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Review

AlternativePost-HardcoreRock

Kritik: alt. - "Abeyance"

In Sachen Timing hätte es für alt. sicher besser laufen können. Die 2019 gegründete Band aus dem australischen Adelaide war ...

VON

In Sachen Timing hätte es für alt. sicher besser laufen können. Die 2019 gegründete Band aus dem australischen Adelaide war gerade dabei, so richtig durchzustarten, da wurde sie auch schon durch die Pandemie ausgebremst. Gerade in Australien ging bekanntlich einige Zeit nahezu gar nichts. Und so musste die Band im Post-Pandemiezeitalter gefühlt wieder von vorne anfangen. Das hat sie allerdings schon sehr erfolgreich getan, denn immerhin waren alt. erst kürzlich als Support für Saosin in Australien unterwegs. Jetzt ist die Zeit aber auch endlich reif für das Release des Debütalbums „Abeyance“.

Ein äußerst druckvoller Start von alt.

„Abeyance“ startet mit „Parasite“ äußerst druckvoll. Intro-typisch dominieren hier noch die elektronischen Klänge und weniger Gitarren und Drums. Positiv fällt direkt auf, dass alt. sowohl in Sachen Songwriting als auch bei der Produktion zu keiner Zeit erkennen lassen, dass „Abeyance“ ein Debütalbum ist. Die Songs sind so strukturiert geschrieben und aufgenommen, dass man meinen könnte, alt. seien – Achtung, schlechter Wortwitz – schon alte Hasen. Dass dem nicht so ist, weiß die Band allerdings selbst am besten.

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So gibt Sänger Dan Richards zu, dass die Band zu Beginn des Schreibprozesses nicht wirklich erahnen konnte, in welche musikalische Richtung sich „Abeyance“ am Ende entwickeln würde. Das habe allerdings auch daran gelegen, dass mit „Wraith“ und „Better Off Leaving“ die ersten beiden Songs, die für das Album geschrieben worden seien, sehr unterschiedlich seien. Und tatsächlich: „Wraith“ ist wohl nicht umsonst weit nach vorne gekommen. Der Song hat viele eingängige Melodien und Momente und zeigt so, dass die Band definitiv das Zeug hat, groß zu werden. Wenig überraschend war „Wraith“ auch die erste der vorab veröffentlichten Singles. Eine Single, die Lust auf mehr macht.

Das Gespür für die großen Melodien

Dass alt. ein Gespür für große und eingängige Songs haben, wird bei der zweiten vorab veröffentlichten Singles „The Great Depression“ vielleicht sogar noch ein wenig deutlicher. Auch „The Great Depression“ bringt viel mit, um die Zuneigung eines großen Hörer*innenkreises zu gewinnen. Damit es nicht falsch verstanden wird: alt. kommen zwar hin und wieder generisch daher und erfinden auf „Abeyance“ sicher nicht das Rad neu. Aber die Songs klingen weder austauschbar noch langweilig. So schaffen es alt. durchaus, ihren eigenen Stil zu definieren. Ein Song wie „Back To Earth“ steht exemplarisch für das, was die Band auf „Abeyance“ ausmacht. Die ausgewogene Mischung aus elektronischen Elementen und klassischer Gitarrenarbeit. Und das Gespür für eingängige Melodien, die dabei nicht abgedroschen klingen. „I just wanna make you move“ – das schaffen alt. ohne Frage.

Wäre da noch der oben erwähnte Song „Better Off Leaving“. Ganz anders als „Wraith“? Ja, zumindest startet der Song deutlich ruhiger. Outro-typisch könnte man sagen. Und es auch outro-typisch weiter, denn auf den ruhigen Einstieg, der über zwei Minuten dauert, folgt der ebenso typische Ausbruch. In jedem Fall ein mehr als solides Ende. Und ein weiterer Baustein, der die Vielseitigkeit von alt. unter Beweis stellt. Und dennoch kann man froh sein, dass es am Ende mehr Songs im Stil von „Wraith“ auf dieses gelungene Debüt des Post-Hardcore-Quintetts schaffen.

Foto: alt. / Offizielles Pressebild

ALBUM
Abeyance
Künstler: Alt.

Erscheinungsdatum: 16.06.2023
Genre: ,
Label: SharpTone Records
Medium: CD, Vinyl, etc

Tracklist:
  1. Parasite
  2. Wraith
  3. The Great Depression
  4. A.D.D
  5. Back To Earth
  6. Apep (feat. Jack Bergin von Void Of Vision)
  7. Friendinthedark
  8. The Only Good Thing
  9. Abeyance
  10. Better Off Leaving
Alt. Abeyance
Alt. Abeyance
7.5
FAZIT
Den positiven Eindruck, den alt. auf ihrer 2020er-EP „dysfunctional“ hinterlassen haben, kann die Band auf „Abeyance“ ohne Weiteres bestätigen. Vielmehr gelingt es den Australiern sogar, das Niveau noch zu steigern. Die Platte wird so zum gelungenen, weil reifen und trotzdem nicht langweiligen Debüt. Wenn alt. sich nicht ganz dumm anstellen, kann das Ganze noch sehr groß werden.