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Review

ProgressiveRock

Kritik: Sleep Token - "Even in Arcadia"

Wird das Werk den Erwartungen gerecht?

VON

Zwei Jahre, nachdem sich Sleep Token mit „Take Me Back To Eden“ auch hierzulande endgültig in die Herzen vieler, vieler Fans gespielt haben, ist die britische Band mit „Even In Arcadia“ zurück. Keine ganz große Überraschung, denn seit dem Release des Debütalbums „Sundowning“ im Herbst 2019 hat die Band alle zwei Jahre eine neue Platte veröffentlicht. Eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass Sleep Token in den letzten Jahren auch live einige Tausend Kilometer abgerissen haben. Doch in Sachen Kreativität sind der Band um Fronter Vessel offensichtlich keine Grenzen gesetzt und so können wir uns jetzt auf „Even In Arcadia“ freuen.

Der Beginn einer neuen Ära

Waren die ersten drei Alben des Kollektivs aus London noch als Trilogie aufgebaut, so soll mit „Even In Arcadia“ eine – vorsichtig formuliert – neue Ära der Band beginnen. Dies zeigt sich im Artwork, aber auch lyrisch steht die Beziehung zum im Traum erschienenen Gott Sleep nicht mehr im Vordergrund. Auch wenn man sich nur oberflächlich mit dem Lyrics der neuen Songs beschäftigt, so fällt schnell auf, dass sie persönlicher und konkreter wirken als bisher. Doch auch musikalisch entwickeln sich Sleep Token weiter.

Sleep Token starten stark

Schon der erste Track „Look To Windward“ zeigt sehr klar, dass die Band sich wieder einmal keine Grenzen setzen wollte. Drei Minuten geht es sehr ruhig und gefühlvoll zur Sache, bevor der Song dann richtig ausbricht. Über sechs Minuten Spielzeit sind für den ersten Track der Platte natürlich schon eine Ansage, aber dass es in der gesamten Zeit nicht einmal langweilig wird, spricht natürlich auch für die Band. Auch der folgende Track, das schon als Single veröffentlichte „Emergence“ geizt nicht mit Spielzeit. Wieder einmal wird klar, wie viel es bei Sleep Token zu entdecken gibt. Das reicht von Vessels Stimme über das komplexe, aber nicht überfordernde Songwriting bis zu völlig unerwarteten Elementen wie dem Saxophon-Solo am Ende des Songs.

Gitarren stehen nicht im Vordergrund

Ob Sleep Token mit „Even In Arcadia“ viele neue Fans gewinnen werden, erscheint aber fraglich. Denn es ist – wie gewohnt – keine ganz leichte Kost, die uns das Quartett serviert. Man muss zumindest die Bereitschaft haben, sich Zeit zu nehmen und die Songs auf sich wirken zu lassen. Wem das gelingt, wird aber definitiv belohnt werden. Und auch Sleep Token bestehen nicht allein aus den überlangen, komplexen Tracks. So gehört „Past Self“ zu den besonders eingängigen Songs der Platte. Auf große Gitarren-Riffs muss man hier allerdings verzichten. Auch das gehört zu Sleep Token.

Dass „Caramel“ vorab als Single veröffentlicht wurde, war sicher kein ganz schlechter Schachzug. Denn der Song eignet sich wohl noch am besten dazu, auch neue Fans zu generieren. Ob es der beste Song der Platte ist – darüber mag man streiten. Aber gewissermaßen ist es die Quintessenz dieser Band. Der starke und vielseitige Gesang, das Songwriting, aber auch die musikalische Vielfalt. Hier zeigt sich noch einmal, warum Sleep Token zurecht einen absoluten Ausnahmestatus haben.

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Sleep Token überzeugen auch in der zweiten Albumhälfte

Der Titeltrack dient etwa in der Mitte des Albums dazu, einmal tief durchzuatmen. Auch hier gilt: Wer den Song auf sich wirken lässt, wird definitiv belohnt. Und auch in der zweiten Hälfte hat „Even In Arcadia“ noch einige Highlights zu bieten. Zum Beispiel „Provider“, der zwar auch wieder etwa sechs Minuten Spielzeit bietet. Dennoch kann der Song mit seiner Eingängigkeit und seinem Alternative-Vibe überzeugen. Dies gilt im Grunde auch für das bereits vorab als Single veröffentlichte „Damocles“. Wer auf mehr harte Gitarren-Riffs gehofft hatte, wird aber so seine Probleme mit „Even In Arcadia“ haben. Diese Riffs gibt es zwar – aber eben auch längst nicht in jedem Song. Härter werden Sleep Token sicher nicht – aber noch einmal eine ganze Spur vielseitiger. Mit „Infinite Baths“ setzt die Band dann noch einen eindrucksvollen Schlusspunkt. Acht Minuten Spielzeit und noch einmal ein richtig harter Ausklang. Spätestens hier werden auch diejenigen, die auf harte Riffs gehofft haben, versöhnlich gestimmt.

Foto: Andy Ford / Offizielles Pressebild

ALBUM
Even In Arcadia
Künstler: Sleep Token

Erscheinungsdatum: 09.05.2025
Genre: ,
Label: RCA Records
Medium: Streaming, CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Look To Windward
  2. Emergence
  3. Past Self
  4. Dangerous
  5. Caramel
  6. Even In Arcadia
  7. Provider
  8. Damocles
  9. Gethsemane
  10. Infinite Baths
Sleep Token Even In Arcadia
Sleep Token Even In Arcadia
8.5
FAZIT
„Even In Arcadia“ ist ein musikalisches Meisterwerk. Sleep Token waren immer schon auf einem hohen Niveau, doch die neue Platte setzt in Sachen Kreativität noch einmal neue Maßstäbe. Nicht alle werden mit dem Album etwas anfangen können, denn nach wie vor muss man sich auf Sleep Token einlassen können. Aber wer die Zeit investiert, wird belohnt. Verpassen sollte man diese Ausnahmeerscheinung auf keinen Fall.