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Interview

Chaosbay: „Es ist unglaublich wichtig für kleine Bands und Veranstalter, dass ihr aktiv seid“

Die Band über das neue Album und Lieblingssongs.

VON AM 03/09/2022

Vor etwas mehr als einem Monat veröffentlichten die Heavy-Newcomer Chaosbay ihr neues Album „2222“. Auf 12 Tracks nehmen uns die Herren mit auf eine Reise in eine Utopie der Zukunft. Im Interview erzählt die Kombo von der Entstehung der neuen Platte, ihren Liebingssongs und den Bands, mit denen sie gerne mal gemeinsam auf Tour gehen wollen.

Chaosbay im Interview

MC | Jonas: Euer Album „2222“ ist seit dem 29. Juli draußen. Wie geht es euch gut vier Wochen nach Release?

Chaosbay: Sehr gut. Wir sind überwältigt von der Resonanz aller Fans und auch neuer Hörer, die wir mit dem Album erreicht haben. Das tut echt gut nach der ganzen Arbeit.

MC | Jonas: Auf eurem Album bearbeitet ihr vor allem das Thema Zukunft und damit verbundene Visionen. Wie sieht die Welt im Jahr 2222 für euch aus bzw. wie sollte sie aussehen?

Chaosbay: Also auf dem Album wird eine Idee davon beschrieben, wie die Gesellschaft aussehen kann, wenn der technische, moralische und gesellschaftliche Fortschritt weiter so exponentiell ansteigt wie bisher. Viele Probleme, die heute noch unlösbar erscheinen, werden der Vergangenheit angehören. Durch einen Wandel der Werte in den Köpfen der Menschen werden sich beispielsweise Hass, Kriege und Verteilungskämpfe viel entspannter lösen lassen, denn das „Miteinander“ steht im Vordergrund. Auch die Natur wird sich erholen, die Medizin wird ständig weiterentwickelt und insgesamt gehen Menschen mit mehr Empathie aufeinander zu. Allein das wird uns viel weiter bringen als man denkt. Natürlich wird gegen Ende des Albums auch hinterfragt, ob ewiges Leben sinnvoll ist. Aber dazu einfach reinhören.

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MC | Jonas: Ihr habt in den letzten zwei Jahren einen enormen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn ihr als Band schon viele Jahre mehr besteht. Ihr blickt auf sehr erfolgreiche Singles, ein Album und eine große Tour zurück, welche aktuell noch läuft. Was läuft bei euch anders als zum Bandstart?

Chaosbay: Nun, zum Bandstart waren wir alle noch völlig unerfahrene Studenten, wir waren sehr verbissen in unsere Songs vertieft und haben uns kaum um andere Sachen als Songwriting und Proben gekümmert. Mittlerweile haben wir auch außerhalb der Band in vielen andere Projekten Erfahrung gesammelt, viele Touren gespielt und ich würde sagen, wir haben heute vor allem einen Blick auf’s große Ganze, der uns früher gefehlt hat. Unsere Live-Show ist deutlich professioneller geworden, unser gesamtes Team hat sich vergrößert und wir kümmern uns mittlerweile auch mehr um Social Media und eine ansprechende Außendarstellung. Ich denke vor allem das hat dazu geführt, dass wir nach unserer großen Bandpause ab 2019 noch einmal deutlich ein paar Schritte nach vorn machen konnten, worüber wir sehr froh sind.

MC | Jonas: Ihr sprecht in euren Songs von einem Paradigmenwechsel gesellschaftlicher Werte. Was muss sich eurer Meinung nach ändern?

Chaosbay: Wie oben schon beschrieben, müssen sich grundlegende Wertvorstellungen in den Köpfen der Gesellschaft ändern. Vor allem Empathie ist ein großer Punkt: Alle sollten mehr miteinander statt gegeneinander arbeiten. Außerdem spielt natürlich der Einklang mit der Natur eine große Rolle. Ohne geht’s einfach nicht. Und zu guter Letzt ist es unabdingbar, dass das Konzept Besitz und Eigentum einen anderen (kleineren) Stellenwert einnimmt. Natürlich ist das ein Wunschtraum. Aber damit wäre schon einiges getan.

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MC | Jonas: Ihr habt mir Mirza Radinjica (Siamese), Alexia Rodriguez (Eyes Set To Kill) und Jake Oni (ONI) mehr als spannende Features auf eurem Album. Wie kam es dazu?

Chaosbay: Oh ja, es hat uns sehr gefreut, dass so viele großartige Sänger:innen an unseren Songs mitwirken wollten. Mit Eyes Set To Kill und ONI hatten wir zufällig Kontakt, haben irgendwann einfach gefragt, ob sie Lust hätten und fühlen uns sehr geehrt, dass sofort Interesse bestand. Mirza von Siamese hat uns sogar selbst über Spotify und Instagram angeschrieben und mitgeteilt, dass er unsere Musik feiert, daher fragten wir ihn, ob er ebenfalls mitwirken will. Wir sind mega happy über das Ergebnis und die entstandenen Bandpartnerschaften.

MC | Jonas: Eure Top 3 auf eurem Album und wieso?

Chaosbay: Uuuh, das ist schwer. Ich denke „WHAT IS WAR“ ist sehr besonders für uns, weil er einfach die epischste Hook und die wichtigste Message hat. Des Weiteren sind wir große Fans des Underdogs „CATCH-22“, der bis zum letzten Moment eigentlich ein Instrumentalsong sein sollte, dann haben wir uns aber last minute doch noch für Vocals entschieden und deswegen ist der Song für uns ein Überraschungsknaller, weil er so unerwartet kam. Aber am meisten verliebt sind wir persönlich immer in „NEW AGE (REPRISE)“. Auch wie bei den beiden letzten Alben bündelt das große Finale immer noch einmal alle Themen der ganzen Platte und es kommt zu einem brachialen und epischen Höhepunkt. Definitiv unser Lieblingsmoment.

MC | Jonas: Mit welcher Band wollt ihr unbedingt einmal gemeinsam touren und warum?

Chaosbay: Es gibt so viele, die wir verehren. Aktuell würden wir denke ich die Legenden I Prevail oder Architects liebend gern einmal live begleiten. Und

MC | Jonas: Gibt es deutsche Bands und/oder Künstler:innen, welche ihr aktuell besonders gerne hört? Alle Genres sind erlaubt 🙂

Chaosbay: Ja klar! In unserem Genre lieben wir die Jungs von Annisokay, Unprocessed und Time, The Valuator sehr gern. Großartige Bands. Außerdem sind wir Fans von Floya, die gerade ein paar großartige Debut-Singles rausgehauen haben, sowie unsere Freunde von Kind Kaputt (Grüße gehen raus). Abseits unsere Genres stehen wir auf Fatoni, Kraftklub, Leoniden und Clueso.

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MC | Jonas: Ihr verkörpert in eurer Musik und euren Lyrics eine Art „Anti-Apokalypse“ und glaubt daran, dass auch schwierige Konflikte gelöst werden können. Verliert ihr manchmal selbst den Glauben an diese „Denke“, wenn ihr in der aktuellen Zeit die Nachrichten schaut?

Chaosbay: Ja, natürlich. Gerade deswegen war es uns umso wichtiger, mal wieder eine optimistische Vision zu entwickeln, denn das Leben muss ja weitergehen. Es ist auch ein Stück weit Eigentherapie gewesen, diese Zukunftsaussicht zu entwerfen, damit man mal wieder etwas hat, worauf man hinarbeiten kann. Aber ja, gerade zur Zeit fällt es besonders schwer daran zu glauben. Irgendwie fühlt es sich ein bisschen an, als würden wir „rückwärts gehen“. Viele Menschen haben Angst und das äußert sich vermutlich in defensivem Verhalten und Isolation. Aber wir schaffen das.

MC | Jonas: Hier ist Platz für ein paar Worte an eure (MoreCore)-Fans…

Chaosbay: Ihr Lieben! Danke, dass ihr die Core-Community in Deutschland stärkt, eure Bands supportet und vor allem: Shows besucht! Es ist unglaublich wichtig für kleine Bands und Veranstalter, dass ihr aktiv seid und die Szene am Leben haltet in diesen Zeiten. Wir freuen uns euch alle bei unserer Tour zu sehen und gemeinsam mit euch zu feiern! Bis dahin!

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

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