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Melodic HardcoreMetalcorePost-Hardcore

Live bei: Being As An Ocean in Oberhausen (27.08.2023)

BAAO auf Pre-Release-Tour.

VON AM 30/08/2023

Im letzten Jahr waren Being As An Ocean hierzulande unterwegs, um das zehnjährige Jubiläum ihres Debütalbums „Dear G-D“ zu zelebrieren. Danach ging es dann aber wieder ganz schnell zurück nach Los Angeles, um weiter an den neuen Songs für das kommende Album zu schreiben. Zwar haben wir in Sachen Release-Datum noch keine konkreten Infos. Doch entweder ist das Album schon fertig oder die Band braucht eine kleine Pause vom tristen Studioalltag. Wie auch immer, die „Swallowed By The Earth“-Tour führte die Band am vergangenen Sonntag auch in den Kulttempel nach Oberhausen.

Senna

Besagter Kulttempel ist dann auch schon ordentlich gefüllt, als um 18.45 Uhr Senna als Opener die Bühne betreten. Die Band aus Mannheim hat zwar schon im letzten Jahr mit Being As An Ocean zusammengespielt, die diesjährige Tour scheint dann aber doch einiges an Aufregung hervorzurufen. Und so begrüßt Sänger Simon Masdjedi die Anwesenden erst einmal mit einem „Hallo Wiesbaden“. Mit „Spießbaden“ verwechselt zu werden, gefällt den auf Kohle geborenen Damen und Herren im Ruhrgebiet sicher nicht besonders gut, wird aber dann doch amüsiert hingenommen. Mit zunehmender Länge des Sets schafft es die Band gut, die Nervosität abzulegen. Auch der Sound ist zu diesem frühen Zeitpunkt schon absolut in Ordnung. Die Menge im Kulttempel scheint mit Senna allerdings noch nicht allzu sehr vertraut zu sein und so wird mehr aufmerksam zugehört als interagiert. Den ein oder anderen neuen Fan wird die Band aber sicher gewonnen haben.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (stray.view)

Of Virtue

Auch die ausgewiesenen Of Virtue-Fans sind im Kulttempel wohl in der Unterzahl. Und doch schafft es die Band aus Michigan mit ihrer ganzen Erfahrung und Routine, erste Circle Pits in Bewegung zu setzen. Of Virtue haben in diesem Jahr bereits einige neue Singles veröffentlicht und nutzen die Show dann auch, um auf ihr Ende September erscheinendes Album „Omen“ aufmerksam zu machen. Gerade die neuen Songs kommen beim Publikum schon gut an und zeigen, dass das neue Album auch in Sachen Live-Tauglichkeit einiges zu bieten haben wird. Of Virtue haben seit ihrer Gründung 2009 schon einige Höhen und Tiefen hinter sich gebracht, doch seit dem Einstieg von Fronter Tyler Ennis befindet sich die Band auf einem sehr guten Weg. Das zeigt auch die alles in allem souveräne und gelungene Show in Oberhausen.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (stray.view)

Being As An Ocean

Trotz zwei überzeugender Support-Acts wartet der gut gefüllte, aber nicht ausverkaufte Kulttempel natürlich darauf, dass Being As An Ocean endlich die Bühne betreten. Um 20.45 Uhr ist es schließlich soweit. Die Band startet mit „Little Richie“ von ihrem äußerst kontroversen Seltitled-Album aus dem Jahr 2015 und schickt ihren Übersong „Alone“ direkt hinterher. Sänger Joel Quartuccio hält es kaum auf der Bühne aus und sucht – auch später im Set – immer wieder den direkten Kontakt zu den Fans und mischt sich unter sie. Da hat wohl jemand nach vielen langen und einsamen Tagen im Studio Nachholbedarf in Sachen menschlicher Nähe. Die Fans freut es – win-win.

Ein Gewinn für Being As An Ocean, die nach wie vor nur als Duo, bestehend aus Joel Quartuccio und Gitarrist Michael McGough unterwegs ist, sind auch die beiden Gastmusiker, die wieder dabei sind. Casey McHale hat bekanntlich schon bei Funeral For A Friend erfolgreich ausgeholfen und liefert auch bei Being As An Ocean souverän an den Drums ab. Und Gitarrist David Baqi ist die Spielfreude auch in Oberhausen in jeder einzelnen Moment anzumerken. Übrigens verzichten Being As An Ocean ebenso wie Of Virtue live auf den Bass – sozusagen wegrationalisiert.

Vorgeschmack auf das kommende Album

Das etwa 70-minütige Liveset ist ein ebenso vielseitiger wie wilder Ritt durch die Bandgeschichte. Aber es gibt auch neue Tracks zu hören. Das erst zwei Tage vor der Show veröffentlichte „Death Can Wait“ ist schon überraschend vielen Fans bekannt und wird dementsprechend gefeiert. Und dann gibt es sogar noch einen neuen Song zu hören. „Swallowed By The Earth“ kommt ebenfalls gut an, hat überraschend viele Hardcore-Vibes und könnte so ein Fingerzeig sein, wohin das neue Album gehen wird. Das Warten auf neue Musik fällt nach der Show in Oberhausen definitiv nicht leichter. Vor allem, weil es das Finale mit „Dear G-d“, „Dissolve“ und natürlich „This Loneliness Won’t Be the Death of Me“ noch einmal in sich hat. Bleibt nur zu hoffen, dass Being As An Ocean schnell nach Europa zurückkehren. Dann gerne auch mit einem neuen Album im Gepäck.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Philipp Mirschel (stray.view)

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