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Live bei: PARAMORE in Köln!

Nach den letzten heißen Tagen war es wirklich ein Segen, dass die Temperatur in Köln auf 24°C abgekühlt war und ...

VON AM 28/06/2017

Nach den letzten heißen Tagen war es wirklich ein Segen, dass die Temperatur in Köln auf 24°C abgekühlt war und ich mit dem Auto, bei bewölktem Himmel, in die Schanzenstraße abbog. Und was sah ich da? Menschen. Jede Menge Menschen, welche in Reihe standen, um ins Palladium zu gelangen. Menschen, die den Gehweg, und damit die Einfahrt zum Parkplatz, blockierten, mir aber für meinem kleinen Smart dennoch die Schlange unterbrachen, damit ich auf diesen auffahren konnte. Aber weswegen? Ganz einfach. Die Aufschrift der T-Shirts verriet selbst ahnungslosen Passanten, dass die größtenteils weibliche Menschenmasse für etwas hier waren, was sich PARAMORE nennt. Nachdem ich also meinen Parkplatz gefunden hatte und grinsend an der langen Schlange vorbeiging, um zum Presseeingang zu gelangen, stand ich also erneut im Palladium. Dieses Mal um genau die eben genannte Band zu sehen, welche ich zwar schon seit Jahren durch meine Kopfhörer jage, aber noch nie live gesehen hatte. Aber genug von der romanartigen Einleitung.

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Tatsächlich war ich sehr gespannt darauf, was mich an diesem Abend erwarten sollte. Immerhin höre ich PARAMORE seit dem „RIOT!“ Album und das feiert dieses Jahr seinen zehnjährigen Geburtstag. Die letzten Alben, und besonders das neueste Werk der Band rund um Frontfrau Hayley Williams, haben mich dabei leider immer eher mit einem „ja ist ganz cool, aber Riot! war irgendwie besser“ reagieren lassen. Zu poppig. Wo ist der Punk? Das übliche Geschwätz eben. Deswegen war ich umso gespannter darauf, was mich an diesem Abend erwarten würde.

Nach einigen Minuten, in denen noch darauf gewartet wurde, dass das ausverkaufte Palladium sich füllt, kam ein Mann in gestreiftem Longsleeve auf die Bühne und fing an Schlagzeug zu spielen. Einfach so. Verrückter Typ. Kurz darauf folgte eine Frau, welche sich einen Bass schnappte und eine Weitere, die sich eine Gitarre nahm. Eine letzte Frau betrat die Bühne und begann zu singen. Und damit eröffnete die Band BLEACHED den Abend mit einer Art Pop-Rock. Mal schnell und tanzbar, mal langsamer und zum Mitsingen. Aber leider irgendwie nichts, was mich so richtig „geflasht“ hat. Eine solide Band, die glücklicherweise im Publikum deutlich mehr Zuspruch zu finden schien als bei mir. Die Menge applaudierte und hatte ihren Spaß. So muss das sein! Nach knapp vierzig Minuten war der Spaß dann vorbei und die Truppe beendete ihr Set mit getauschten Rollen. Die Sängerin setzte sich ans Schlagzeug, der Schlagzeuger an die Gitarre und die Menge tobte! Coole Sache. Umbaulicht. Umbau. Die Band verließ die Bühne und die Bühnenhelfer betraten diese. Leichte Musik. Nach BLEACHED war ich mental schon auf eine sanfte Popshow eingestellt. Doch wie sich herausstellen sollte, sollte ich falsch liegen.

Nach etwa 20-30 Minuten betraten erneut einige Menschen die Bühne. Eins, zwei, drei… insgesamt sieben von ihnen kamen von links und rechts auf die Bühne und stellten sich an die Instrumente. Einer von ihnen war eine kleine Frau mit blondgefärbten, lockigen Haaren. Heh? Aber konnte das sein? Das Umbaulicht war doch noch an. Die blonde Frau schnappte sich das Mikrofon und sang die Worte „For All I Know“ und in dem Moment, in dem die komplette Band ihren Einsatz fand, änderte sich auch schlagartig die Lichtstimmung und die Masse tobte! PARAMORE standen live und in Farbe auf der Bühne und starteten ihr Set mit dem Song „Told You So“. Was soll ich sagen? Die Stimmung war echt cool. Die Menge sang mit und die kleine, blonde Frau, welche natürlich Hayley Williams war, tanzte voller Elan über die Bühne, während sie sang. Man konnte ihr wirklich deutlich ansehen, dass sie Spaß daran hatte. Daran könnten sich einige andere (jetzt nicht näher genannte) Frontmänner in dieser Größenordnung mal eine Scheibe abschneiden. Weiter ging es mit „That’s What You Get“ und damit wurde auch mein erster Durst nach RIOT! befriedigt. Mit „Still Into You“ und „Caught in the Middle“ wurden weitere Publikumslieblinge gespielt.

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Anders als in meinen Erwartungen stand die Menge nicht nur singend rum, sondern sprang und tanzte und hatte mindestens genau so viel Spaß, wie die blonde Grinsekatze auf der Bühne. Ich kann nicht oft genug sagen, dass die allgemeine Stimmung im Palladium an diesem Abend sehr locker und aufheiternd war. Natürlich können PARAMORE auch langsam und mit „Hate To See Your Heart Break“ erhöhte sich deutlich der Salzgehalt in der Luft. Die singende Masse war zu Tränen gerührt und das auch zurecht. Ein sehr emotionaler Moment. Grundsätzlich hätte Hayley zu keinem Moment des Konzertes selber singen müssen, da das Publikum durchgehend in einer hohen Lautstärke diesen Job übernommen hat. Der vorletzte Song war „Ain’t it Fun“ und auch hier wurde wieder gesprungen, getanzt und gesungen. Ich war positiv überrascht. Auch, wenn bis jetzt von meinem geliebten „RIOT!“ nur ein Song gespielt wurde, war die Show und besonders die Stimmung im Publikum und auf der Bühne der Wahnsinn.

Doch dann änderte sich schlagartig alles. Eine lange Rede. Danke an die Fans, denn „ohne uns könnten sie das nicht machen und nicht davon leben“. Das Übliche eben. Dann erwähnte Hayley, dass ihr Album, „RIOT!“ dieses Jahr zehn Jahre alt wird. Man würde mit seiner Musik wachsen und sich entwickeln, aber man solle seine Wurzeln nicht vergessen. Das Stichwort heißt „Misery Business“ und auf diesen Song habe nicht nur ich, sondern auch der Rest der Zuschauer gewartet. Schluss mit sanftem Gesang, Getanze und Gehüpfe. Hier brach mit einem Mal die komplette Energie aus knapp 4000 Menschen heraus und die Halle explodierte. Das war es, was ich vermisst habe. Doch der Höhepunkt wurde erst erreicht, als Hayley zwei Fans auf die Bühne holte, welche sich an Gitarre und Mikrofon begaben und alles beendeten. Leider sind mir ihre Namen entfallen aber falls ihr das hier lest: gute Arbeit – ihr Rampensäue! Zum (nennen wir es hier mal „Breakdown“) des Songs rastete die bereits tobende Masse noch mehr aus und die Luft füllte sich mich Schweiß. Dankeschön – Licht aus. „Zugabe! Zugabe! Zugabe!“

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Nach diesem aufregendem vermeidlichen Finale betrat die Band erneut die Bühne und spielte ihre erste Zugabe mit der Ballade „Forgiveness“. Die Masse sollte nochmal runterkommen. Danach passierte erneut etwas Unerwartetes und Hayley gab ihr Mikrofon an Drummer Zac Farro ab. Nun gab es ein Cover seines Soloprojektes „HalfNoise“ auf die Ohren und die gesamte Band tanzte zu „Scooby’s in the Back“. Auch BLEACHED betraten die Bühne und die Stimmung übertrug sich auf das tanzende Publikum. Einen letzten Dank, ein letztes Aufatmen und ein letzter Song. Der Konzertabend in Köln wurde mit der ersten Singleauskopplung des aktuellen Albums „Hard Times“ beendet. Danke PARAMORE, danke für diesen schönen Abend!

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