
Live
HardcoreMetalcore
Live bei: Motionless In White und Spiritbox in Dortmund (13.06.2023)
Heiß, heißer, Dortmund.
VON
Mauritz Hagemann
AM 17/06/2023
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Die Wochen zwischen den Festivals werden von Bands bekanntlich gerne mit Clubshows „aufgefüllt“. Eine solche gab es in der vergangenen Woche auch im Dortmunder FZW zu sehen. Und das Line-Up konnte sich wirklich sehen lassen. Als wäre eine Doppel-Headlinershow von Motionless in White und Spiritbox nicht schon genug gewesen. Nein, als Support gesellten sich auch noch InVisions und – recht kurzfristig – Stray From The Path hinzu.
InVisions
Ein volles Programm ist es also, das die Fans ab 18.30 Uhr im FZW erwartet. Die für einen Dienstag eher frühe Startzeit ist dann wohl auch der Grund dafür, dass es bei InVisions zwar alles andere als leer, aber eben auch noch nicht prall gefüllt ist. Und was soll man sagen? Wer noch nicht da ist, verpasst eine ganze Menge. Was den Sound angeht, ist das FZW ohnehin eine sichere Bank. Und InVisions sind da keine Ausnahme. Die Band nutzt den etwa 30-minüten Auftritt jedenfalls, um reichlich Eigenwerbung zu betreiben und legt eine energiegeladene Show hin. Da stört es auch nicht sonderlich, dass die Band ohne einen Bassisten unterwegs ist.
Foto im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Scholz
Stray From The Path
Weiter geht es dann nach einer kurzen Umbaupause mit Stray From The Path. Und die Hardcore-Truppe aus New York fällt an diesem Abend schon ein wenig aus der Reihe. Die Band ist bekannt für ihre klaren politischen Aussagen und den straighten Sound. All das bringt sie auch ins FZW mit, doch zu 100 % passt es eben nicht zu den anderen Bands des Abends. Weil aber gerade Sänger Andrew Di Jorio ein Bühnentier ist und es ihm immer wieder gelingt, die Menge zu animieren, ist auch bei Stray From The Path die Stimmung bestens. Den Job als Einheizer hat die Band in jedem Fall erfüllt. Ob es musikalisch zu 100% passt, ist dann auch nicht mehr ganz so wichtig.
Spiritbox
Ob die Fans eher wegen Spiritbox oder wegen Motionless in White den Weg ins FZW gefunden haben, ist nicht zu erkennen. Die Freude, als die Band um Sängerin Courtney LaPlante die Bühne betritt, ist jedenfalls groß. Und die Band aus Kanada legt auch direkt gut mit der Single „Rule Of Nines“ aus dem Jahr 2019 los. Auch hier gibt es schon zu Beginn in Sachen Sound wenig bis gar keinen Grund zu meckern. Und auch der Band ist die Spielfreude sichtlich anzumerken.
Durchweg überzeugend – auch mit Handicap
Ein Extralob gibt es schließlich noch für Gitarrist Mike Stringer, der sein Instrument trotz eines lädierten Fingers ohne Probleme beherrscht. Auf der Setlist steht wenig überraschend das Debütalbum „Eternal Blue“ im Vordergrund, doch auch der neueste Song „The Void“, den die Band erst im April veröffentlicht hat, kann die Menge überzeugen. Auf dem Höhepunkt ist die Stimmung aber wenig überraschend bei „Holy Roller“, für den sich die Band Andrew Di Jorio als Unterstützung auf die Bühne holt.
Motionless In White
Angesichts der Tatsache, dass die Temperaturen nicht nur außerhalb, sondern auch im FZW auf ähnlich hohem Niveau wie die Bands agieren, könnte man nach über drei Stunden Live-Musik eigentlich verschwitzt und zufrieden nach Hause gehen. Wäre da nicht noch der krönende Abschluss namens Motionless In White.
Und so verlässt niemand das FZW, sodass auch die Herrschaften aus Pennsylvania vor vollem Haus spielen. So wird die Show dann auch zu einem einzigen Highlight. Die Stimme von Sänger Chris Cerulli kommt gerade zu Beginn der Show zwar ab und an nicht ganz mit dem notwendigen Druck in den Lautsprechern an.
Dasselbe gilt auch für die Gitarren, doch alles in allem ist auch bei Motionless In White der gute Sound ein wesentlicher Bestandteil einer überzeugenden Show.
Bis zum Ende Vollgas
Die insgesamt 15 Songs starke Setlist legt den Fokus insbesondere auf die Songs des im Jahr 2022 erschienenen Albums „Scoring the End of the World“. Doch selbstverständlich gibt die Band auch dem geliebten älteren Material ausreichend Platz.
Gerade „Another Life“ und „Eternally Yours“ sind am Ende noch einmal gefeierte Highlights der Setlist und sorgen dafür, dass den Fans im FZW auch am Ende dieses langen, aber durchweg überzeugenden Abends nicht die Puste ausgeht. Das sagt eigentlich schon alles über die Qualität der Band aus. Oder besser: der Bands. Denn das war von allen vier Bands ganz großes Kino.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Scholz
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