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Interview

Maelføy: „Für uns als Band hat ein Album immer noch einen ganz eigenen künstlerischen Wert“

Gitarrist Lars Riedel im Interview zum neuen Album „Failures, Fears und Forgiveness“.

VON AM 12/12/2023

Hinter Maelføy liegen nicht nur stressige Wochen, sondern auch ein ziemlich stressiges Jahr. Doch manchmal ist Stress bekanntlich auch etwas positives. Und im Fall von Maelføy dürfte es genau so gewesen sein. Die Band aus dem niedersächsischen Ganderkesee hat Ende November bereits ihr zweites Album „Failures, Fears und Forgiveness“ veröffentlicht. Und weil im Hause Maelføy vieles immer noch DIY ist, war die Vorbereitung des Releases mit einigem Aufwand verbunden, wie uns Gitarrist Lars Riedel im Interview berichtet.

Das Album als Kunstform

Doch warum entscheidet man sich im Spotify-Single-Zeitalter überhaupt noch dafür, ein Album zu veröffentlichen? Für Maelføy waren gleich mehrere Aspekte ausschlaggebend. „Natürlich bekommen wir mit, dass auch große Bands wie Bring Me The Horizon immer mehr auf reine Single-Releases setzen. Doch für uns als Band hat ein Album immer noch einen ganz eigenen künstlerischen Wert.“, erklärt der Gitarrist. Und es sei auch so, dass Alben gerade bei Live-Shows am merch table weiterhin gefragt seien. „Es kommen immer wieder Leute auf uns zu, die berichten, dass sie das ganze Album gehört haben. Und wir haben auch jetzt wieder viele Vorbestellungen erhalten.“

:Maelføy: Metalcore meets Hip-Hop

Die Entscheidung pro Album habe letztlich auch damit zu tun gehabt, dass man in den letzten Monaten viele Songs geschrieben habe, die für die Band einen Platz auf einem Album verdient haben. „Die Zeit war einfach reif für ein neues Album.“, erklärt Lars Riedel. Musikalisch habe die Band bei „Failures, Fears und Foregiveness“ den Schwerpunkt darauf gelegt, typische Hip-Hop-Elemente und Beats in die Songs einzubauen. Die Entscheidung erfolgte nicht ganz zufällig, ist Sänger Marne Büch doch neben Maelføy auch als Rapper unterwegs. Tatsächlich ist es gerade diese Mischung, die Maelføy vor allem von anderen deutschen Bands in ihrem Genre abhebt und einzigartig macht. „Ich will gar nicht sagen, dass es so etwas nicht schon bei anderen Bands gab.Aber ist schon etwas Besonderes.“, bleibt Lars Riedel bescheiden. Doch als immer noch verhältnismäßig junge Band diesen Genre-Mix zu wagen, erfordert Mut und Kreativität. Das Ergebnis kann sich aber sehen und vor allem hören lassen.

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2024 als Support für Our Mirage auf Tour

Der Songwriting-Prozess habe sich etwa über ein Jahr erstreckt, wobei gerade das erste Halbjahr 2023 besonders intensiv gewesen sei. Das führt fast zwangsläufig zu der Frage, wie es die Band schafft, Jobs, Privatleben und Band unter einen Hut zu bekommen. Für Lars ist das vor allem eine Frage der Kommunikation. „Klar, die Band ist einfach extrem zeitintensiv. Aber wir alle machen das gerne und sind bereit, viel Zeit in die Band zu stecken.“. Als sich die Möglichkeit ergab, Our Mirage im kommenden Jahr auf Tour zu begleiten, habe sich die Band dann auch einmal tief in die Augen geschaut, bevor man sich entschieden habe, diese Chance zu nutzen.

Die Prioritäten richtig setzen

Eine solche Tour wollten sich Maelføy – verständlicherweise – nicht entgehen lassen. Davon abgesehen schaue die Band aber inzwischen etwas genauer als früher hin, wenn es um Shows gehe. „Ich würde jungen Bands immer noch empfehlen, so viel wie möglich live zu spielen. Aber es macht für uns eben auch keinen Sinn mehr, nach Bayern zu fahren und da vor 20 Leuten zu spielen.“ Lars Riedel möchte dabei auf keinen Fall arrogant wirken, doch die Sorge ist unberechtigt. Schließlich ist es mehr als nachvollziehbar, dass die Zeit der einzelnen Bandmitglieder begrenzt ist und Prioritäten gesetzt werden müssen. Apropos Prioriäten: Gibt es da etwas, was auf der bucket list von Maelføy ganz oben steht? Mit der Tour im kommenden Jahr wird sich die Band schon einmal einen großen Wunsch erfüllen. Und natürlich hätten sie nichts dagegen, auch mal auf den richtig großen Festivals wie dem Vainstream Rockfest zu spielen. Davon abgesehen will man weiter hart arbeiten und schauen, was die Zukunft bringt. Mit „Failures, Fears and Forgiveness“ ist in jedem Fall schon mal ein wichtiger Grundstein für eine rosige Zukunft gelegt worden.

Foto: Isabel Gerstle / Offizielles Pressebild

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