Three Days Grace: „Adam und Matt haben Schere, Stein, Papier darum gespielt, wer welchen Part singen darf“

Es war etwas, was vergangenes Jahr sicherlich niemand auf seiner Bingo Card hatte: Adam Gontier ist zu Three Days Grace zurückgekehrt und hat aus dem Quartett eine fünfköpfige Band gemacht. Denn wo anderswo Sänger gehen müssen, wenn der Ex-Frontmann zurückkehrt, teilen sich Gontier und der langjährige TDG-Sänger Matt Walst einfach das Mikrofon. Oder haben das Equipment um eins erweitert.

Three Days Grace-Gitarrist Barry Stock im Interview

Streit gibt es zwischen den beiden Platzhirschen sicherlich nicht, wie uns Gitarrist Barry Stock im Interview zum neuen Album „Alienation“ und zur anstehenden Europa-Tour erklärt. „Die beiden verstehen sich hervorragend“, sagt er. „Es gab nie Stress, auch nicht bei der Frage, wer was singt. Die beiden haben Schere, Stein, Papier darum gespielt, wer welchen Part singen darf“, lacht er.

„Alienation“ – das nunmehr achte Studioalbum von Three Days Grace, das insgesamt vierte, auf dem Matt Walsts Vocals zu hören sind, das fünfte, auf dem Adam Gontier sind und das erste, auf dem die beiden Sänger ergänzend zusammenarbeiten.

Eine neue Ära beginnt – und eine Grundlage, die den Entstehungsprozess in irgendeiner Art und Weise beeinflusste? „Nein“, sagt Barry Stock. „Wir waren genauso kreativ wie in den Jahren zuvor, wir haben super gevibed. Mir persönlich hat es super viel Spaß gemacht, mit den beiden zusammenzuarbeiten, denn das machen wir alle schon so lange. Aber wirklich etwas geändert haben wir nicht.“ Natürlich sei es so, dass die beiden Sänger den Stücken eine Handschrift verpassen, doch im Großen und Ganzen sei man sich sehr treu geblieben.

„Wenn andere Bands sich etwas bei uns abschauen, ist das cool“

Gut so! Das hört man bereits den ersten Singles an, die Three Days Grace im Vorfeld ausgekoppelt haben. „Bei unserer US-Tour haben wir gemerkt, wie sehr unseren Fans die Stücke gefallen“, erzählt Barry. „Gerade ‚Dominate‘ und ‚Mayday‘ wurde total abgefeiert.“ Übrigens auch zwei seiner Favoriten auf dem neuen Album, wenn er denn welche wählen müsste. „So richtig kann ich aber gar nicht sagen, welcher Song mir am besten gefällt. Ich mag alle, sie sind einfach wir. Und die Arbeit daran war einfach toll“, gesteht der Gitarrist.

Im November sind Three Days Grace mit ihrem neuen Album „Alienation“ im Gepäck dann auch hier auf Achse. Mit dabei sind Badflower, eine Band, die gerade mal halb so lang im Geschäft ist wie TDG. Was schauen sich Barry Stock und seine Kollegen von neueren Acts ab? „Gar nicht mal so viel“, gesteht er. „Ich habe im Vorfeld selten Meinung zu Bands, mit denen wir Touren. Ich lasse mich dann bei den Shows überraschen, muss jedoch ehrlich sagen, dass ich mein Ding durchziehe und den anderen Musikern ihr Ding lasse.“ Eine ehrliche Einschätzung. „Wenn sie etwas von uns lernen, cool. Wenn ich mir etwas abschaue, super! Aber ich forciere das nicht.“

Auch Social Media sei für ihn kein Thema. „Ich treibe mich da nicht so aktiv rum, insbesondere nicht zum Vermarkten. Ich verstehe aber total, dass das für junge Acts ein riesen Thema ist und ganz ehrlich? Ich hab vollsten Respekt vor dieser Leistung. Ich wünschte, ich könnte das Social Media Game mitspielen“, lacht er. „Aber da fuchse ich mich nicht mehr rein.“

Ist es denn für eine Band heutzutage leichter, im Musik-Business durchzustarten als vor gut 20 Jahren, als Three Days Grace mit ihrem Selftitled-Album debütierten? „Ich weiß es nicht“, räumt Barry ein. „Ich mache mir über so etwas keine Gedanken. Musik ist für mich Musik und jeder, der Musik machen möchte, soll es tun – egal wann, egal wo. Es ist eine Leidenschaft und dem sollte nichts im Weg stehen.“

Im Herbst 2025 auf Tour

„Alienation“ von Three Days Grace erscheint am 22. August 2025. Im November geht’s dann auf Achse. Worauf die Fans sich freuen können? Darauf hat Barry Stock eine ganz klare Antwort: „Ihr kennt Three Days Grace noch nicht in dieser Dynamik, in der wir uns gerade befinden. Unsere beiden Sänger werden euch umhauen. Ihr werdet es lieben!“ Na dann – ab dafür!

Foto: Matt Barnes / Offizielles Pressebild