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Review

Metalcore

Kritik: Never Back Down - "Never Back Down"

Never Back Down sind – ungeachtet ihrer musikalischen Qualitäten – eine extrem fleißige Band. Das Quintett aus Nordrhein-Westfalen versorgt uns ...

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Never Back Down sind – ungeachtet ihrer musikalischen Qualitäten – eine extrem fleißige Band. Das Quintett aus Nordrhein-Westfalen versorgt uns nun seit einigen Jahren beständig mit neuen Songs, die sich alle im Bereich des Modern Metal und des Metalcore einordnen. Und es gibt nicht nur Singles – mit dem in diesen Tagen erscheinenden Album „Never Back Down“ steht bereits LP Nummer 4 an. Eine solche Diskographie können manche Bands nicht einmal am Ende ihrer Karriere vorweisen.

Never Back Down: Album oder Single-Sammlung?

Gerade als verhältnismäßig kleine Band ist die Veröffentlichung eines Albums heutzutage kaum noch sinnvoll. Die vom Streaming beherrschte Branche belohnt es schließlich kaum, ein solches Gesamtwerk zu veröffentlichen. Insofern kann man es Never Back Down hoch anrechnen, trotzdem auf die Karte „Album“ zu setzen. Das tun sie gleichwohl nicht ohne den notwendig Vorlauf in Form einiger Vorab-Singles. Die ersten Songs des neuen Albums erschienen bereits im vergangenen Jahr. Übel nehmen kann man das der Band aber nicht. Album bleibt schließlich Album – und das schauen wir uns im Folgenden einmal etwas genauer an.

Das Album startet gewohnt druckvoll

Mit „Outcast“ startet die LP gewohnt druckvoll. Never Back Down lassen keinen Zweifel daran, dass sie sich musikalisch treu bleiben wollen. Die Shouts von Frontman Daryl Gora kommen gewohnt aggressiv daher und auch an den Clean Vocals von Gitarrist Daniel Bisic ist nichts auszusetzen – außer, dass es im Gesamtmix dann noch einen Spur zu generisch klingt. Viel Neues passiert in „Outcast“ erst einmal nicht, aber dafür gibt es auch noch zehn weitere Tracks. Zum Beispiel „The Gallow“, der mit seinem Tempo reichlich Pluspunkte sammeln kann. Im Songwriting ähneln sich die Songs gerade am Anfang doch recht stark. Nun wird man sicher nicht auf der Suche nach Innovation sein, wenn man Never Back Down hört. Aber hier und da hätte man sicher etwas mehr wagen können.

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Starke Feature-Parts als Aufwertung

Das bedeutet aber nicht, dass das neue Album langweilig ist. Zum einen sind es gerade die temporeichen Songs, die überzeugen können. Gerade die schnellen Refrains gehen doch deutlich leichter und lieber ins Ohr. Zum anderen werden gleich eine ganze Reihe Songs durch äußerst spannende Feature-Parts aufgelockert. Beispiele gefällig? Wir hätten da Chaosbay im starken „Singularity“. Oder in „Sleepwalking“, der einen richtig starken Part von Hollow Front-Sänger Tyler Tate beinhaltet. Die weitere Shout-Stimme gibt dem Song noch einmal einen ganz anderen Charakter – so wird er richtig rund.

Nicht jedes Experiment gelingt

Dass Never Back Down ihre Kunst aber auch ganz ohne prominente Unterstützung beherrschen, zeigen sie im Verlauf des Albums immer wieder. Dabei sind es vor allem die kleinen Nuancen, die einige Songs besonders hervorstechen lassen. So startet „Bite My Tongue“ mit einem abwechslungsreichen Elektro-Intro, dass später im Song – leider – nur noch sehr verhalten aufgegriffen wird. Die Rap-Elemente, die den Beginn von „Pathfinder“ prägen, vermögen hingegen nur sehr bedingt zu überzeugen. Dann sollten die Never Back Down-Schuster doch lieber bei ihren Metalcore-Leisten bleiben, was sie im Verlauf des Songs dann auch tun. Erwägung finden sollte schließlich auch noch „Paradox“. Erstens, weil für den Feature-Part von Cabal-Sänger Andreas Paarup dasselbe gilt wie für Tyler Tate. Zweitens, weil die Gitarrenmelodien sich hier noch einmal positiv von den anderen Tracks des Albums abheben.

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Never Back Down dürfen sich in Zukunft mehr trauen

Never Back Down beenden das Album mit dem emotionalen „On The Outside“. Der Track zeigt, dass die Band auch in Sachen Songwriting noch einmal ein anderes Gesicht zeigen kann. Und so bleibt der Gedanke, dass die Band sicher noch mehr aus sich herausholen könnte, wenn sie sich mehr traut. Aber das kann ja auch als Auftrag für die Zukunft verstanden werden. Fürs erste müssen und können wir uns mit dem aktuellen Album zufrieden geben.

Foto: XOXO Photography / Offizielles Pressebild

ALBUM
Never Back Down
Künstler: Never Back Down

Erscheinungsdatum: 09.08.2024
Genre:
Label: Circular Wave
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Outcast
  2. The Gallow
  3. Singularity (feat. Chaosbay)
  4. Feed Me Your Lies
  5. One By One (feat. Half Me)
  6. Dystopia
  7. Pathfinder
  8. Sleepwalking (feat. Hollow Front)
  9. Bite My Tongue
  10. Paradox (feat. Cabal)
  11. On The Outside
Never Back Down Never Back Down
Never Back Down Never Back Down
7
FAZIT
In weiten Teilen zeigen Never Back Down auf ihrem vierten Album das, was man kennt und erwarten konnte. Das ist schon einmal ein mehr als solider Grundstein. Hinzu kommen einige Überraschungen und starke Feature-Parts, die den Gesamteindruck sehr positiv erscheinen lassen. Etwas mehr Innovation hätte sich die Band aber schon zutrauen können.