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Live bei: DEEZ NUTS & COMEBACK KID in Köln!

Zum Zeitpunkt der Show rückte der Karneval gefährlich nahe und mir graulte es schon wieder vor der fünften Jahreszeit. Schön ...

VON AM 24/02/2017

Zum Zeitpunkt der Show rückte der Karneval gefährlich nahe und mir graulte es schon wieder vor der fünften Jahreszeit. Schön wenn es dann Tage gibt, die einen die lauernde Bedrohung wieder vergessen lassen. So wie zum Beispiel an diesem einen Samstag, als sich DEEZ NUTS, COMEBACK KID und vier weitere Hardcore-Kracher beim letzten Tourstop der „You Are Part Of This Tour“(-Tour) die Klinke in die Hand drückten. Also packte ich mir meine Kollegin Julia und wir beide machten uns auf zur Essigfabrik im schönen Köln-Poll.

Fast schon überflüssig wirkt eine Vorstellung der beiden Headliner. DEEZ NUTS, 2007 gegründet von Ex-I KILLED THE PROM QUEEN Drummer JJ Peters, sind mit vier veröffentlichten LPs und einer EP regelmäßig in unseren Gefilden unterwegs. Zuletzt konnte man die Band auf ihrer mehr als ausgiebigen Festival-Tour im letzten Sommer bestaunen, bei der sie unter anderem auf unserem MoreCore Festival, dem Jera On Air und Wacken Open Air halt machten. Ein neues Album wird zudem dieses Jahr das Licht der Welt erblicken.

COMEBACK KID blicken auf eine noch längere Karriere zurück. Gegründet 2002, seitdem sieben LPs released, sind sie für viele der Inbegriff des New School-Hardcores. Ihr letzter Abstecher auf deutschen Boden war ebenfalls letzten Sommer, in Form einer kleinen Festival-Tour mit TERROR und DEFEATER.

Als wären die Headliner nicht genug, gab es noch ordentlich Stoff zum Anheizen. REALITY SLAP aus dem sonnigen Portugal, die im Underground-Hardcore keine Unbekannten sind, durften sich als Opener auf allen Shows beweisen und eine neue Fanbase erobern. GET THE SHOT aus Kanada feierten als weiterer Support Premiere vor dem europäischen Publikum und brachten schnellen Hardcore mit jeder Menge Thrash-Metal-Einfluss mit. Einigen bereits bekannt als Support von NORTHLANE waren außerdem die Jungs von HELLIONS von der schönen australischen Küste mit dabei, die letztes Jahr ihr drittes Album „Opera Oblivion“ released haben. Als abschließenden Support gab es die Veteranen von FIRST BLOOD, samt neuem Album „Rules“, als metallisch berstende Sahnehaube.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)
REALITY SLAP starteten um 18:30 Uhr und legten vor. Kraftvoller Sound und pure Energie auf der Bühne, trotz des letzten Tourdates. Das Publikum, noch etwas verhalten und der Raum nicht randvoll, gab es trotzdem einiges an Bewegung vor der Bühne. REALITY SLAP waren ein guter Anheizer und verdienen definitiv mehr Aufmerksamkeit in der Zukunft.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)
Danach ging es mit den Kanadiern von GET THE SHOT weiter und die zogen das Tempo um einiges an. Thrashiger Hardcore, der förmlich nach Circle Pits schreit. Leider hatte die Stimme von Frontmann JP bei der Dauer von Tour ein wenig gelitten und war nicht so kräftig und präsent wie sie sein sollte. Dem Publikum war das egal und es wurde kräftig mitgebrüllt und gemosht.

Danach ging es weiter mit den Jungs von HELLIONS die einen Kontrast im Sound aller Bands bildeten. Clean-Gesang, weniger rhythmus-orientiert, teilweise stark an Pop-Punk erinnernd. Auch wenn die Performance mehr als tadellos und die Band alles andere als langweilig war, war die Wahl der Songs nicht auf dieses Publikum ausgelegt. Die Leute waren auf einem Hardcore-Abend eingestellt und haben sich gerade durch die eher ruhigeren Songs mit den Clean-Vocals etwas rausbringen lassen. Nichtsdestotrotz haben HELLIONS mein Interesse geweckt und ich werde auf jeden Fall bei ihrem nächsten Besuch in Deutschland wieder dabei sein.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)
Als nächstes gab es die Nackenklatscher schlechthin mit den Mosh-Meistern von FIRST BLOOD. Sänger Carl, den wir vor der Show für ein Interview besucht hatten, strotzte nur so vor Energie. Ein brutaler Sound, der im krassen Gegensatz zu HELLIONS aus den Lautsprechern dröhnte. Mit dem neuen Album „Rules“ im Gepäck, war jetzt auch der Letzte im Publikum wach und es gab Stagedives ohne Ende. Moshpits und Wall Of Deaths beherrschten den Raum vor der Bühne. Nachdem der Ansage für den Song „Rules Of Conviction“ gab es schließlich kein Halten mehr und Köln zeigte, warum Bands so gerne in die Rheinmetropole kommen.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)
Nachdem FIRST BLOOD ordentlich Bewegung in die Sache brachten, kamen DEEZ NUTS um dort nochmal einen drauf zu setzen. JJ Peters und Kollegen standen mit unerschöpflicher Energie auf der Bühne, zogen Leute zum Stagedive hoch, verteilten High Fives und ließen die Leute mit ins Mikro brüllen. Absolute ansteckend und mitreißend. Der Sound war mächtig und drückte einen nach hinten. JJ Stimme hätte an gewissen Stellen präsenter sein können wurde jedoch wunderbar vom Publikum ausgeglichen. Für mich persönliche der beste Auftritt von DEEZ NUTS, nachdem ich sie das erste Mal 2011 in dieser Location gesehen habe.

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Den Abschluss und damit das große Finale machten COMEBACK KID. Als wäre es der erste Tag der Tour, waren die „Kids“ ein Nuklearkraftwerk der guten Laune. Das ließen sich auch die anderen Bands und die Jungs von NASTY, die aus Aachen angereist waren, nicht entgehen. Mit „G.M. Vincent & I“ ging es schlagartig los und von Anfang an waren mindestens zwei Leute mehr auf der Bühne als üblich. Ohne Pause ging es weiter mit „False Idols Falls“ und „Wasting Arrows“, die das Publikum zum Explodieren brachten. Die Setlist wurde dominiert vom aktuellen Album
„Die Knowing“, aber auch Klassiker wie „Broadcasting“, „Partners In Crime“ und „Talk Is Cheap“ fehlten nicht. Der Abschluss wurde mit dem absoluten Kulthit „Wake The Dead“ gemacht, bei dem ein Mädel aus der ersten Reihe die ersten zwei Zeilen schrie. Nun gab es auch für die letzten Menschen kein Stillstehen mehr, als sich die Stagediver teilweise gegenseitig auf der Bühne umliefen. „You said, you said, you said!“ ertönte durch den ganzen Raum. Der Sound war nahezu perfekt: kraftvoll Gitarren, ein drückender Bass, ein nicht zu dominantes Schlagzeug und gut hörbare Vocals.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)
Nach dem letzten „Wake up the dead!“ endete der Abend auf dem absoluten Höhepunkt und es bleibt nur folgendes von meiner Seite zu sagen: Auch wenn der Underground einen immensen Teil der Hardcore-Szene ausmacht, war dieser Abend ein Paradebeispiel dafür, wie eine HC-Show auszusehen hat. Stage Dives and High Fives, Sing-alongs und Circle Pits, jeder in diesem Raum war „Part Of This Tour“.

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