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Sum 41: Das sind die 10 besten Songs der Band
Unsere Wishlist für die letzten Shows.
VON
Malin Jerome Weber
AM 22/05/2023
Vor zwei Wochen dürften Pop-Punk-Fans weltweit eine Erschütterung der Macht gespürt haben. Spätestens bei der nächsten Betrachtung ihrer Social Media-Feeds sollte dann klar geworden sein, dass man sich nicht geirrt hatte. Auch wenn natürlich kein ganzer Planet zerstört worden ist, dürfte bei der Ankündigung der bevorstehenden Auflösung von Sum 41 vor allem bei Die-Hard-Fans eine Welt zusammengebrochen sein. Trotz aller Traurigkeit darüber, die Kanadier nach den Auftritten bei Rock am Ring und Rock im Park, einem letzten Album sowie einer finalen Tour nicht mehr auf den Bühnen dieser Welt bestaunen zu können, lässt sich jedoch eine beeindruckende Tatsache festhalten.
Sum 41: Aufhören, wenn es am Schönsten ist?
Im Gegensatz zu vielen anderen, jahrzehntelang aktiven Bands werden Sum 41 nicht in Gefahr laufen, sich irgendwann in musikalischer Belanglosigkeit zu verlieren. In 27 Jahren Bandgeschichte haben die Pop-Punk-Veteranen nicht nur eine Menge starker Alben rausgebracht – sie haben auch ein beinahe unmögliches Comeback nach dem Leber- und Nierenversagen von Frontmann Deryck Whibley vollbracht. Vor allem für ihre bis dato aktuelle Platte “Order in Decline” (2019) erhielt das Quintett weltweit große Anerkennung. Bildet ihre Diskografie also schon ein angemessenes Vermächtnis? Folgende zehn Songs lassen auf jeden Fall darauf schließen.
Makes No Difference
Wie hat alles begonnen? Sum 41 gründeten sich 1996 genau 41 Tage nach Sommerbeginn. Vier Jahre später sollte ihre erste EP mit dem Titel “Half Hour Of Power” (2000) das Licht der Welt erblicken und ihre fantastische Debütsingle “Makes No Difference” mit im Gepäck haben. Dieser wunderbare Coming-of-Age-Track dürfte wahrscheinlich nur den Wenigsten kein Lächeln ins Gesicht zaubern – so perfekt wie er auch einfach in diese Zeit passt. Ihr Gespür für catchige Lead-Gitarren und ohrwurmartige Refrains stellt die Band gleich hier schon unter Beweis.
In Too Deep
Es gibt zwei Songs von ihrem Debütalbum “All Killer No Filler” (2001), die man als Millenial zu jeder Tageszeit aus dem Effeff mitsingen können muss. Die Rede ist natürlich zum einen von “Fat Lip”, zum anderen aber auch von “In Too Deep” – ihrem zweiten großen Überhit. Neben verspielten Drumsamples und einem wunderbar geschredderten Solo von Dave Baksh ist es vor allem das zugehörige Musikvideo, mit dem sich die Band auf ewig in unsere Herzen eingebrannt hat. Immer und immer wieder kann man sich dieses legendäre Turmspring-Turnier reinziehen.
Handle This
Dass Sum 41 auch Songs der gefühlvolleren Art beherrschen, zeigt das ebenfalls dem Debütalbum entsprungene “Handle This”. Es ist gerade die leicht unbeholfene Art, mit der Deryck Whibley den Song vorträgt, die diesen Song so liebenswert macht. So wirkt die Band – wie auch generell durch die Präsentation ihrer ersten Platte – extrem nahbar und strahlt eine gewisse Gewöhnlichkeit aus, die sie umso sympathischer macht. Auch hier glänzt wieder Gitarrist Dave Baksh durch seine geschmackvollen Leadgitarren und ein seelenvolles Solo.
The Hell Song
Schon seit ihren Anfangstagen haben Sum 41 keinen Hehl daraus gemacht, ihre Liebe und Nähe zum Metal zu offenbaren. Was mit der Iron Maiden-Parodie “Pain for Pleasure” (2001) noch als kleiner Schmunzler begann, sollte sich auf den zwei folgenden Platten dann doch als relativ klare Marschrichtung herausstellen. So startet “Does This Look Infected?” (2002) gleich mit dem polternden “Hell Song”, der ein wenig Tempo rausnimmt und dafür etwas mehr Kante zeigt – und das ohne auf einen gewohnt starken Chorus verzichten zu müssen.
Over My Head (Better Off Dead)
“Who said it was easy to pick up all these pieces?”. Nicht nur musikalisch zeigten sich Sum 41 im Vergleich zu “All Killer No Filler” (2001) auf “Does This Look Infected?” (2002) härter – auch lyrisch wanderte die Band von den leichtgängigen Texten ihres Debüts hinüber zu den ersten Songs über Zweifel und Verlorenheit. “Over My Head (Better Off Dead)” bildet gleich ein sehr gutes Beispiel für diesen neuen Tonus. Während die Anspannung in den Strophen noch unter der Oberfläche brodelt, kann Deryck spätestens im Chorus seine Emotionen nicht mehr deckeln.
No Reason
Auf dem Nachfolgealbum “Chuck” (2004) fanden neben persönlichen Ängsten auch Weltschmerz und Gesellschaftskritik ihren Weg in die Texte von Sum 41. Ein beeindruckendes Doppelpack bilden dabei die beiden ersten Tracks des Albums – “We’re All To Blame” und “No Reason”. Während die Kanadier auf ersterem mehr denn je in Metal-Gefilde abdriften und eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle entfesseln, bildet “No Reason” einen eher punkigeren Gegenpol, der die Band mit einem hohen Energielevel und einem eindringlichen Chorus auf einem absoluten Peak zeigt.
Pieces
Auch wenn sich auf “Chuck” (2004) definitiv nicht die bekanntesten Hits der Band befinden, so lässt es sich aber dennoch als vielleicht intensivstes Sum 41-Album herausstellen. Das zeigt sich zum einen natürlich über die beinharten, lauten Momente, zum anderen aber auch über die zarten Momente wie in der Ballade “Pieces”. In herzzerbrechenden Zeilen singt Deryck Whibley hier über das überfordernde Gefühl, nirgendwo in der Gesellschaft einen Platz zu finden und sich nirgends so richtig zugehörig zu fühlen.
Walking Disaster
Mit der Rückkehr zu ihren Pop-Punk-Wurzeln haben sich Sum 41 definitiv nicht nur Freunde gemacht. So wirkt “Underclass Hero” (2008) streckenweise unausgegoren und wollte als ganzes Album nicht so recht überzeugen. Dass sich dann ausgerechnet auf einer ihrer schwächeren Platten ein Meisterwerk wie “Walking Disaster” befindet, zeugt fast schon von einer gewissen Komik. In mehreren Akten beschreibt die Band voller Sarkasmus eine gescheiterte Eltern-Kind-Beziehung und entfesselt dabei einen der energetischsten Songs ihrer gesamten Karriere.
Screaming Bloody Murder
Auch ihr letztes Album mit Drummer und Gründungsmitglied Steve Jocz hat seine Schwierigkeiten mit sich gebracht. Der Titeltrack zu “Screaming Bloody Murder” (2011) ist jedoch ein Song, bei dem sich Fans und Band zum Glück jedoch immer noch zweifelsohne einig werden. Vor allem im Spannungsaufbau und Riffing übertreffen sich Sum 41 hier selbst und finden zurück zu ihrem Heavy Metal-durchtränkten Punksound, der sie einst auf “Does This Look Infected?” (2002) und “Chuck” (2004) auszeichnete.
Turning Away
Niemand hätte wahrscheinlich damit gerechnet, dass Sum 41 dort ankommen würden, wo sie 2019 mit “Order in Decline” ankamen. So hatte sich die Band in ihrer neuen Besetzung um Drummer Frank Zummo und Rückkehrer Dave Baksh so weit eingegrooved, dass sie nun endlich das perfektionieren konnten, was sie 2016 auf “13 Voices” begannen. Das eröffnende “Turning Away” besticht als Slow Burner, der im hinteren Drittel nochmal alles auffährt und zum Schluss mit einem kraftvollen Breakdown jegliche Zweifel zerschmettert, die man vielleicht oder vielleicht auch nicht über den Werdegang der Band gehabt haben könnte.
Zum Glück ist es das aber noch nicht ganz gewesen. Wie Sum 41 in ihrem Statement verlauten ließen, dürfen wir uns neben einer ausgiebigen Abschiedstournee noch auf ein letztes Studioalbum mit dem Titel “Heaven :x: Hell” freuen. Man darf also gespannt sein, ob sich noch Songs dieser Platte auf unsere Bestenliste hinzu gesellen werden. Für den Moment dürft ihr uns aber erstmal eure Lieblingssongs der Band verraten! Und wie ist eigentlich eure Meinung zur bevorstehenden Auflösung?
Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
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