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Indecent Behavior: Definitiv kein One-Hit-Wonder

Das neue Album "Therapy in Melody" erscheint am Freitag.

VON AM 09/05/2023

Es gibt immer solche und solche. Einerseits ergeben sich da Bands seit jeher in grenzenloser Selbstüberschätzung, nur um dann irgendwann zu merken, dass – um etwa eine Formation im weitesten Sinne zu führen – weit mehr dazu nötig ist als virtuoses Talent oder aber Spielfreude. Letzten Endes ist eben auch das Arbeit. Man nehme als Beispiel Sick Of It All, deren Mitglieder nicht nur in einer Band spielen, sondern seit Dekaden nun schon auch darin und daran arbeiten, diese stetig am Leben zu erhalten. Und eben dazu gehört auch, sich dafür fit zu halten, um live bestmögliche Leistung vollbringen zu können. Bekanntheit ist in den meisten Fällen ein Arbeitssieg, so unromantisch das auch klingen mag, und eben kein blankes Zufallsereignis, das einfach so „passiert“. Zumeist stecken dahinter Menschen, die eben genau das begriffen haben.

2023: Die Ausgangslage

Und es gibt solche, die auf genau dem Weg dahin sind. Was noch erreicht werden muss, ist die Bekanntheit. Und eben dieser sollten Indecent Behavior mit ihrem neuen Album „Therapy In Melody“ ein ganzes Stück näher kommen, auch wenn man, so ein lächelnder Frontmann Henrik Bergmann, noch deutlich kleinere Konzerte spiele als die musikalischen Fahnenträger Blink-182, Sum 41 oder aber A Day To Remember. „Unsere Musik spiegelt eigentlich immer unsere Gedanken und Gefühle wider. Bei den ersten beiden Veröffentlichungen trugen wir noch sehr viel Wut in uns. Mit der Zeit hat sich das aber deutlich gelegt. Die Welt ist gerade durchzogen von Krisen und Hass. Da fällt es oft schwer, die Hoffnung und Positivität nicht zu verlieren. Gerade das hat uns in der Pandemie aber so geholfen, wieder klar zu kommen. Mich persönlich machen coole Pop-Punk Melodien einfach glücklich und zaubern ein Lächeln in mein Gesicht. Ich denke, gerade deshalb sind die neuen Songs auch deutlich mehr im Pop-Punk zu verorten.“

„Wir wollten irgendwie den Spirit der 2000er aufrecht erhalten, aber auch nicht komplett in der Nostalgie versinken.“

Und in der Tat. Die rote Fahne der Vergangenheit und die inbrünstige Wut, die auch eine Band wie Strike Anywhere ein „Exit English“ hat zustande bringen lassen, sind einem grundlegenden Melodieverständnis gewichen, das „Therapy in Melody“ zugänglich werden und furiose Konzerte vermuten lässt. In jedem Fall, so Henrik, lautet das Ziel, irgendwann von der Band leben zu können. Werde das in den nächsten zwei oder drei Jahren gelingen, käme man seinen eigens gesteckten Plänen ein deutliches Stück näher. Man habe auch noch das ein oder andere Festival auf der Agenda, auf dem man gerne einmal spielen würde.

Indecent Behavior: Wie eine gut geölte Maschine

Dem Zufall überlassen Indecent Behavior indes dabei vergleichsweise wenig, da man tatsächlich fast alles, was die Band betrifft, in der Vergangenheit selbst geregelt habe. Gitarrist Chris etwa kümmere sich um Mix, Mastering und Produktion, Bassist Denis macht alle grafischen Arbeiten, Shirt-Designs, Artworks und das Online Marketing liege bei dem beruflich vorbelasteten Henrik selbst. Den Großteil der eigenen Videos produziere man übrigens auch noch selbst, was – wenn man sich etwa das von „Twice As Good“ anschaut, kaum noch vorstellbar ist.

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Doch auch hier tue sich eine ganze Menge und bewege sich. „Wir haben uns irgendwann aufgerafft und uns dazu entschieden, erst einmal alles selbst zu organisieren, sodass wir wissen, wovon wir überhaupt reden und was wir de facto wollen. So langsam wird es aber echt viel und wir sind auch froh, einige Teile, so etwa das Management, die Promotion und das Booking abgeben zu können. Ein Label-Deal wäre der nächste große Schritt!“

Gekommen, um zu bleiben

Wir sprachen eingangs von Arbeitssiegen. Mit „Therapy In Melody“ ist Indecent Behavior ein erster großer gelungen, auch wenn man noch viel vor sich liegen hat. Die Band, so Henrik, sei auch jetzt im Alltag schon allgegenwärtig. „Es ist deutlich mehr als ein Hobby geworden, und das lieben wir sehr! Unser Urlaub geht für die Touren drauf, wir arbeiten teilweise schon in Teilzeit, um mehr Zeit für die Band zu haben. Abends proben wir und planen Musikvideos oder Konzerte. Die Band ist also definitiv nicht mehr wegzudenken und immanent wichtiger Bestandteil unseres Lebens.“

Um sich davon auch selbst zu überzeugen, hat man demnächst tatsächlich reichlich Gelegenheit:

26.05.2023 – Saarbrücken, Studio 30
01.06.2023 – Köln, Helios 37
02.06.2023 – Hamburg, Astra Stube
08.06.2023 – Frankfurt, Ponyhof
09.06.2023 – Erfurt, Klanggerüst
10.06.2023 – Leipzig, Neues Schauspiel

Foto: Simon Volz / Offizielles Pressebild

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