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Refused-Frontmann denkt, dass sich „viele Bands in den nächsten Jahren auflösen werden“
Oder aufhören werden, auf Tour zu gehen.
VON
Redaktion
AM 18/05/2023
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Refused-Sänger Dennis Lyxzén ist nicht gerade jemand, der erst seit gestern im Musikgeschäft tätig ist; tatsächlich aber sehr wohl jemand, der allein durch seine Hauptband, aber auch viele andere aktive oder ehemalige Bands wie Fake Names, INVSN, The (International) Noise Conspiracy, AC4 und so weiter sicherlich so einiges zu erzählen hat und heutige Umstände besser mit denen aus früheren Tagen vergleichen kann, als andere Kollegen.
Dennis Lyxzén (Refused): „Viele Bands“ lösen sich in den nächsten Jahren auf
In einem aktuellen Interview wurde dieser nun gefragt, ob heutzutage manche Dinge besser seien im Vergleich zu den Zuständen zu Beginn seiner Karriere Anfang der 90er.
Seine Antwort ist etwas, was aufgrund bekannter Umstände nicht allzu sehr verwundern sollte; die düstere Aussicht, die Lyxzén dabei gibt, sitzt aber dann doch ziemlich tief.
Gerade in Hinblick auf das Touren sei es aktuell so schwer wie nie, vom Musizieren zu leben. Er geht sogar so weit, anzunehmen, dass sich demnächst nicht gerade wenige Bands aufgrund dieser Umstände auflösen werden oder zumindest das Touren komplett einstellen. Hier seine Aussagen:
„Die Arbeit macht mir nichts aus, aber ich denke, die kurze Antwort ist „Nein“. Die lange Antwort ist viel komplizierter als das, denn ich glaube, dass es noch nie so hart war, als Musiker auf Tour zu sein. Das ist problematisch, weil ich glaube, dass sich in den nächsten Jahren viele Bands auflösen werden und viele Bands aufhören werden, zu touren, weil es fast unmöglich ist, vom Musikmachen zu leben.
Ich meine, in den 90er und frühen 2000er Jahren konnte man tatsächlich Platten verkaufen und ab und zu Tantiemen erhalten, wo man dachte: ‚Oh Scheiße. Wir verkaufen tatsächlich Platten‘. Noise Conspiracy war nicht die größte Band, aber wir haben 60 [oder] 70.000 CDs verkauft, und das ist einfach… stell dir mal vor, das wäre heute möglich. Ich denke also, dass die Art und Weise, wie wir heute kommunizieren, und die Art und Weise, wie wir auf Tournee Platten verkaufen können, einige dieser Dinge besser sind. Aber vieles davon ist einfach schwieriger und komplizierter… Ich meine, es ist für Bands heutzutage viel komplizierter, eine tourende Band zu sein, als es jemals zuvor war.“
Im direkten Vergleich gäbe es aber dann doch vielleicht eine Sache, die heutzutage besser sei als damals:
„Als wir in den 90ern mit Refused und Anfang der 2000er mit Noise Conspiracy auf Tour waren, wollten die Labels nicht, dass man Alben auf Tour verkauft, weil sie die Platten in den Läden verkaufen wollten, damit man Sound-Scans bekommt. Ich meine, es hat lange gedauert, bis man sie überhaupt mit auf Tour nehmen durfte, um sie zu verkaufen, weil es Teil dieser ganzen Infrastruktur war, wo man Platten im Laden verkauft und dann die Zahlen bekommt.
Wenn man jetzt auf Tournee ist, bin ich derjenige, der jeden Abend die LPs einpackt. Ich weiß, wie viele Platten wir verkaufen. Ich weiß, was wir dem Label zahlen. Ich weiß, was wir nach der Tournee bekommen können, aber damals hat man vielleicht gerade mal T-Shirts verkauft.“
Bild: YouTube / „Refused’s Dennis Lyxzén Talks War Music, Anti-Capitalism, and More“
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