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Review

Pop Pop-Punk Rock

Kritik: machine gun kelly - "lost americana"

2020 begeisterte machine gun kelly uns mit seinem Album „Tickets To My Downfall“. Das erste Pop-Punk-Album des Rappers aus Ohio ...

VON

2020 begeisterte machine gun kelly uns mit seinem Album „Tickets To My Downfall“. Das erste Pop-Punk-Album des Rappers aus Ohio erhielt nahezu ausschließlich positive Kriterien. Ein neuer Superstar am Pop-Punk-Himmel? Diese Hoffnung machte mgk mit „mainstream sellout“ im Jahr 2022 zum Teil selbst wieder zunichte. Zu langweilig, zu einfältig, um den einmal gewonnenen Status zementieren zu können. Vielleicht gibt uns ja das neue Album „lost americana“ Aufschluss darüber, ob mgk nun eher Dauerbrenner oder doch Strohfeuer ist.

machine gun kelly startet stark

Der Opener „outlaw overture“ ist allein schon wegen seiner Länge von mehr als fünf Minuten ein echtes Statement. Aber: Der Song ist weder langweilig noch überfordernd. Er macht vielmehr richtig Spaß. Vielleicht etwas seichter, als man sich es erhofft hat. Aber gerade die letzten beiden Minuten – die eigentlich ein eigener Song sind – zeigen noch einmal, wieviel Potential in mgk steckt. Diese Ouvertüre macht das, was sie machen soll. Sie macht neugierig auf das Album.

Zu oft fehlen Druck und Tempo

Das Album kann in der Folgezeit die vom Opener geweckten Erwartungen durchaus erfüllen. Es bleibt zwar, dass man sich immer wieder etwas mehr Druck, etwas mehr Tempo wünscht. Wie würden sich die Songs wohl erst mit dem nötigen Punch anhören? Vermutlich so wie viele Tracks auf „Tickets To My Downfall“. Das wollte mgk aber offensichtlich verhindern. Und so bleibt es im ersten Albumdrittel insgesamt sehr ruhig. Dadurch wird es zwar nicht unbedingt schlecht, aber doch etwas zu träge. Ein Song wie „goddamn“ steht dann auch irgendwo zwischen einem netten Pop-Punk-Track und einer Ballade, die nicht so richtig zünden will. Hier verschenkt der 35-Jährige definitiv Potential.

mgk lässt sein Können zumindest aufblitzen

Dass es auch anders geht, wird auf dem sehr gefälligen und abwechslungsreichen „vampire diaries“ mehr als deutlich. Hier spielt mgk all seine Stärken aus. Die Stimme, einprägsame Hooklines, eingängige Lyrics. Mit letzterem kann zwar auch „miss sunshine“ aufwarten. Das war es an positiven Aspekten zu diesem Song aber auch schon. Wie es diese langweilige und einfallslose Nummer auf das Album geschafft hat, weiß sie vermutlich selbst nicht. Auch hier verschenkt mgk neben dem Platz auf der Platte wieder einmal jede Menge Potential. Insgesamt sind solche Ausreißer nach unten auf „lost americana“ aber doch sehr selten. Nach oben geht gleichwohl auch nicht ganz so viel. Immer wieder entsteht der Eindruck, dass man es sich im Hause machine gun kelly beim Songwriting doch etwas zu leicht gemacht hat.

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Dabei soll aber nicht unter den Tisch fallen, dass es immer wieder nette Songs gibt. „sweet coraline“ geht gut ins Ohr und auch die Ballade „tell me whats up“ löst zwar keine Gänsehaut, aber doch ein paar Gefühle aus. Es sollte auch klar sein, dass Pop-Punk im Allgemeinen und machine gun kelly im Besonderen nicht dazu gemacht sind, die anspruchsvollste Musik, die unser Planet gehört hat, zu kreieren. Aber ein wenig mehr hätte sich mgk schon. Dass er es besser kann, wissen wir schließlich. Das berührende „orpheus“ ist dann aber zumindest ein sehr einfühlsamer und dadurch auch mehr als versöhnlicher Schlusspunkt einer Platte, die im Ergebnis zu oft unter den Möglichkeiten bleibt.

Bild: Cover-Artwork zu „Lost Americana“

ALBUM
Lost Americana
Künstler: Machine Gun Kelly

Erscheinungsdatum: 08.08.2025
Genre: , ,
Label: EST 19XX / Interscope Records
Medium: Streaming, CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. outlaw overture
  2. cliché
  3. run rebel run
  4. goddamn
  5. vampire diaries
  6. miss sunshine
  7. sweet coraline
  8. indigo
  9. starman
  10. tell me what’s up
  11. can’t stay here
  12. treading water
  13. orpheus
6.5
FAZIT
„lost americana“ ist ein Album, bei vieles im Konjunktiv stecken bleibt. machine gun kelly hätte hier durchaus die Möglichkeit gehabt, ein gelungenes Pop-Punk-Album abzuliefern. Doch zu oft bleibt es bei interessanten Ansätzen. Das Album ist keineswegs schlecht, aber eben auch nicht besonders gut. Die Songs tun nicht weh, können aber auch nur selten begeistern. So klingt der blasse Durchschnitt.