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Review

Heavy Metal Rock

Doppelkritik: Volbeat - "God Of Angels Trust"

So kontrovers, dass es gleich zwei Rezensionen gebraucht hat.

VON

Das dänische Elvis Metal-Monstrum Volbeat meldet sich mit seinem neunten Longplayer „God Of Angels Trust“ zurück! Grund zur Freude? Nicht bei jedem. Das neue Album des Dreiergespanns sorgt für ordentlich Gesprächsstoff – auch innerhalb der MoreCore-Redaktion. Um dennoch ein möglichst diverses Bild der neuen Platte zu zeichnen, gibt es heute zwei Rezensionen zu lesen. Viel Spaß bei der folgenden MoreCore-Doppelkritik!

„Absolute Gänsehaut!“

Wer Volbeat in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren hatte, hat auf „God Of Angels Trust“ endlich wieder Grund ordentlich hinzuglotzen – oder eher hinzuhören: Das dänische Elvis Metal-Kraftpaket besinnt sich auf ihrem neuen Album wieder auf ihre Wurzeln und setzt die härtere Einschlagsrichtung, die „Servant Of The Mind“ 2021 vorgegeben hat, fort.

Bereits die erste Single „By A Monsters Hand“ liefert thrashige Riffs und ein sattes Gitarren-Solo, das in Kombination mit den räudigen Vocals, Hetfield und Hammett alle Ehre macht. Frontmann Michael Poulsen trägt gleich doppelt seinen Teil dazu bei. Nach dem Ausstieg von Rob Caggiano 2023 übernimmt Poulsen erneut (wie in den Anfangsjahren) die Gitarre, und stellt sie wesentlich mehr in den Vordergrund.

Storytelling…

Auch wenn die Gesangsparts in ihrer Quantität maßgeblich reduziert sind, wirken sie viel intensiver und emotionaler. Von den schaurigen Geschichten über einen namenlosen Serienkiller („By A Monsters Hand“, „Enlighten The Disorder (By A Monsters Hand Part 2)“), über das wilde, strukturlose Alptraumgespinst „In The Barn Of The Goat Giving Birth To Satans Spawn In A Dying World Of Doom“, die konfrontierenden Mental Health-Stücke („Acid Rains“,“Demonic Depression“), hin zu den Balladen und Tributen, die Poulsen seinem verstorbenen Vater gewidmet hat („Time Will Heal“, „Lonely Fields“, „Better Be Fueled Than Tamed“). Absolute Gänsehaut!

…über Mitgröl-Hymnen

Auf der zweiten Albumhälfte lässt diese Intensität leicht nach. Tracks wie „At The End Of The Sirens“ und „Lonely Fields“ bleiben weniger im Gehörgang – überzeugen dafür aber immer noch mit ihren starken Geschichten. Mit „God Of Angels Trust“ melden sich Volbeat nach vier Album-losen Jahren mit vollem emotionalen Karacho, intelligent gebauten Songstrukturen und einer Faust voll Heavy Metal-Kraft zurück, was vielleicht den ein oder anderen Standard-Hörer enttäuschen könnte, dem ein wenig zu wenig Pomade und Eingängigkeit ins Songwriting geflossen ist. Als Gesamtwerk ist „God Of Angels Trust“ aber eine wahre Wucht.

Bewertung von Tamara Jungmann: 8,5/10

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„Eher Liebhaberthema als Geheimtipp“

Wo Volbeat draufsteht, ist Volbeat drin – die Zeit der ganz großen Experimente liegt für das Trio um Michael Poulsen erst mal in der Vergangenheit. Und dieses Mal sogar ohne den langjährigen Gitarristen Rob Caggiano, der die Band im Sommer 2023 verlassen hat.

Vom Quartett zum Trio und vom reinen Rock ’n‘ Roll- zum stilgeprägten Rockabilly und zurück steuerten Volbeat unter Frontmann Michael Poulsen durch jahrelange Trends. „God Of Angels Trust“ funktioniert zugleich als elektrisierende Rückschau als auch Riff-gewaltige Bekundung der derzeitigen Stärke des Dreiergespanns.

Das nun folgende neunte Werk benötigte in der Entstehung fast vier Jahre – und damit so lange wie keines zuvor. Vielleicht wollten sich die Musiker über ihren weiteren Weg klarwerden. Schließlich stehen Volbeat für einen eigentümlichen, aber definitiv hörenswerten Stilmix. Neben einer überzeugenden Produktion hält „God Of Angels Trust“ einem mit pumpenden Riffs bei Laune, atmet dabei aber Schwere und verlockt mit kratzig funkelnden 50er-Vibes.

Vergangenheit oder Zukunft?

Ganz greifbar ist das, was die Dänen auf „God Of Angels Trust“ vorsetzen, dennoch nicht. Im Groben vermischen sich in den dargebotenen Songs mehrere Elemente zusammen. Viel Rock ’n‘ Roll, etwas Metal und ein wenig klassischer Country fließen zähflüssig und heiß ineinander, Michael’ bluesiger Gesang hält alles zusammen. In den besten Momenten schälen sich eingängige Melodien heraus, die hängenbleiben („Demonic Depression“, „Time Will Heal“), andere Male bleibt die Mischung etwas krude („Better Be Fueled Than Tamed“). Nicht unspannend, aber eben doch eher Liebhaberthema als Geheimtipp. So passiert es leider, dass zwischen wirklich tollen Stücken auch eine große Menge Tracks steckt, die dank dem immer gleich klingenden Whoobaboopa-Singsang von Michael Poulsen beliebig bewirken.

Bewertung von Markus Seibel: 6,5/10

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Foto: Brittany Bowman / Offizielles Pressebild

ALBUM
God Of Angels Trust
Künstler: Volbeat

Erscheinungsdatum: 06.06.2025
Genre: , ,
Label: Vertigo/Universal
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Devils are Awake
  2. By a Monster’s Hand
  3. Acid Rain
  4. Demonic Depression
  5. In the Barn of the Goat Giving Birth to Satan’s Spawn in a Dying World of Doom
  6. Time Will Heal
  7. Better Be Fueled than Tamed
  8. At the End of the Sirens
  9. Lonely Fields
  10. Enlighten the Disorder (By a Monster’s Hand Part 2)
Volbeat God Of Angels Trust
Volbeat God Of Angels Trust
7.5
FAZIT
Pro: „God Of Angels Trust“ ist eine reine Achterbahnfahrt, sowohl musikalisch, als auch emotional. Der Fokus auf Härte macht sich bezahlt, bei diesem Riffing und Rhythmuswechseln bleibt kein Nacken ungebangt. Lyrisch lassen Volbeat tief blicken und berühren sowohl Herz, als auch Lach- und Denkmuskulatur. Ein Meisterwerk, das statt mit Mitgröl-Hymnen mit Wucht und Storytelling überzeugt.

Con: Den Dänen ist mit „God Of Angels Trust“ eine nicht bessere Langspielplatte gegenüber den beiden Vorgängern gelungen, die die Fans möglicherweise wieder zufriedenstellt. Wer Volbeat seit „Rewind - Replay - Rebound“ den Rücken gekehrt hat, wird sich wohl nur mit den genannten Songs zufriedengeben. Wenngleich die Herren mit der neuen Langrille in eine Richtung gehen, die für die Zukunft hoffen lässt.