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Post-Hardcore & Modern Rock: Das sind die besten Alben 2021

Klassische Töne treffen auf neue Strömungen.

VON AM 20/12/2021

Wir können es nicht oft genug sagen, aber 2021 war ein verflucht starkes Musikjahr. Denn auch, wenn es in Sachen Live-Musik relativ wenig zu erleben gab, so überraschten uns viele Bands und Künstler*innen mit teils wirklich bockstarken Releases. Dieses Mal widmen wir uns den Bereichen Post-Hardcore und Modern Rock.

Post-Hardcore & Modern Rock – das sind die besten Alben und EPs 2021

Gerade in diesen Segmenten, wo die Grenzen mitunter ja doch sehr fließend sind, passierte auch in diesem Jahr wirklich eine ganze Menge, was mit Fug und Recht locker als “Genre definierend” bezeichnet werden könnte.

Von noch jungen Newcomern über große Shootingstars bis hin zu echten Legenden – hier sind die sieben Platten, die ihr als Genre-Fans nicht verpasst haben solltet.

Holding Absence – The Greatest Mistake Of My Life

Holding Absence gehen mit “The Greatest Mistake Of My Life” all in, als sie vorab verkünden “This was Holding Absence”. Was zunächst nach einer Abschiedsverkündung klingt, entpuppt sich vielmehr als eine Art Neuanfang, den sie in gewisser Weise auch auf “The Greatest Mistake Of My Life” wagen. Zugleich verabschiedet sich die Band von der tristen und düsteren Optik zu einer viel wärmeren und bunteren Darstellung, die sich auch in den Songs widerspiegelt. So klingt die Platte viel euphorischer und positiver, als man es beim Titel der Platte erwarten würde und das ganze Talent dieser immerhin noch sehr jungen Waliser unterstreicht. Irgendwo zwischen Post-Hardcore und modernem (Emo)-Rock platzieren Holding Absence ein Album, das in Zeiten wie diesen vielleicht wichtiger denn je ist.

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‘68 – Give One Take One

Manchmal braucht es nur zwei ziemlich begabte Menschen, um einen Sound zu entwickeln, der größer und wuchtiger kaum sein kann. ’68 beweisen dies mit Bravour und schlagen auf “Give One Take One” regelrecht um sich. Nikko Yamada am Schlagzeug gibt sein Debüt auf Albumlänge, während Josh Scogin (Ex-The Chariot, Norma Jean) nicht nur (wie gewohnt) stimmlich, sondern auch an der Gitarre glänzt – und das gewaltig. “Give One Take One” bietet ein Feuerwerk an fetten Blues-Riffs, die im dreckigen Noise-Gewand und mit seinen unkonventionellen Songstrukturen einfach Spaß machen. Man denke sich Every Time I Die, aber mit The White Stripes-Sound und einem Josh Scogin, der regelmäßig in seiner unverkennbaren Art und Weise in die Welt hinausschreit. Ein Album und eine Band, die man gehört (und gesehen) haben muss. Ehrlich.

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The Armed – Ultrapop

The Armed in eine bestimmte Schublade zu packen, ist beinahe unmöglich. So hätte es das Künstlerkollektiv mit “Ultrapop” auch in die Metal(core)- und Hardcore-Liste schaffen können, aber möglicherweise würde man ihnen in dem Falle gar nicht so gerecht werden. Denn “Ultrapop” ist alles, aber sicherlich kein normales Album – ähnlich, wie die “Band” selbst keine ist. So wahnwitzig und abgefahren die Idee hinter The Armed ist, so klingt auch “Ultrapop”: wie eine komprimierte Achterbahnfahrt durch so ziemlich jedes Musikgenre, das man sich vorstellen kann. So mixen The Armed Post-Hardcore mit brutalem Mathcore, Indie-Rock, Pop- und Synth-Elementen und verpacken dies in einen Noise-Sound, der erst nach mehrfachem Hören wirklich greifbar wird. Gepaart mit der kongenialen Backstory des Kollektivs, das nach eigenen Angaben auf dieser Platte aus mindestens neun Mitgliedern besteht und unter anderem Leute von Converge, Coheed and Cambria und The Dillinger Escape Plan umfasst, ist “Ultrapop” sicher eines der spannendsten Alben des Jahres.

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Quicksand – Distant Populations

Dass man heute mit Begriffen wie Post-Hardcore um sich schmeißen kann, ist unter anderem auch Quicksand zu verdanken. Dass Walter Schreifels und seine Kollegen auch in 2021 tolle Musik veröffentlichen können, beweisen sie auf “Distant Populations”, dem erst vierten Album in der mittlerweile über 30-jährigen Bandgeschichte. Dabei gehen Quicksand mit etwas mehr Tempo und Energie vor, als sie es noch auf dem Vorgänger “Interiors” getan hatten, sparen aber auch nicht an eher melancholischen Momenten, wie zum Beispiel in “Phase 90” oder “Brushed”, um auch Fans von 90s Alternative Rock abzuholen. So zaubern Quicksand mit “Distant Populations” ein vor allem sehr abwechslungsreiches Album mit sehr hohem Wiederhörwert, was unter anderem auch an der recht kurzen Laufzeit von knapp 33 Minuten liegt, die aber sofort wieder angeschmissen werden wollen.

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Don Broco – Amazing Things

Wenn das Vereinigte Königreich eines hat, dann verflucht gute Musiker*innen. Auch Don Broco aus dem englischen Bedford gehören zu der Welle an Bands, die unermüdlich eine starke Platte nach der nächsten veröffentlichen. Zwar sind Don Broco schon seit 2008 aktiv, doch erst mit ihrem 2018 erschienenen Album “Technology” und vor allem mit dem diesjährigen Werk “Amazing Things” haben sich die vier Jungs auch bei uns so richtig bekannt gemacht. Dabei geben sich Don Broco nicht nur gewohnt abwechslungsreich und tanzbar (“Manchester Super Red No.1 Fan”, “Gumshield”), sondern teils auch recht emotional und musikalisch episch (“One True Prince”, “Easter Sunday”). Dass sich die Band aber nicht nur über ihren Sound, sondern auch ihre ganze Darstellung definieren und dabei viel Sorgfalt an den Tag legen, beweisen die auch hier wieder großartigen Musikvideos zur Platte.

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Thrice – Horizons/East

Thrice haben sich in ihrer nun schon über 20-jährigen Karriere vielfach neu erfunden. Vom ungestümen Screamo-Sound der Anfangszeit hat man sich über die Jahre immer weiter entfernt, schaffte es aber stets immer einen Großteil der Fangemeinde an die Hand zu nehmen und für den mittlerweile sehr diversen und vor allem atmosphärischen Alternative meets Post-Hardcore-Sound zu begeistern. Auf “Horizons/East” vertraut die Band ganz auf ihre eigenen Fähigkeiten und versprechen durch die eigenständige Produktion die “100%ige Thrice-Erfahrung”, was nicht gelogen ist. So ist “Horizons/East” vor allem eines: eine Hommage an die besten Momente vor allem seit dem “Vheissu”-Album (2005) und bedient sich dabei nicht nur im Grunge, Post-Rock und Post-Hardcore, sondern auch im Jazz. Dass die Band auch schon die Nachfolger-Platte, quasi das “West zum East” angekündigt hat, dürfte Fans nach dem starken ersten Ableger sicherlich freuen.

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Twenty One Pilots – Scaled and Icy

Twenty One Pilots zeichnen ein gegensätzliches Bild auf “Scaled and Icy”: ein fröhlicher New Wave Synthie-Sound mit einem Hang zu fast naiv und sorglosem 50s Rock ‘n’ Roll und teils recht düstere Lyrics, die die kaum greifbare Gefühlslage der letzten zwei Jahre beschreiben. Damit heben sie sich zumindest in Teilen von ihrem soundtechnisch eher dunklerem Vorgängeralbum ab, ohne sich aber der Spannung zu entziehen, die die Band auf ihre ganz eigene Art und Weise kreieren kann. So ist “Scaled and Icy” mehr oder minder der perfekte Soundtrack für Tage, an denen man sich fast zwingen will entgegen aller Einsamkeit und Monotonie anzutanzen. Mit seinen beatigen und vergleichsweise sortierteren Tracks ist das Album nämlich genau das: tanzbar, ohne dabei aber zu flach zu sein, denn lyrisch gibt es hier eine Menge zu entdecken.

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Bild: Don Broco / Offizielles Pressebild

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