Interview
News
Liste
Best of: Der Soundtrack für deinen Herbst
Die bunte Jahreszeit in all ihren Klangfarben.
VON
Celina Schlömer
AM 11/11/2025
Geschätzte Lesezeit:
- Minuten
Artikel teilen:
Regen, Nebel und Wind – oder auch Laub, Tee und Kuschelsocken: Entweder man liebt oder hasst den Herbst. In jedem Fall lassen sich auch die stürmischsten Tage des Jahres mit der passenden Musik versüßen. Ob nun melancholischer Emo, verträumter Shoegaze oder düsterer Indie-Rock: ein gutes Herbstalbum überschreitet Genres, Stile und Generationen.
Wer bislang also noch nach dem perfekten Soundtrack für den nächsten Waldspaziergang, Abend auf der Couch oder zum Kastanien-Männchen-Basteln gesucht hat, darf gerne von diesem ultimativen Herbst-Mix aus Klassikern und Geheim-Tipps inspiriert werden.
The Smashing Pumpkins – Siamese Dream
Auch wenn es den Anschein macht, haben sich The Smashing Pumpkins nicht nur wegen ihres zugegeben sehr passenden Bandnamens auf diese Liste verirrt. Mit „Siamese Dream“ hat die Band nämlich einen Alternative-Rock-Klassiker kreiert, der auch über 30 Jahre später an kalten Tagen ausgepackt werden sollte. Mürrische Gitarren, ikonisches Songwriting und Billy Corgans unverwechselbaren Vocals, machen die Platte zur Inspiration vieler weiterer Generationen. Dabei machen gerade grungy Songs wie „Soma“, Rock-Epen wie „Hummer“ oder auch ruhigere Momente wie „Mayonaise“ „Siamese Dream“ die Platte zum Allrounder für jegliche Herbst-Gefühle.
Been Stellar – Scream from NY, NY
Das New Yorker Quartett Been Stellar haben hierzulande wohl die wenigstens auf dem Schirm. Dies sollte sich jedoch schnellstmöglich ändern! Mit „Scream from NY, NY“ hat die Band im vergangenen Jahr ihr Debüt gefeiert und dabei zehn moody, melancholische Alt-Rock Tracks serviert, die die sowohl grauen als auch warmen Tage des Herbstes perfekt einfangen. Zwischen gesellschaftskritischen Texten, Tambourinen und einer Menge an distorted Gitarren, stechen vor allem Tracks wie „Pumpkin“, „Sweet“ und „I Have The Answer“ heraus. Dabei zieht sich das gleiche klangliche Thema durch alle Tracks ohne jemals langweilig zu werden zu werden. Wem das noch nicht reicht, sei die Vorgänger-EP ebenfalls empfohlen.
They Are Gutting A Body of Water – LOTTO
Fans von modernem Shoegaze durften sich diesen Oktober über die jüngste Platte „LOTTO“ von They Are Gutting A Body Of Water freuen. Der inzwischen fünfte Longplayer der Band kombiniert dabei die größte Stärke des Quartetts: Sounddesign. Experimentell und dennoch stimmig ist das Album zugänglicher als seine Vorgänger und somit perfekt für alle, denen tagabow bisher noch kein Begriff waren. Klanglich darf sich auf ordentlich Fuzz, Distortion und Vocal Effects gefreut werden. Launisch wie ein Monsun und elektrisierend wie ein Herbstgewitter passt „LOTTO“ perfekt zur Jahreszeit.
Sweet Pill – Where The Heart Is
Was wäre ein Herbst-Alben-Best-Off ohne Midwest Emo? Wenn ein Genre Melancholie, Einsamkeit und Sehnsucht perfekt einfangen kann, dann wohl dieses. Die Female-Fronted Band Sweet Pill ist dabei wohl weniger Ausnahme als Paradebeispiel. Mit „Where The Heart Is“ liefert die Band 2022 ein weiteres grandioses Debutalbum für diese Liste. Im Vordergrund stehen ganz klassisch klingelnde Math-Rock-Riffs und Zayna Youssefs Y2K-Vocals. In Tracks wie „Red String“ und „Diamond Eyes“ darf Gitarrist Sean McCall ebenfalls ans Mikro, was den Sound noch voller und das Album so abwechslungsreich wie buntes Laub macht.
Slowdive – Souvlaki
An dieser Stelle reisen wir noch einmal zurück in die 90er. Slowdive haben in ihren über 30 Jahren Bandgeschichte eine ordentliche Karriere hingelegt. Dennoch bleibt „Souvlaki“ wohl ihre ikonischste Platte und ist neben „Loveless“ von My Bloody Valentine wohl DAS Shoegaze-Album schlechthin. Auch hier wechseln sich Neil Halstead und Rachel Goswell am Mikrofon ab und kreieren einen Mix aus träumerischen letzten Sonnenstrahlen und dichtem Sound-Nebel. „When the Sun Hits“ ist dabei bei langem nicht das einzige Highlight der Platte. Sowohl das wehmütige „Altogether“ als auch die sechs-Minütige Dream-Pop-Hymne „Souvlaki Space Station“ transportieren ihre Hörer:innen in eine andere Dimension. Das perfekte Album zum Tagträumen.
Mayday Parade – Sad
Pop-Punk ohne Feel-Good-Riffs und dafür mit einer gewaltigen Ladung Emo-Tiefgang – das sind Mayday Parade. Die Band aus Tallahassee, Florida sind schon immer als schwarze Schafe des Pop-Punk bekannt. Ob man den Emo-Twist nun kitschig findet oder nicht, bleibt wohl Geschmackssache. Außer Frage steht jedoch, wie wahnsinnig gut ihre Musik zur Jahreszeit passt. Wer Fan-Favorites wie „A Lesson in Romantics“ oder „Anywhere But Here” mochte, wird auf jeden Fall auch mit dem jüngsten Release der Band Spaß haben. Der zweite Teil der Album-Anthologie „Sad“ erinnert nämlich stark an die Anfänge der Band. Neben 2000er-Nostalgie gibt es noch eine Ladung an Melancholie und den Herbststurm „Under My Sweater“ obendrauf.
Dayseeker – Creature In The Black Night
Ganz Frisch vom Stapel kommt „Creature In The Black Night“ von Dayseeker. Irgendwo zwischen Emo, Post-Hardcore und Synthwave bringt die Band aus Kalifornien alles andere als Sommerstimmung und Sonnenschein aus ihrer Heimat mit. Dafür gibt es schöne Melodien, engelsgleiche Vocals und düstere Breakdowns. Konzeptuell dreht sich alles um Vampire, doch die Platte geht deutlich tiefer als ein bloßer Halloween-Gag. An manchen Stellen reduziert wie Nieselregen und an anderen gewaltig wie ein Sturm, eignet sich der LP zum Fühlen aller Gefühle, am besten natürlich in einem herbstlichen Setting.
Fleshwater – 2000: In Search Of The Endless Sky
Ebenfalls brand neu und gleichermaßen düster als auch schön ist „2000: In Search Of The Endless Sky“ von „Fleshwater“. Die Band rund um Marisa Shirar und Anthony Didio haben diesen Herbst erneut bewiesen, dass Genre-Grenzen da sind, um durchbrochen zu werden. Irgendwo zwischen Alternative, Soft Grunge und Nu Gaze, malt die Band aus Boston ihr ganz eigenes Bild vom Herbst. Kuschelig wird es dabei eher weniger. Dafür stürmisch, melancholisch, traurig und wild. Von selbstbeschreibenden „Raging Storm“ bis hin zu ganz leisen Momenten in „Silverine“ wütet der Herbst hier in all seinen Facetten.
Evanescence – Fallen
Es gibt wohl kaum jemanden, der zu „My Immortal“ noch nicht die ein oder andere Träne vergossen oder sich zu „Bring Me To Life“ die Seele aus der Brust geschrien hat. Doch „Fallen“ hat noch deutlich mehr zu bieten. Evanescence wissen, wie der Hase läuft. Nicht umsonst ist die Band seit über 20 Jahren im Geschäft. Ihr Durchbruchalbum durfte in dieser Liste daher einfach nicht fehlen. Hier gibt es statt soften Klängen Dramatik, Epik und Gewitter. „Haunted“ oder „My Last Breath“ sind nur zwei der elf Tracks die vor allem die dunklen, besonders stürmischen Tage musikalisch untermalen.
Hotline TNT – Cartwheel
Zu guter Letzt kommen wir nochmal zu einer bislang eher übersehenden Band. Die New-Yorker Hotline TNT haben erst diesen Juni ihr Sophomore-Album „Raspberry Moon“ an den Start gebracht. Noch kuschelig wärmer wird es allerdings in ihrem Vorgänger „Cartwheel“. Hier darf sich in modernem Shoegaze ohne viel Schnick-Schnack und dennoch kleinen Überraschungen verloren werden. Die Platte schafft dabei eine perfekte Balance aus Progressivität und Tradition und kombiniert Shoegaze mit modernen Alternative Rock. Eingekuschelt in endlos Fuzz und Will Andersons warmer Stimme, kann auch der kälteste Herbsttag überstanden werden.
Noch immer nicht genug aufgewärmt? Natürlich könnte diese Liste ewig weiter gehen, stattdessen sind die besten Tracks in unserer Playlist noch einmal frisch für euch aufbereitet. Der lange Herbstspaziergang oder etliche Stunden auf der Couch mit Tee, können also kommen.
Foto: Red Light Entertainment / Offizielles Pressebild
Latest News
Live-Dates
Feature
Latest








