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Live bei: PIERCE THE VEIL in Berlin!

Es gibt diese Bands, die einen über die Jahre hinweg immer begleitet haben. Die man immer ‚ein wenig‘ gehört hat, ...

VON AM 20/11/2016

Es gibt diese Bands, die einen über die Jahre hinweg immer begleitet haben. Die man immer ‚ein wenig‘ gehört hat, nie ein verrückter Fan von war, deren Musik man aber liebt und respektiert auch wenn einen die Gründe dafür mit unter schleierhaft sind, hat die Band doch durchaus Alleinstellmerkmale die sonst eher weniger Kapellen aufweisen. Die Rede ist von PIERCE THE VEIL. Irgendwie waren sie immer da, immer gut aber nie dauerhaft in der obligatorischen Lieblingsplaylist.

An diesem Tag spielten sie im Berliner Huxley’s. CREEPER stehen bereits auf der Bühne als wir durchfroren und leicht verärgert über die örtliche Security den Raum betreten. Was zu allererst auffällt, ist, dass die Halle nicht mal zu einem Drittel gefüllt ist. Das mag daran liegen das gute zwei Kilometer die Hauptstraße runter grade ein Konzert mit ähnlicher Musik tobt, könnte aber auch Resultat davon sein, dass die Karten heute Abend mit rund 30 Euro eben nicht all zu günstig sind. Der Stimmung der Anwesenden tut das jedoch keinen Abbruch. CREEPER kommen gut an, was ich an der doch recht außergewöhnlichen Stimme des Fronters und ihren flotten und eingängigen Songs festmache.

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Nach der Umbaupause in der man sich das ein oder andere lokale Kaltgetränk gönnt, betreten dann LETLIVE die Bühne. Schon im Vorfeld habe ich auf diese Band große Stücke gehalten. Schon allein weil ihr Sänger Jason vorzugsweise seine Songs aus dem Publikum herausträllert, anstatt normkonform auf der Bühne zu bleiben. Während der ersten paar Songs macht er selbst jedoch zu keine Anstalten, selbige zu verlassen. Dafür fliegen Wasserflaschen, Plecks und schlussendlich auch sein Mic in die Menge. Unterdessen rollt er sich selbst auf der Bühne zusammen und man mag fast glauben, dass er krampft und ist darauf froh, dass dem nicht so ist. Hatte der gute Herr doch vor nicht allzu langer Zeit noch Probleme mit seinem Bein. Jedoch hat ihn das nie daran gehindert, eine absolut chaotische Performance hinzulegen. Und so findet er sich auch heute gegen Ende des Sets auf der Theke wieder. Da kommt sein Bühnentechniker ganz schön ins Straucheln und kaum mit dem Mic-Kabel hinterher. Wild rennt der Sänger durch die Menge und schmeißt sich zu Ende regelrecht auf den Boden. Ganz schön gestört – auf die gute Art.

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Es folgen PIERCE THE VEIL. Und während man sich noch fragt, ob man die Band nach ihrem Umzug gen Florida vor vielen Jahren noch als ‚Mexi-Core‘ bezeichnen kann, geht auch schon die wilde Show los und das Publikum versinkt in einem Meer aus Konfetti. Wunderschön. Die Band legt sich ganz schön ins Zeug und vor allem Jamie zur Linken springt wie ein Flummi über die Bühne und von seinem Riser. Spaßig anzusehen sind sie. Auch macht ihre Musik Freude und die offensichtlich gute Laune der Band überträgt sich in Windeseile auf die lauthals mitsingenden Fans. Einige von Ihnen haben sogar Plakate gemalt.

Ob man das mit der Aufschrift ‚Ihr habt mein Leben gerettet‘ dann traurig, süß oder einfach erschreckend findet, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist: Diese Band macht happy. Kleiner Wermutstropfen für mich als Uralt-Fan ist die Songauswahl. Die Band spielt vornehmlich neuere Tracks. Nicht weiter verwunderlich, ist doch ihre aktuelle Platte ‚Misadventures‘ noch relativ frisch. Gegen Ende des Sets darf dann ein Mädel im bunten Batikshirt auf die Bühne und Sänger Vic widmet ihr einen Song, was sie zu Tränen rührt.

Ein wenig kann man es verstehen, hat er doch eine sehr sympathische Art an sich, wenn er mit dem Publikum kommuniziert. Abermals folgt Konfettiregen, dieses Mal sind es lange Luftschlangen, die über unsere Köpfe hinweg fliegen, ehe kurz darauf ‚This is a wasteland…‘ aus den Lautsprechern zu uns klingt.

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Nach den obligatorischen ‚Zugabe! Zugabe!‘-Rufen fragte ich mich gegen Ende des Sets, wie weit man mit der musikalischen Selbstentfaltung gehen darf, behandelt der Song ‚Circles‘ doch das Attentat in Paris mit quietschbunten Klängen und witzigen, kleinen Melodien und Singalongs. Ich passe aus guten Gründen.

Zum krönenden Abschluss erklingt der PTV-Hit der letzten Jahre ‚King For A Day‘ dann final und mein vorheriges Kopfschütteln wird verdrängt. Oft auf Guitar Hero durchgespielt und immer gegen Ende gescheitert, beweist dieser Song abermals das PIERCE THE VEIL auch nach vielen Jahren im Geschäft immer noch Bock haben und soliden Post-Hardcore hervorbringen. Zum krönenden Absch(l)uss folgt abermals das belobte Konfetti. Dieses Mal in bunt und farbig. Unter großem Applaus verlässt die Band die Bühne und wir gehen zufrieden und gut gelaunt nach einer gelungenen Show nach Hause. So machen Konzerte Spaß!

Bericht und Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

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