NICHT VERPASSEN: Diese Touren erwarten euch im Mai!
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Blind Guardian: Mehr als Märchen und Orchester

Aus der Listening-Session zum kommenden Album.

VON AM 16/08/2022

Die Vorfreude im Hause Blind Guardian steigt: Am 02. September diesen Jahres veröffentlichen die aus Nordrhein-Westfalen stammenden Power/Speed Metaller ihren sage und schreibe zwölften Langspieler via Nuclear Blast. Wir hatten vorab die Möglichkeit, bei der Listening Session auf einem Schiff (!) in die Platte namens „The God Machine“ reinzuhören und haben im Anschluss die Gunst der Stunde genutzt, mit Drummer Frederik Ehmke darüber zu sprechen.

Das Schiff legt ab

Auf geht’s zur Loreley – naja, fast zumindest. Während die Sonne voller Kraft strahlt, setzt sich das Schiff gemächlich in Bewegung. Von Köln aus fahren wir in Richtung Wesseling. Auf Deck weht ein angenehmer Fahrtwind, der lange Haare oder auch Röcke leicht im lauen Lüftchen wehen lässt und die Hitze deutlich erträglicher macht. Zur Idee für das Event verrät Frederik Ehmke:

„Die Anregung kam von der Plattenfirma und passt super, da wir alle mehr oder weniger an verschiedenen Stellen des Rheins wohnen. Wir fahren gerade quasi zu mir nach Hause, denn ich komme ungefähr aus der Loreley-Gegend, aus dem Rheingau. Ganz so weit fahren wir heute allerdings nicht, da bräuchten wir mehr Zeit und müssten dem Kapitän sagen, er muss noch ein Brikett zulegen. Ich habe vorhin schon zu Hansi gesagt, dass wir eigentlich ein Speed Boat nehmen müssten, wenn wir schon Speed Metal machen (lacht).“

Der Opener und der erste Eindruck

Das Schiff schippert dem Süden entgegen und so lassen wir den Stadtlärm hinter uns. Nur noch das gleichmäßige Rauschen des Wassers, das gegen den Bug schlägt, umgibt uns. Doch bevor wir gedanklich zu sehr abdriften, holt uns der Opener-Track „Deliver Us From Evil“ mit einem Schlag in das Hier und Jetzt zurück. Allerdings tut er das nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit starken Gitarren-Riffs und Chören, die an die Blind Guardian der 1990er Jahre erinnern. Frederik erzählt zur Auswahl des Songs:

„‚Deliver Us From Evil‘ war einer der Tracks, der schon bei der ersten Probe-Session dabei war und bei dem wir uns direkt einig waren, dass er auf das Album soll.“

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Das letzte und noch aktuelle Album der Kombo trägt den Namen „Twilight Orchestra: Legacy of the Dark Lands“ und stammt aus dem Jahre 2019. Die gute Botschaft für alle, die die orchestralen Parts leid sind: Dieses Album beschließt die Orchester-Ära und mit „The God Machine“ markieren die Mannen einen musikalischen Neustart. Der Drummer erläutert:

„Es ist ein sehr geradliniges Album, das viel Power hat. Es gab eine klare Entscheidung, weg vom Orchester zu gehen, und wir wollten wieder mehr Raum für uns als Band.“

Diese Geradlinigkeit und Energie hört man auch dem zweiten Track der Scheibe an. Bei „Damnation“ entsteht die Härte unter anderem durch die schnellen Riffs, wobei es Blind Guardian gleichzeitig gelingt, nichts an melodischen Parts einzubüßen.

Auskopplungen und Vorbereitungen für den Release

Auf der Platte folgen zwei Songs, die Blind Guardian bereits als Singles vorab veröffentlicht haben. Beide Tracks kommen direkt samt Musikvideo daher. Nach dem Clip zum über sieben Minuten langen „Secrets Of The American Gods“ folgte auch ein Live-Video zu „Violent Shadows“, dem wohl schnellsten Track des Longplayers.

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Insgesamt dominieren schnelle Songs das Album und die ruhigeren und langsamen Nummern bilden die Ausnahme. Es geht also eher weg von epischen oder orchestralen Songs hin zu Tracks mit aggressiven, druckvollen Riffs. Auch der Schlagzeugsound hat einen neuen Anstrich bekommen und wer könnte uns darüber besser Auskunft geben, als der Mann hinter der Schießbude?! Frederik verrät:

„Soundtechnisch haben wir wieder viel ausprobiert. Für mich am Schlagzeug haben wir ein Downtuning getestet, also so tief wie möglich, was die Trommel her gibt. Ich finde, das hat super geklappt. Der Schlagzeugsound ist richtig gut, bin da sehr happy mit.“

Für den Release von „The God Machine“ am 02. September 2022 ist der Schlagzeuger ebenfalls optimistisch gestimmt:

„Tatsächlich gab es ein paar Hürden, die dazu geführt haben, dass die Platte jetzt erst raus kommt. Wir sind seit quasi einem Jahr in den Startlöchern und es waren nur technische Schwierigkeiten sowie Lieferprobleme bei den Vinyl-Pressungen die einzigen Hindernisse, die wir zu umgehen hatten. Momentan sieht es aber gut aus.“

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Jetzt wird es persönlich

Auf Nachfrage, ob er einen Favoriten unter den neuen Songs hat, der ihm am besten gefällt, nennt der Drummer direkt „Life Beyond The Spheres“, der den fünften Titel der Tracklist markiert. Es ist zwar nicht der schnellste Track der Platte, besticht dafür mit seinem modernen Klang.

„Ich bin ein Freund des Ausprobierens, deshalb ist für mich ‚Life Beyond The Spheres‘ mein Favorit, weil er neben der Halbballade am meisten heraussticht. Ich mag dabei den modernen Sound sehr gerne, der ein bisschen nach Industrial klingt und einen Sci-Fi-Touch hat.“

Als sechsten Song haben Blind Guardian „Architects Of Doom“ auf die Tracklist des anstehenden Albums gepackt. Dazu erinnert sich Frederik:

„Hansi hat gerade bei ‚Architects Of Doom‘ so krass einen reingeschrieen – da war schon eine Menge Frustration und Energie da. Dass die Vocals sehr harsch und powervoll sind, ist auch etwas, was nochmal anders ist als bei den vorherigen Platten.“

Während das Schiff gemütlich am Rodenkirchener Badestrand vorbei schippert, wird es auch an Board ein bisschen ruhiger, denn mit „Let It Be No More“ folgt ein balladeskes Stück. Auf die Frage, wie Blind Guardian im Songwriting auf neue Ideen für Lyrics kommen, antwortet Frederik:

„Inspiration kommt von Büchern, die Hansi zu der Zeit ließt. Teilweise gibt es auch einen Bezug zu aktuellen Ereignissen aus dem Leben. Da wäre zum Beispiel ‚Let It Be No More‘ zu nennen, denn dort hat er persönliche Empfindungen in die Texte mit reingepackt, weil zu dem Zeitpunkt des Songwritings seine Mutter verstorben ist.“

Blind Guardian
Foto: Hansi Kürsch (links) und Frederik Ehmke (rechts). Dirk Behlau / Offizielles Pressefoto.

Das fulminante Finale und der letzte Feinschliff

Wem der Vorgänger-Track zu ruhig war, kommt bei „Blood Of The Elves“ wieder voll auf seine Kosten. Bei diesem Werk geben Blind Guardian nochmal ordentlich Gas. Außerdem hat das gute Stück Bezüge zur „The Witcher“-Videospielreihe, was den Track für den ein oder die andere nochmal interessanter machen dürfte. Nachfolgend steht euch der Track samt Clip zum Abruf bereit.

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„Destiny“ bringt als letzter Song des neuen Albums das zu Ende, was sich die vier Mannen vorgenommen haben: Ein Langspieler, der nach Blind Guardian klingt und dabei frisch und modern wirkt. Die neue musikalische Linie soll auch durch das Artwork ausgedrückt werden, das von Peter Mohrbacher stammt. Frederik erklärt dazu:

„Wir wollten mit dem Cover den neuen Abschnitt ausdrücken, der mit dem Ende der Orchester-Geschichten markiert wurde. In dem Fall haben wir gefühlt, dass soundtechnisch viel passiert ist. Er ist klarer und meiner Meinung nach druckvoller geworden. Das Cover soll diese Dynamik darstellen mit der energischen Bewegung der Engelsfigur.“

Zum Design selbst erzählt er weiter:

„Das Motiv ist nicht exklusiv, aber wir wollten es unbedingt haben, weil es so gut gepasst hat. Es geht um göttliche Geschichten sowie Engel und das ist eine sehr schöne Darstellung für den Titel „The God Machine“. Mittlerweile habe ich sogar herausgefunden, dass es wohl bei dem Kartenspiel Magic eine Karte mit diesem Motiv gibt. Ich weiß allerdings nicht, was diese Karte aussagt. Wir beziehen uns nicht darauf, der Künstler hatte es einfach nur schon dafür freigegeben.“

Über das Album hinaus

Das Jahr ist schon gut zur Hälfte um, dennoch schlagen die Ereignisse vom Beginn des Jahres 2022 noch Wellen. Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 06. Januar kommt Demons & Wizards Mitbegründer Jon Schaffer in Haft. Ebenfalls Mitglied des Duos war niemad Geringeres als Blind Guardian-Fronter Hansi Kürsch, der daraufhin die Band verließ.

Auch im Metalcore gab es in der letzten Zeit genügend Vorfälle, die die Frage aufmachen: Sollte man die Musik solcher Bands meiden oder sind die einzelnen Leute mit ihren Meinungen und Taten von der Musik zu trennen? Wir nutzen die Gunst der Stunde und fragen bei Frederik nach, was er dazu denkt.

„Das eine muss mit dem anderen nichts zu tun haben. Dass Jon involviert war, hat erstmal nichts mit Blind Guardian zu tun.

Ich persönlich sehe mich als einen recht unpolitischen Menschen und ich nutze die Musik, um losgelöst zu sein. Gerade das Fantasy-Thema bei Blind Guardian ist wichtig für mich, um mich teilweise von der Realität zu lösen. Ansonsten finde ich das manchmal schwer zu ertragen, was politisch manchmal passiert.

Deswegen ist meine private Meinung, dass die Musik von den Musikern zu trennen ist. Wenn Jon privat solche Aussagen macht, ist das seine Meinung und die darf er haben – dafür muss er gerade stehen. Aber ich wüsste nicht, was das mit mir zu tun hat, weil ich mal eine Tour mit ihm zusammen gespielt habe.“

Tour-Pläne

Apropos Tour: Wer Bock hat, sich live von den neuen Blind Guardian-Tracks zu überzeugen, hat Glück, denn die Mannen spielen neben Festival-Auftritten im August auch eigene Shows im Herbst. Dennoch ist die Situation aktuell noch zu unsicher, um eine große Welt-Tournee planen zu können, wie uns Frederik Ehmke schildert:

„Wir haben ein Mini-Überbleibsel von einer Tour. In den ersten zwei Wochen im September sind wir hauptsächlich in Deutschland und den umgebenden Ländern unterwegs. Das war als Start gedacht für die weltweite Tour zum neuen Album, aber es ist im Moment nicht so leicht, verlässlich zu planen und man muss aufpassen, dass man nicht zu große Risiken eingeht.“

Nachfolgend haben wir für euch einmal fein säuberlich die anstehenden Dates notiert. Also aufgepasst und Kalender gezückt, hier folgen die Konzert-Termine von Blind Guardian:

19.08.2022 – DE – Giessen, Giessener Kultursommer
20.08.2022 – DE – Dinkelsbühl, Summer Breeze Festival
02.09.2022 – DE – Saarbrücken, Garage
03.09.2022 – DE – Memmingen, Kaminwerk
04.09.2022 – CH – Pratteln, Z7
05.09.2022 – DE – Frankfurt am Main, Batschkapp
06.09.2022 – DE – Stuttgart, LKA
08.09.2022 – DE – München, Backstage
09.09.2022 – DE – Dresden, Alter Schlachthof
10.09.2022 – DE – Neuruppin, Kulturhaus
11.09.2022 – DE – Berlin, Huxleys Neue Welt
13.09.2022 – DE – Oberhausen, Turbinenhalle
14.09.2022 – DE – Köln, E-Werk
16.09.2022 – DE – Osnabrück, Hyde Park
17.09.2022 – DE – Osnabrück, Hyde Park
12.10.2022 – NL – Sittard, Poppodium Volt
13.10.2022 – DE – Hamburg, edel-optics.de-Arena
14.04.2023 – DE – Roskilde, EPIC FEST – Chapter 1: Dawn of the dragon age

Foto: Dirk Behlau / Offizielles Pressebild

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