen.

Marek Lieberberg kritisiert Politik für die Handhabe mit der Live-Branche während Corona

Genau dafür kritisiert Lieberberg die Politikführung während der andauenden Pandemie scharf. Gegenüber dem Handelsblatt (via Spiegel) meint er, dass es für ihn nicht verständlich sei, dass man eine ganze Branche mit den Folgen des Lockdowns alleine lasse. Er wolle mit seinem Konzert keinen Aufschrei provozieren, doch er suche nach einer Möglichkeit des Restarts.

Wenn Freiheiten derart eingeschränkt würden, wie während des Lockdowns und darüber hinaus, müssten auch Maßnahmen ergriffen werden, wieder zur Normalität zurückzukommen. Für ihn sei „seine“ Branche eine Art „Corona-Kollateralschaden“.

„Ich mache der Politik nicht den Lockdown per se zum Vorwurf, sondern dass sie in unserem Fall bislang keinerlei Perspektive aufzeigt und eine zeitliche Begrenzung der Maßnahmen fehlt.

Wer Freiheiten und Grundrechte derart einschränkt, muss auch einen Plan liefern, wie er sie wieder reaktiviert. Wir sind die Zurückgelassenen, eine Art Corona-Kollateralschaden.“

Marek Lieberberg erläutert außerdem, dass er mit seinen Konzertplänen zwischen die Fronten geraten sei. In Düsseldorf finde gerade Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl statt.

Weiterhin stehe Ministerpräsident Armin Laschet in einer Art „Fernduell“ mit Ministerkollege Markus Söder aus Bayern. Den bayerischen Ministerpräsidenten kritisiert Lieberberg weiterhin für seine Politikführung während der Coronakrise und bezeichnet ihn als „Corona-Hardliner“.

Er hoffe und denke nicht, dass ihm die Lizenz für seine anstehende Show noch entzogen wird, doch in einer derart aufgeheizten Atmosphäre sei so gut wie alles möglich.

Wegen der Coronakrise wurden seit Mitte März nahezu alle Veranstaltungen gecancelt. Auch die Festivalsaison fiel 2020 wegen der Pandemie und den damit verbundenen Maßanhmen zur Eindämmung gänzlich ins Wasser.

Marek Lieberberg musste dahingehend auch seine Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park absagen.

In einigen Bundesländern dürfen immerhin derzeit wieder kleinere Konzerte unter strengen Auflagen und unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln stattfinden.

Beitragsfoto zu Rock am Ring im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

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